Kapitel 41

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Der halbe Schultag war geschafft und meine gute Laune von heute Morgen war verschwunden. Seitdem ich damals zu spät zu Mr. Montgomerys Unterricht kam, kann er mich nicht mehr leiden und das lässt er mich auch spüren. Ich wurde noch nie von einem Lehrer nicht gemocht und es nervte mich einfach nur, dass ich so behandelt wurde.

Und hier, in der Cafeteria, redeten alle wild durch einander, sodass ich das Gespräch von meinen Freunden nur schwer folgen konnte. Cole hat Damian bisher noch nicht gesehen, denn ich habe meinen Schlüssel immer noch nicht wieder.

Ich sah mir die Leute in der Cafeteria an, denn es hatte keinen Sinn, mich auf die Gespräche zu konzentrieren, es war einfach zu laut. Die Mädels von heute Morgen richteten wieder hektisch ihre Outfits, das hat nur eins zu bedeuten. Ich schaute zur Tür und genau in dem Moment betrat Damian mit seinen Freunden die Cafeteria. Die Mädels schmissen ihre Haare nach hinten und gingen auf ihn zu. Ich musste schmunzeln. Wie kann man sich nur so lächerlich machen.

„Ich bin gleich wieder da", sagte ich zu meinen Freunden und stand auf, ohne auf eine Antwort zuwarten. Ich bezweifelte eh, dass sie mich verstanden hatten. Ich habe lange überlegt, ob ich zu ihm gehen soll oder es lieber lassen soll aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, das mir nichts passieren kann und ich nur meinen Schlüssel haben will. Wenn ich ganz feste dran glaube, werden weder seine Freunde noch Damian mich auslachen oder sonst irgendwie runtermachen.

Damian steht zusammen mit seinen Freunden auf der anderen Seite der Cafeteria. Bei ihm stehen Ben, Julian, Elias, Leon und welche die ich nicht kannte. Mit Leon hab ich mich bis jetzt ganz gut verstanden und auch Ben und Julian haben ganz nett gewirkt. Elias kann ich bis jetzt nicht einschätzen. Ach und dann wäre da noch Ashley, die an Damian klebt.

Langsam ging ich auf die Gruppe zu. Bei meiner ganzen Aktion hab ich den entscheiden Punkt vergessen das ich nicht wusste wie ich ihn am besten ansprechen soll. Oder wie ich mich überhaupt erst bemerkbar machen soll.

Gott sei dank wurde mir das abgenommen, denn Leon sah mich lächelnd an und umarmte und begrüßte mich. „Hey", antwortete ich ihm. „Hab dich lange nicht mehr gesehen." „Ja seit dem Stadtfest oder?", antwortete er lächelnd. Ich nickte. „Und wie geht es dir so? Oder Cole? Habe ihn auch schon etwas länger nicht gesehen." Gerade als ich ihm antworten wollte, bemerkte mich auch Julian und kam näher zu uns. „Bist du nicht die Freundin von Cole? Die die mit ihm Park war?", frage er. Und das musste bei Ben Neugier geweckt haben, denn auch er drehte sich zu uns um. Damian hatte mich noch nicht bemerkt. Wie auch, er war viel zu sehr damit beschäftigt Ashley seine Zunge in den Hals zu stecken.

„Ja, war sie. Sie war das Mädchen, das Damian so schnell zu schweigen bringen konnte", beantwortete Ben die Frage von Julian und es wäre mir lieber gewesen, wenn er es nicht getan hätte. Ich hatte das was im Park war schon so gut wie vergessen. Ich weiß bis heute nicht was, mich da geritten hat, es war einfach nur peinlich und dumm.

„Du heißt Leah oder?", fragte Ben und ich nickte. Es überraschte mich, dass er wusste wie ich heiße. „Ich muss dir echt eins lassen du weißt, wie man im Gedächtnis bleibt", Ben grinste mich an und ich wusste, das er wieder auf den Kuss im Park anspielte. Ich weiß ja nicht ob es so positiv ist, auf die Art und weise im Gedächtnis zu bleiben. Eigentlich weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt im Gedächtnis bleiben will.

