6. Verstoßen

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Vollkommen fertig wachte ich in meinem Bett auf. Ich setzte mich etwas auf, musste aber sofort mich anlehnen, da mir schwarz vor Augen wurde.

"Du bist schon wach.", Dad kam in mein Zimmer herein und setzte sich auf die Bettkante.

"Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt.", seufzte er und strich mir die Haare aus der Stirn.

"So leblos, wie du auf Leetuks Schulter hingst, sah das alles andere als gesund aus."

Als er das sagte, kamen mit einem Mal alle Erinnerungen des vergangenen Tages zurück. Es schmerzte nicht mehr so wie gestern, aber ich fühlte mich so leer und unvollständig.

"Willst du erzählen, was gestern passiert ist?", fragte er vorsichtig. Ich zuckte frustriert die Schultern.

"Ich weiß es nicht...", murmelte ich leise. Dad blieb still und wartete, dass ich weiter redete.

"Da... da war dieser Typ... und er hat mich beschimpft, weil ihm... das Essen nicht geschmeckt hat... Ich... ich weiß es doch auch nicht...", fasste ich das Geschehen gestern zusammen. Nachdenklich sah mein Dad mich an.

"Was war das für ein Typ?"

Ich schniefte kurz. "Ich hab ihn noch nie zuvor gesehen... Er ist ein Freund, oder Bekannter von den anderen. Park Jimin ist sein Name. Silbernes Haar, braune Augen, ein Wolf..."

Als ich an den jungen Mann dachte, durchfuhr mich wieder ein Stich. Tonlos wimmernd griff ich an meine Brust. Besorgt drückte Dad mich an sich.

Es war kurz still eher er mich fragte: "War an ihm irgendetwas besonders? Besonders schön, oder hatte einen besonderen Geruch?"

Als er das aussprach und mich somit wieder an ihn erinnerte, nahm der Schmerz wieder zu und ich presste mich wimmernd an meinen Dad.

"Ach scheiße...", brummter dieser nur und hielt mich solange, bis ich mich wieder beruhigt hatte und mich wieder nur leer fühlte.

"Komm wir gehen runter, was essen und trinken. Ich glaube etwas Flüssigkeit schadet dir nicht." Er nahm mich auf den Arm und trug mich in die Küche runter. Dort saßen schon Appa, Papa und einer meiner Hyungs. Alles sahen besorgt zu mir, als Dad mich auf einen Stuhl setzte und dann zum Kühlschrank ging.

Er stellte mir nur wenige Sekunden später eine Bananenmilch hin und setzte sich dann neben mich. Unmotiviert sah ich zu meinem Lieblingsgetränk und spielte mit der Packung. Nicht einmal die wollte ich gerade. Ich hatte weder Hunger, noch Durst.

"Ist alles in Ordnung?", fragte mein Hyung vorsichtig. Ich zuckte nur die Schultern, blieb aber still. Dad seufzte.

"Er hat scheinbar seinen Mate gefunden und... wurde indirekt abgewiesen.", murmelte Dad bedrückt.

"Was?!" Nicht nur ich sah ihn entsetzt an.

"Was?", meine Stimme wirkte so dünn und zerbrechlich. Dad sah mich mitleidig an.

"Es tut mir leid, aber dein Verhalten vorher sah genau danach aus.", seufzte er.

Wie auf Knopfdruck begannen wieder meine Tränen an zu fließen. Warum? Warum hatte ich so ein Pech? Aber auch wenn ich das nicht glauben wollte, wusste ich innerlich dass er Recht hatte. Mein eigentlicher Gefährte verstieß mich. Durfte ich denn in diesem Leben nicht glücklich werden?

"Komm her..." Ryeowook zog mich auf seinen Schoss und umarmte mich von hinten. Ich lehnte mich an ihn und rieb meine Augen.

"Wir bekommen das zusammen hin. Versprochen!", flüsterte er in mein Ohr und verstärkte seinen Griff. Ich seufzte frustriert und kuschelte mich näher an ihn. Ich konnte nur hoffen, dass er Recht hatte.

Bunny ~ JiKookحيث تعيش القصص. اكتشف الآن