51. Erinnerung

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"Missgeburt, komm sofort her!", schrie eine wütende Stimme durch das ganze Haus und ließ den kleinen Jungen in seinem Zimmer erstarren.

Entsetzt sah er auf die Uhr und musste feststellen, dass es schon spät war. Mit zittrigen Beinen stand er auf und verließ sein Zimmer, um ins Wohnzimmer zu laufen, wo er schon erwartet wurde. Er hob sein Blick nicht vom Boden, wohlwissend, dass alles andere ihm nur noch mehr Ärger bereitet hätte.

Das Erste, was er vernahm, war ein harter Schlag auf seine Wange, dass sein gesamter Kopf zur Seite flog. Er verlor das Gleichgewicht und landete schmerzhaft auf dem Boden. Ein Wimmern entwich ihm und Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er wäre so gerne geflüchtet und hätte sich in der dunkelsten Ecke versteckt, aber er wusste, wenn er das täte, würde alles noch schlimmer werden. Panisch krallte er sich in den Teppich und versuchte seine Instinkte zu unterdrücken.

"Hast du deine verdammten Aufgaben gemacht?", zischte der Mann, der ihn gerufen und geschlagen hatte und zog ihn an einem seiner langen Hasenohren hoch. Der junge Hybrid konnte das schmervolle Kreischen nicht unterdrücken und begann zu weinen.

"J... ja, Herr...", weinte er.

Angewidert ließ der Mann das Ohr des Jungen los und er knallte auf den Boden.

"Du bist so jämmerlich!", knurrte er und trat den Jungen noch einmal in die Rippen, was diesen erneut zum Schreien brachte.

"Wir sollten ihn loswerden Schatz...", seufzte die Frau, die sich mit den Zweien in dem Wohnzimmer befand. Gelangweilt und distanziert beobachtete die Szene, schien aber in keinster Weise daran interessiert, das Geschehen vor ihren Augen zu unterbinden.

"Wenn er die Haushaltsaufgaben macht, macht er sie genauso ordentlich, wie ein Hausmädchen. Wir sollten uns eins besorgen. Wir zahlen es zwar, haben allerdings eine gepflegte Frau in unseren Räumen und nicht so eine Missgeburt."

"Und was soll ich dann mit diesem Biest tun?" Angewidert sah der Mann den Jungen mit den Hasenohren an, der immer noch weinend, mittlerweile aber stumm, auf dem Boden lag und sich nicht zu rühren wagte.

"Mir doch egal. Setze es irgendwo in der Stadt aus, ertränke es, oder mach sonst was. So etwas tut man doch mit Tieren, die man nicht will.", gab sie desinteressiert von sich. "Verkaufen kannst du es ja nicht. Der würde nicht einmal als Sklave genommen werden. Also bring ihn irgendwo weg. Dass wir ihn nie wieder sehen müssen."

Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Mannes. Böse grinsend wandte er sich dem Kind zu und zog langsam seinen Gürtel aus.

"Dann werden wir dich mal auf die Straße vorbereiten... Vielleicht stirbst du ja da endlich... PULLOVER AUS!", bellte er den Jungen an, der sofort gehorchte.

Kaum hatte der Junge keinen Stoff mehr auf seinem Oberkörper, spürte er das scharfe Leder des Gürtels auf seinem Rücken. Er schrie erneut auf, als der Mann immer wieder das Leder auf den Jungen niedersausen ließ. Die Prozedur dauerte so lange, bis der Junge blutüberströmt und bewusstlos vor Schmerzen regungslos auf dem Boden lag. Befriedigt legte der Mann seinen Gürtel weg und lief in die Küche, um ein scharfes Messer zu holen. Schnell kehrte er zurück und wollte das Messer schon an dem Körper des Kleinen ansetzen, als seine Frau ihn davon abhielt.

"Mach das, wenn du ihn irgendwo weggeschmissen hast. Unter die Brücke, oder irgendwo im Wald. Hier macht das Blut sonst eine zu große Sauerei."

Sie stand auf und ging zu ihrem Mann, um ihre Arme um seinen Hals zu schlingen und ihn sanft zu küssen.

"Bring das Ding weg und komm dann schnell zurück! Dann kümmern wir uns darum, dass wir ein richtiges Kind bekommen. Einen richtigen Sohn, oder Tochter. Nicht so eine Missgeburt, wie dieses Ding hier ist."

Bunny ~ JiKookWhere stories live. Discover now