20. Krankenhaus

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"Wie kannst du uns nur so etwas antun?! Was meinst du, was das für ein Schock für uns war, als Suga uns angerufen hatte und uns so schnell wie möglich ins Krankenhaus bestellt hatte, weil du gerade am verbluten warst?!"

Schuldig sah ich Dad an, der mit gerade eine Standpauke hielt.

"Tut mir leid… War ja nicht so, als hätte ich das geplant.", murmelte ich leise.

Appa klopfte Dad auf seine Schulter. "Komm mal runter, Yesung. Der Kleine lag vier Tage im Koma und ist eben erst aufgewacht. Ich glaube kaum, dass es sein Plan war zu verbluten."

Dankbar blinzelte ich Appa zu. Noch mehr Stress konnte ich nicht gebrauchen. Ich wurde nach einigen Untersuchungen von der Intensivstation auf die normale Station verlegt, hing aber immer noch am Tropf. Durch den ganzen Blutverlust war ich immer noch geschwächt und selbst die kleinste Anstrengung machte mich fertig. Es würde wohl noch ein paar Tage dauern, bis ich hier wieder weg durfte. Bis dahin hatte ich aber mein Einzelzimmer, tägliche Untersuchungen und nur zeitweise Gesellschaft. Wie ich mich freute… Nicht.

Ich versuchte meine Gedanken abzuschütteln und mich auf meine zwei Väter zu konzentrieren, die als Einzige gerade hier waren. Laut ihnen wussten die anderen noch nicht einmal, dass ich wieder wach war. Sie hatten es angeblich auch erst eben an der Rezeption erfahren.

Gerade wollte ich fragen, ob ich irgendetwas verpasst hatte, oder ob etwas von den Angreifern bekannt war, als die Zimmertür aufschlug.

Mein Herz machte einen Satz und ich sah geschockt zur Tür, wo nur ein abgehetzter Suga stand und mich schweratmend mit großen Augen ansah.

"Du bist wach…!", sagte er, bevor er auf mich zu stürmte und mich anfiel um mich zu umarmen. Ich konnte nicht einmal seine Umarmung erwidern, als seine Schulter anfingen zu beben und er anfing zu weinen.

"Ich dachte, ich hätte dich verloren…", schluchzte er und krallte sich fester an mich.

Ich schluckte und mir kamen ebenfalls die Tränen, als ich nun verstand, was fast passiert wäre.

"Es… es tut mir leid…", stotterte ich zittrig.

Ich hätte fast das Versprechen gebrochen, welches wir uns gegeben hatten, als wir uns auf der Straße zusammen gerottet hatten. Das Versprechen den anderen niemals allein zu lassen und zu verlassen.

Ich bekam einen leichten Schlag auf den Hinterkopf.

"Entschuldige dich doch nicht für etwas, wofür du nicht kannst! Ich bin doch nur froh, dass du noch lebst.", schluchzte mein Hyung und zog mich wieder an sich.

So saßen wir einige Minuten da und waren einfach nur glücklich und erleichtert den anderen bei sich zu haben.

Allerdings wurde unsere Zweisamkeit jäh unterbrochen, als ein ersticktes Schluchzen ertönte. Verwundert lößten Suga und ich uns voneinander und sahen zu einem gewissen Rotschopf, der an Dad gelehnt, die Hand vor seinen Mund pressend, um nicht laut zu schluchzen. Appa und Dad sahen ebenso verwirrt aus, wie Suga und ich.

"Das… das… das ist so… so…", brachte Taehyung unter Schluchzern hervor.

"… so… so ergreifend…", versuchte er seinen Ausbruch zu erklären, nachdem er realisiert hatte, dass wir alle ihn ansahen.

Bitte was?!

Suga begann leise zu lachen und löste sich nun vollständig von mir. Er ging auf seinen Freund zu und umarmte ihn.

"Ich wusste gar nicht, dass du so sentimental und sensibel bist.", lachte er, umarmte den Rothaarigen und gab ihm einen Kuss auf die Schläfe.

Ungläubig sah ich zu, wie sich Tae aufrichtete, sich die Tränen trocknete und versuchte sich zu beruhigen. Wow… so hatte ich ihn tatsächlich nicht eingeschätzt. Als er sich beruhigt hatte, sah er zu mir.

"Tut mir leid, dass ich euch unterbrochen habe.", murmelte er und verbeugte sich leicht vor mir.

"Alles gut.", erwiderte ich, immer noch ungläubig, was ich da eben gesehen hatte. Er seufzte, putzte sich kurz seine Nase und packte dann seine Jacke, die er beim reinlegen abgelegt hatte und zog sie an.

"So. Ich hab eure Gemeinschaft genug gestört. Ich geh Karottenkuchen holen. Auch wenn es nur ein kleiner Kreis ist, müssen wir dein Überleben feiern!", stellte er fest, hob kurz grüßend seine Hand und verschwand wieder aus dem Raum. Mit großen Augen sah ich ihm nach.

"Wow… Jetzt versteh ich es langsam, warum du Tae als Engel bezeichnest."

Die einzige Reaktion die ich von den restlichen Anwesend bekam, war ein lautes Lachen.

Bunny ~ JiKookWhere stories live. Discover now