11. To the Underground

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Ich verdrehte die Augen, als wir durch die Gänge zu dem Hauptquartier liefen und meine Hyungs nichts besseres zu tun hatten, als sich über mich zu beschweren.

"Ich hätte es trotzdem sehr begrüßt, wenn du wenigstens dich verwandelt hättest!", schnaubte Donghae, der neben mir mehr taumelte, als lief.

"Du weißt, dass das seinen Fahrstil nicht wirklich beeinträchtigt?", hakte Papa nach, der etwas entspannter lief. Offenbar gewöhnte er sich langsam an meinen Fahrstil.

"Aber es ist fucking gruselig, wenn der Fahrer plötzlich aufsteht und flucht, weil er gerade nichts sehen kann und sich beschwert, warum die Fahrersitze nicht für Kindergrößen gemacht sind!", schimpfte Donghae weiter.

"Das ist doch noch harmlos!", stellte Papa fest. "Du sahst noch nie drin, als er mit 160 km/h über die Straße gebrettert ist und von Bremspedal abgerutscht ist, als ein Kurve in Sichtweite gekommen war. Da bleibt dir das Herz stehen!"

Daraufhin sagte niemand mehr etwas zu der Fahrt gerade eben. Nur Siwon murmelte: "Wenn es um ein Fluchtwagen geht meinetwegen, aber sonst werde ich ihn nicht mehr ans Steuer lassen."

Ich tat das, was ich schon die ganze Zeit machte. Ich ignorierte ihre Kommentare.

Endlich kam die Tür zum Versammlungsraum in Sicht. Ohne auf die anderen zu warten stürmte ich voller Vorfreude auf meine Onkel, zu der Tür und riss sie auf. Sämtliche Köpfe fuhren erschrocken herum, doch ich hatte nur eine Person vor Augen.

"Onkel Jiyong!" Ich rannte auf den Mann mit den giftgrünen Haaren zu, der gemütlich in seinem Chefsessel saß und ebenso erschrocken zusammen gezuckt war. Aber als er mich erkannte, begann er zu lächeln und fing mich auf.

"Hallo mein Häschen.", grinste er und hob mich auf seinen Schoß. Ich kuschelte mich an ihn und seufzte wohlig auf. Ein tiefes Lachen ließ mich jedoch aufschauen.

"Weißt du, was so unglaublich süß von dir ist? Du bist dir trotz deinen 21 Jahren immer noch so angekuschelt kommst." Ich warf anstatt von Haaren meine Hasenohren nach hinten und grinste breit.

"Tja, ich kann es halt! Ich bin immer noch klein, süß und knuddelig. #Hasengenpower!"

Meine Aussage wurde von einem lauten Lachen quittiert. Lächelnd sah ich in die Runde, die aus den Leuten bestand, die mich als Kind aufgenommen hatten. Es waren zwar mehr Leute, als meistens zu einer Familie gehörten und es waren alles nur Männer, aber es war meine Familie, die ich so liebte. Mit ihrem spinnigen Dasein und ihre Sorge, wenn es um mich ging. Es war einfach süß wie sie sich um mich kümmerten. Auch meine Onkel, die sofort zu diesen geworden sind, als wir uns das erste Mal getroffen hatten.

"Willst du uns denn nicht auch begrüßen?", schmollte der große Schwarzhaarige, der hinter dem Grünhaarigen stand. Ich verdrehte nur die Augen, sprang aber ebenfalls auf und umarmte ihn.

"Hallo Onkel Seunghyun." Auch er schloss mich in seine Arme und hob mich hoch.

"Ich will ja nicht stören, aber wir sollten anfangen...", unterbrach Dad die ausgelassene Stimmung.

Sofort wurde es still und alle setzten sich auf ihren Platz an der langen Tafel. Ich saß bei meinem Onkel auf dem Schoß und hatte von dort eine perfekte Übersicht. Für mich war das eher wie ein großes Familientreffen, das nur meine Adoptivväter, -brüder und -onkel anwesend waren.

Dennoch saß ich gerade mitten in der Elite der Unterwelt unserer bescheidenen Großstadt und ich war mittlerweile wie ein Teil von ihr. Aber es blieb mir auch nichts anderes übrig. Vor allem wenn einer von ihnen mich schon mit dem Hintergedanken, aus einem Fluchttier einen Jäger zu machen, von der Straße mitgenommen hatte. Aber genug davon.

Bunny ~ JiKookWhere stories live. Discover now