„Ähm ja... Ähm ich wollte eigentlich nur kurz mit Damian reden...", versuchte ich vom Thema abzulenken. Ich spürte einen Arm um meine Schultern. Es war Tobias. Es war dieser komische aufdringliche Typ aus dem Park. Ich wusste gar nicht, dass er ebenfalls hier auf die Schule ging. „Wir können uns auch gerne Unterhalten", er zwinkerte mir zu. „Oder wir überspringen einfach den Teil und kommen direkt zum spaßigen Teil". Ich räusperte mich und drehte mich aus seinem Griff. „Ähm nein danke ich verzichte". „Komm schon, ich bin genauso gut wie Damian, glaub mir." Ich schaute ihn an. „Traurig das du dich mich ihm vergleichen musst und du nicht als alleinständige Person dastehst, sondern nur als Schatten von jemand. Und in dem Punkt ist Damian dir einen Schritt voraus. Also noch mal Nein, aber ich würde jetzt trotzdem gerne mit Damian reden." Ich ging einen Schritt von Tobias weg. „Also ich mag sie", sagte Julian lachend.

Tobias sah mich beleidigt an und stellte sich neben seine Jungs. „Wie macht er das nur? Er macht mir ner Tussi rum und trotzdem wollen alle zu ihm. Dabei könnten sie mich haben." Tobias könnte einem schon fast leidtun, wenn er nicht so einen komischen Charakter hätte und sich wie ein kleines Kind verhalten würde, dem man gerade seinen Lolli weggenommen hat.

„Ey hier will jemand mit dir reden", Ben klopfte auf Damians Schulter um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Er ließ kurz von Ashley ab. „Dann soll derjenige wann anders kommen und mich nicht nerven." Er lehnte sich wieder zu Ashley vor, um dort weiter zu machen wo er gestört wurde.

„Oke Leah..." Ben betonen meinen Namen auf eine seltsame Art und Weise. So als hätte er eine Bedeutung. Komisch. „Damian kann gerade nicht. Er..." „Was willst du?", unterbrach Damian Ben und drehte sich zu mir um. Ben grinste Damian an. Ich verstand nicht warum und sein Grinsen war gruselig. Damian klang genervt. Genervt davon das er unterbrochen wurde oder genervt, weil ich diejenige war, die ihn gerade gestört hatte.

„Können wir kurz reden?", frage ich ihn und fühlte mich unwohl, weil mich jeder ansah. Vor allem Ashleys wütender Blick spürte ich. „Was willst du?", fragte Damian erneut. Ich verdrehte die Augen. Er ist ein Idiot. Er kann da nichts für. Einfach ruhig bleiben. Ich griff nach seiner Hand und zog ihn aus der Cafeteria. Ich hörte noch wie Julian lachte und so etwas wie „Ich sag ja, ich mag sie" sagte. Und von dem entsetzten rufen von Ashley fang ich erst gar nicht an.

„Was willst du?", fragte er wieder, als wir draußen ankamen. Ich ließ seine Hand los und sah zu ihm hoch. „Du hast noch meinen Schlüssel." Er schaute mich verwirrt an. „Meinen Haustürschlüssel. Du musst ihn noch haben. Zuhause kann ich ihn nirgendwo finden." Er überlegte kurz. „Hat dir dein Bruder denn nicht verboten mit mir zureden? Dich vor mir gewarnt, dass ich doch so ein böser Junge bin und ein noch viel schlechterer Freund?"

Ich rollte genervt meine Augen. „Was? Hat er nicht?", er spielte geschockt. „Dann wird das noch kommen. Er kann einen schlechten Umgang für seine kleine Schwester nicht dulden." „Du hast meine Schlüssel. Das ist der einzige Grund warum ich hier bin. Mir ist egal, was zwischen dir und meinen Bruder los ist. Ihr seid schon zwei große Jungs. Also wo ist mein Schlüssel?", unterbrach ich ihn. Er schaute mich überrascht an. „Der müsste in meiner Tasche sein. Ich gebe ihn dir später." Er drehte sich um und ging wieder in die Cafeteria. 

DamianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt