17. The next Day

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Fast hätte ich panisch mein Tablett fallen gelassen und wäre zurück in die Küche gerannt, als ich am nächsten Tag im Restaurant wieder Jimin am Tisch meiner Freunde sitzen sah.

Doch ich beherrschte mich und trug die Getränke dennoch zu dem Tisch und stellte sie ab. Nachdem ich sie verteilt hatte und auch nur nebenbei die anderen begrüßt hatte, wollte ich eigentlich wieder abhauen, als er mich ansprach.

"Einen Kaffee und das Tagesgericht wieder. Aber wehe, es ist so schlecht wie das letzte Mal.", funkelte er mich an. Ich war zusammen gezuckt und notierte hastig seinen Wunsch.

"K… keine Sorge. Diesmal werde nicht ich kochen.", versicherte ich ihm schnell und rannte fast in die Küche, um ihm so zu entkommen. Ich schlug schon fast panisch die Tür zu und lehnte mich an diese.

"Was war das jetzt bitte?" Ich sah auf und entdeckte Jin, der mich skeptisch musterte.

"Jimin ist da…", murmelte ich fertig mit den Nerven und erntete einen mitfühlenden Blick von dem Älteren.

"Es ist schon erschreckend, was er dir für eine Angst macht, alleine durch seine Anwesenheit.", seufzte er und kochte weiter.

"Er will übrigens ebenfalls ein Tagesgericht.", gab ich seine Bestellung schließlich weiter und trat einen Schritt vor und stützte mich an dem Spültisch ab.

In Gedanken versunken, sah ich Jin beim Kochen zu und beruhigte mich so langsam. Allerdings war das auch wieder vorbei, als die Tür hinter mir knallte und ich panisch herum fuhr. Dort stand allerdings nur Suga, der mich missmutig ansah.

"Ich will JETZT eine Erklärung haben, warum du dich so seltsam in letzter Zeit verhältst!" Ich antwortete erst nicht und versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen.

"Du verhältst dich so komisch, seit du Jimin kennengelernt hast. Hast du etwa etwas gegen ihn? Macht er dir Angst? Oder ist es was ganz anderes?"

Mit Jimin hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Wieder spürte ich den Stich, aber im Vergleich zum ersten Mal, war der Schmerz etwas milder. Vielleicht war es ganz gut, dass ich mich schnell an die Schmerzen der Ablehnung gewöhnt hatte. Ich lächelte ihn bitter an. Er kannte mich mit am längsten. Er hatte ein Recht es ebenfalls zu erfahren.

"Jimin ist mein Gefährte.", spuckte ich verbittert die Erklärung aus. Danach war es, bis auf das Brutzeln der Pfannen, still. Suga sah mich mit großen Augen an.

"Du willst mich doch verarschen!"

Ich lachte freudlos auf. "Ich wünschte ich könnte es…"

Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Sugas Blick sich verdunkelte. "Ich werde dieser scheiß Töle die Leviten lesen! Wie kann er das nur tun?!" Er wollte weiter ausrasten, doch ich legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

"Bitte lass das. Es bringt doch sowieso nichts. Es muss doch irgendwann einmal passieren, dass nicht alle Gefährten sich zueinander hingezogen fühlen. Lass wenigstens ihn glücklich werden. Ich hab in meinem Leben wohl einfach kein Glück verdient." Betroffen sah er mich an.

"Kookie…", flüsterte er.

"Ist schon in Ordnung…", hauchte ich und wollte mich wegdrehen, doch machte mein Hyung mir einen Schnitt durch die Rechnung.

Er zog mich in seine Arme und hielt mich fest. Ohne es zu beeinflussen, verwandelte ich mich und krallte mich verzweifelt an ihn. Doch diesmal verließ keine Träne mein Auge. Nach einigen Minuten hatte ich mich wieder beruhigt und löste mich von ihm. Ich verwandelte mich wieder und murmelte ein leises "Danke."

Suga lächelte mich sanft an und strich mir sanft über meine Wange.

"Das ist doch selbstverständlich! Und ich werde ihm nichts sagen. Aber ich werd dafür sorgen, dass er wenigstens diese dumme Trulla los wird.", versprach er. "Ich werde das mir Mögliche tun, damit mein kleiner Dongsaeng zumindest ein wenig wieder lachen kann." Seine Aussage sorgte für die gewollte Reaktion. Ich lächelte schüchtern.

"Ach, ihr zwei seid schon süß…", seufzte Jin und trat mit einem Teller zu uns.

"Dennoch solltest du nicht hier sein, Yoongi. Du verlässt am besten jetzt die Küche. Aber wenn du schon mal hier bist,", er drückte dem Schwarzhaarigen einen Teller in die Hand, "… kannst du auch produktiv sein und das Essen für den Idioten mitnehmen."

Seufzend nickte Suga und verschwand mit dem Essen für Jimin wieder aus der Küche.




Leider kam ich doch nicht drum herum Jimin zu ignorieren, weil er schließlich noch einen Kaffee und einen Kuchen nach bestellt hatte und Jackson eigentlich schon vor 5 Minuten Feierabend gehabt hätte.

Bemüht nicht zu zittern, brachte ich ihm schließlich beides und stellte es vor ihm ab. Ich wollte gerade wieder verschwinden, als ich von Taehyung aufgehalten wurde.

"Willst du mit uns nachher noch in die Stadt? Wir wollten mal einfach so ein bisschen abhängen und vielleicht willst du ja mit?"

"Oh ja! Bitte, bitte, bitte!", stiegen Yugyeom und Hoseok mit ein. Suga sah mich ebenfalls erwartungsvoll an.

Unsicher warf ich einen Blick auf den Silberhaarigen am Tisch, der allerdings nur gedankenverloren auf seinem Platz saß und das Essen und Trinken vor ihm anstarrte. Ich biss mir auf die Lippe. Was wenn… Doch eine andere Stimme unterbrach mich.

"Ich bin auch mit dabei!" Jackson kam umgezogen zu dem Tisch und ließ sich neben Yugyeom fallen. Er zwinkerte mir zu.

"Keine Sorge, wir werden auf dich aufpassen.", grinste er schelmisch.

Allerdings sah er dabei von Suga und sich zu dem Silberhaarigen. Er meinte es also ernst, auch wenn die anderen das nicht so warnahmen. Ich rang mit mir. Ich hatte schon ewig nichts mehr mit diesen Chaoten gemacht.

"Meinetwegen… falls es aber zu viel wird, hau ich ab." Alle bis auf Jimin grinsten mich voller Freude an. Ich hoffte ich würde diese Entscheidung nicht bereuen.

Bunny ~ JiKookWhere stories live. Discover now