1. Jeongguk

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"So eine Trantüte...", schüttelte der Kleinste aus der Gruppe seinen Kopf. Die anderen nickten zustimmend.

Vorsichtig stellte ich das Tablett mit den Getränken ab und verteilte an jeden, der an dem Tisch saß, sein mehr oder weniger bestelltes Getränk aus.

"Hey Kooks, setzt du dich gleich zu uns?" Der lockige Schwarzhaarige mit den Katzenaugen sah mich erwartungsvoll an.

Ich seufzte nur und fuhr durch mein Haar. "Vielleicht später, Suga. Jackson ist gerade mit einem Berg an Geschirr alleine in der Küche."

Etwas enttäuscht sah nicht nur er mich an.
"Aber wir haben schon echt lange nicht mehr geredet.", schmollte der Blauscharzhaarige am Tisch, was mir ein Lachen entlockt.

"Ihr wart gestern doch auch hier, Yugs. Es kann nicht jeden Tag so wenig los sein wie gestern.", schmunzelte ich und nahm wieder das Tablett auf, um in die Küche zurück zu gehen.

"Das ist trotzdem gefühlt eine Ewigkeit her.", klagte der einzige Dunkelbraunhaarige am Tisch. Suga verdrehte nur die Augen.

"Hoseok! Du hast doch gehört dass er keine Zeit hat!", versuchte er seinen Freund zu beschwichtigen.

"Außerdem ist es von gestern bis heute echt keine große Zeitspanne.", lachter der Letzte am Tisch, mit roten Haaren. Ich lächelte Taehyung und den anderen noch einmal zu, bevor ich zurück in die Küche verschwand.

Dort stand schon mein Kollege und sah verzweifelt auf den riesen Berg Geschirr vor uns. Lachend klopfte ich ihm auf die Schulter.

"Als ob das jetzt so ein Problem ist. Ich hab die Spülmaschiene schon angemacht. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich hab sie gestern Nacht noch repariert. Meinetwegen schieb ich alles einmal durch und du kümmerst dich vorne um die Kundschaft."

Überrascht sah mich der Blonde an. "Du hast sie repariert?"

Ich grinste ihn an. "Na klar! Denkst du ich riskiere einen weiteren Tag, ohne diesen Luxus, Jackson?"

Er seufzte erleichtert und ging sich seine Hände waschen. Ich dagegen begann das Geschirr auf die passenden Körbe zu sortieren und schob dann die erste Ladung in die Maschine und schloss die Haube. Sofort rauschte es los und ich machte mich am zweiten Korb zu schaffen.

"Du kommst klar?" Jackson warf mir einen kurzen Blick zu. Ich nickte nur und scheuchte ihn mit einer Bewegung nach draußen.

"Na los, verschwind schon. Ich weiß dass du lieber kellnerst, als abwäschst.", zwinkerte ich ihm zu.

Er verdrehte nur die Augen, antwortete jedoch mit einem ehrlichen: "Danke.", bevor er aus der vorderen Küche verschwand. Ich machte mich weiter an das Abwaschen, Abtrocknen und Aufräumen.

Ich war stolz auf unser kleines Restaurant, das Jackson und ich mit mühevoller Arbeit alleine aufgebaut hatten. Es lag etwas abgelegen in einer stillen, aber idyllischen Gegend und hatte unter anderem einen schönen Ausblick auf den See, der direkt neben unserem Restaurant begann. Unsere Räume waren zwar nicht groß, aber meiner Meinung nach schön und liebevoll eingerichtet. Das schien auch die Kundschaft zu finden, denn wer sich einmal zu uns verirrt hatte, kam gerne auch wieder. Außerdem konnte niemand dem Essen von Jin widerstehen.

Der Dritte, der in diesen Räumen arbeitete stand den ganzen Tag in der Küche und hatte so einen Spaß am Kochen, dass es nur schmecken konnte. Er war als letztes dazu gekommen, als er die Räume gesehen hatte und befand, dass Jacksons und meine Kochkünste nicht dem Ambiente angemessen wären. Seit dem stand er bei uns in der Küche und kochte. Es machte ihn glücklich und Jackson und ich konnten uns besser um andere Dinge, wie Kundenbetreuung, oder den Abwasch kümmern.

Dieses ganze Projekt wäre aber nicht möglich gewesen, wenn meine Eltern uns nicht finanziell unterstützt hätten. Dafür war ich ihnen mehr als dankbar. Wobei es nicht einm meine richtige Eltern waren, da sie mich, als ich sieben Jahre alt war, von der Straße adoptiert hatten. Warum eine Männer- WG aus elf Männer einen wildfremden Jungen von der Straße aufgenommen hatte, lag einzig und allein an einem von diesen. Meiner Meinung war mein Appa in dieser Hinsicht vollkommen gestört, aber dass die anderen zugesagt hatten, ließ sie nicht besser dastehen. So war ich mit der Zeit mehr oder weniger gewollt, zu drei Vätern gekommen und zu acht großen Brüdern, die allesamt einen an der Klatsche hatten. Aber ich hatte sie und meine Adoptivonkel, die sich irgendwie dazu geschlichen hatten, mittlerweile allesamt fest ins Herz geschlossen und wollte sie da auch nicht mehr weglassen.

"Kooks! Das Essen für Tisch 5 ist fertig, ruf Jackson und stell es ihm hin!" Jin riss mich aus meinen Gedanken. Ich nickte, als Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte.

Ich nahm die fertigen Teller und stellte sie in die Durchreiche und klingelte einmal kurz mit einem kleinen Glöckchen. Danach machte ich mich wieder an den Abwasch. Ich hörte wie Jackson hinter mir die Teller abholte und leise fluchte, dass es so viele waren. Ich musste grinsen. Ich hatte mir echt ein schönes Leben aufgebaut.

Bunny ~ JiKookNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