59. Babyhase

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"Alles wird gut, Süßer... Wir... wir haben es geschafft... Wir beide!"

...............



Für einen Moment konnte ich Jimin nur perplex anstarren. Dann brach alles in mir zusammen.

"Jimin..." Ich konnte es nicht mehr zurückhalten und begann wie ein kleines Kind zu flennen.

"Ssht… alles ist gut…" Sanft zog er mich zu sich herüber und drückte meinen Kopf an seine Brust.

Wer mich soeben hier hereingebracht hatte, hatte unsere Betten tatsächlich so zusammen gestellt, dass wir wie ein großes Bett uns zusammen teilten.

Verzweifelt krallte ich mich in Jimins weißes Shirt und sog zwischen meinen Schluchzern seinen Geruch gierig ein. Ich verfluchte das Krankenhaus, dass es diesen Geruch abschwächte, aber er war da! Mein Gefährte lebte noch und hielt mich tatsächlich in seinem Arm. Wie war das möglich?!

Sanft fuhren seine Finger durch mein Haar und liebkosten die Ansätze meiner Hasenohren. Ein leichter Schauer lief mir über den Rücken. Er war wirklich da! Es waren seine Berührungen…

Genussvoll sog ich die Luft ein, bevor ich mich deshalb an meinem eigenen Rotz verschluckte und einen ziemlich heftigen Hustenanfall bekam.

"Bunny?"

Wie glücklich war ich, als ich diesen Spitznamen wieder hörte. Allerdings wäre ich noch glücklicher gewesen, wenn ich nicht in just diesem Moment fast an einem Hustenanfall gestorben wäre.

Besorgt sah Jimin zu, wie sein Vater mich aus seinen Armen zog und mir half mich wieder zu beruhigen. Als ich das nach gefühlt Stunden auch geschafft hatte, hing ich kraftlos in Dr. Parks Armen.

Ich hätte nie gedacht, dass ein Hustenanfall mich so fertig machen konnte, aber das kam wohl davon, wenn man Tage und davor, was weiß ich wie lang, nichts aß oder trank. Die Welt um mich herum drehte sich schneller als im Karussell und ich konnte nicht einmal selber sitzen.

Vorsichtig legte Dr. Park mich wieder zu Jimin auf das Bett, der mich sofort wieder an sich zog. Vollkommen fertig schmiegte ich mich an seine Brust und krallte mich an ihm fest. Sein Geruch, seine Hand, die wieder sanft durch meine Haare strich und seinen Arm, den er vorsichtig um meine Taille gelegt hatte, gaben mir Geborgenheit wie ich sie noch nie erlebt hatte.

Vielleicht war es das, vielleicht aber auch der Kraftmangel der letzten Tage, die mich dazu verleitete, dass ich binnen weniger Sekunden wie ein Kind in seinen Armen eingeschlafen war.

Ich wachte auf, als sich mein schönes warmes Kissen unter mir sich bewegte und ich auf der kalten Matratze landete. Wehleidig jammerte ich auf und versuchte blind das warme Kissen wieder zu finden, um es an mich zu ziehen. Ich fand es, konnte es allerdings nicht wieder zu mir ziehen, da es außerordentlich schwer war. Also bewegte ich mich schließlich, rutschte ein Stück weiter und kuschelte mich wieder an das Kissen.

Doch von weiter schlafen, war keine Rede. Ein leises melodisches Lachen brachte mich nun doch zum aufwachen.

Es war das schönste Lachen, das ich bisher hören durfte.

Ich blinzelte und sah an dem Stoffhaufen, den ich umarmte, hoch. Überrascht weitete ich meine Augen, als ich sah, was ich da genau umarmte.

"Gute Morgen, Baby…", lachte Jimin und strich mir meine Haare aus dem Gesicht. Mit hochrotem Gesicht löste ich beschämt meine Arme von seinem Bein.

"Ich hab ja nichts dagegen, wenn du mich als Kuscheltier missbrauchst, aber mein Vater ist da und würde sich gerne um unsere Wunden nochmal kümmern. Also musst du mich eben loslassen. Wenn wir beide durch sind können wir so viel kuscheln wie du willst."

Bunny ~ JiKookWhere stories live. Discover now