38. Present

2K 124 14
                                    

Nachdem ich auf Jimins Aufforderung tatsächlich meine Wunden versorgen ließ, wurde ich danach leider von Papa abgefangen, der mich sofort nach Hause schleppte. Ich konnte mich nicht einmal mehr von Suga aund Tae verabschieden, geschweige denn von Jimin. Und anstatt dass irgendwer sich freute, dass ich wichtige Informationen bekommen hatte, schimpfte Dad mit mir, weil ich wieder gekämpft hatte, obwohl ich mich doch immer noch schonen sollte. Vielen Dank für nichts.

Wenigstens bekam ich von Appa, nachdem Dad mit seiner Triade fertig war und mich ohne Essen schlafen schickte, eine große Portion Nachtisch zugesteckt. Er fand es, wie ich auch, eine etwas dumme Strafe, einen Erwachsenen ohne Essen ins Bett zu schicken. So saß ich also Nachtisch essend im Bett und schrieb noch kurz mit Suga, um mein plötzliches Verschwinden zu erklären. Aber schon bald hörte ich auch damit auf und machte mich für das Bett fertig. Ich musste morgen ja wieder arbeiten und sollte dafür eventuell wieder fit sein.






Nächster Tag:

"Hey, Kookie. Ich habe da etwas für dich vor der Tür gefunden!"

Verwundert sah ich zu Jin, der mit einem riesigen Korb die Küche betrat.

"Was ist das?", fragte ich verwundert und wischte die Anrichte sauber, bevor ich zu ihm trat. Er grinste mich nur an und stellte den Korb zur Seite.

"Sieh es dir doch selber an." Während ich mir meine Hände kurz abwusch, zog sich der Ältere geschwind um.

Da ich am späten Nachmittag noch einmal zu Dr. Park musste, um meine Fäden aus meinem Bein entfernen zu lassen, hatte Jin sich dazu bereit erklärt etwas später zu kommen, dass wir uns so abwechseln konnten.

Mit sauberen Händen ging ich zu dem Korb, um ihn genauer unter die Lupe zu nehmen. Staunend nahm ich den riesigen Blumenstrauß aus dem Korb, der den restlichen Inhalt verdeckte.

"Wow...", kam es von mir und ich betrachtete die reinen weißen Blüten der Rosen, die diesen Strauß ausmachten.

"Das soll für mich sein?", fragte ich etwas irritiert Jin, der nun fertig umgezogen wieder neben mich trat. Er zuckte die Schulter und griff nach einem kleinen Teil an dem Strauß.

"Zumindest steht hier auf dem Zettel: Für Kooks. Und von uns Dreien, hörst nur du auf diesen Namen."

Noch immer etwas verwirrt nickte ich.

"Aber wer sollte mir so etwas schenken?", fragte ich.

Jin zuckte nur die Schultern und machte sich ans Kochen.

"Ich habe keine Ahnung. Gerochen habe ich auch nichts. Vielleicht findest du ja noch ein Hinweis im Korb. Da hab ich noch nicht reingeschaut. Ist ja dein Geschenk.", zwinkerte er mir zu.

Ich nickte nur und legte den Strauß vorsichtig beiseite, damit die Blüten auch ja nicht kaputt gingen. Neugierig spähte ich in den Korb, was wohl noch darin war.

Mit großen Augen holte ich zwei große edle Holzschachteln heraus. Gespannt öffnete ich sie und war noch überraschter, was darin lag.

In den beiden Schachteln lagen sämtliche süße Spezialitäten, die man sich nur vorstellen konnte. Fein säuberlich von einander getrennt, dass nichts zusammen klebte, fand ich Tteoks, Jeonggwa,, Mochis und noch etliche andere koreanische Spezialitäten, in deren Genuss ich nur äußerst selten kam, obwohl ich sie selbst herstellte.

Sprachlos klappte ich die Deckel wieder zu und legte sie zurück in den Korb. Dabei fiel mir ein kleiner Briefumschlag ins Auge.

Vorsichtig holte ich das Papier aus dem Korb und öffnete es. Die Schrift war sehr ordentlich und wer auch immer das geschrieben hatte, hatte sich wirklich Mühe gegeben. Na gut... das sah man auch an dem Rest des Korbes.

Gemütlich lehnte ich mich an die nächste Arbeitsfläche und begann zu lesen.


Hallo Kooks,

Ich weiß nicht einmal wie du wirklich heißt, was mir um ehrlich zu sein ziemlich peinlich ist. Den Namen Kooks habe ich lediglich von deinen Freunden aufgeschnappt und werde dich dementsprechend auch so nennen, wenn du nichts dagegen hast.

Ich habe bemerkt, dass ich ziemlich großen Mist gebaut und dich offensichtlich dadurch auch irgendwie verletzt habe. Das tut mir mehr als Leid und ich will das, so gut es geht, wieder gut machen. Ich verstehe es, wenn du weißt wer ich bin, dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, aber ich hoffe du kannst mir vielleicht irgendwann verzeihen.

Die Geschenke die vor dir liegen, sollen nicht als Bestechung dienen, sondern dir nur eine Freude machen. Ich hoffe du magst die Blumen und auch das Gebäck. Ich habe mir tatsächlich die Zeit dafür genommen und alles alleine hergestellt. Und ganz ehrlich, ich bewundere dich, dass du tagtäglich in der Küche stehen kannst, und den ganzen Tag so etwas herstellst. Ich könnte das nicht. Vor allem, wenn jedes Mal danach meine Hände kleben würden.

Wie auch immer. Ich hoffe, du kannst die Süßigkeiten genießen, auch wenn sie vermutlich nicht so gut schmecken, als wenn du sie machen würdest.

Ich werde dir noch nicht sagen, wer ich bin. Ich will nur dir sagen, dass es mir furchtbar Leid tut, dass ich so ein Arschloch bin und dich dadurch verletzt habe.

Ich werde dir immer wieder, sofern ich mir die Zeit dafür nehmen kann, dir etwas zukommen lassen. Ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen und mir in die Augen schauen. Bis es so weit ist, werde ich geduldig warten und dir alle Zeit geben, die du brauchst.

Du bist eine tolle Person und es tut mir leid, dass ich das nicht schon früher erkannt habe.

Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und viel Spaß mit deinen Geschenken.

Bis bald

Dein J~



Mit roten Wangen faltete ich das Papier wieder zusammen. Was... was war das bitte?

"EY! Ich war noch nicht fertig mit lesen!", beschwerte sich Jin, der mittlerweile neben mir stand und angefangen hatte, mitzulesen. Als ich mich nicht rührte, um ihn weiter lesen zu lassen, seufzte er deprimiert.

"Dann halt nicht...", maulte er mich an, grinste aber keine Sekunde später wieder.

"So we es aussieht, bist du wohl der Angebetete von einem Gast..", zwinkerte er mir zu.

"Was wohl Jimin dazu sagen wird...", lachte er, bevor er weiter kochte. Ich schüttelte nur wie in Trance meinen Kopf.

"Er wird nichts dazu sagen...", murmelte ich leise. Aber Jin hörte es natürlich wieder.

"Wieso denkst du das?", fragte er mich verwundert. Langsam sah ich ihn an und meine Wangen wurden noch wärmer.

"Weil... weil..." Ich seufzte und sah auf den Boden.

"... weil er diesen Brief geschrieben hat und den Korb gerichtet hat...", flüsterte ich vollkommen durcheinander und sah, unfähig irgendetwas zu fühlen von dem Brief zu dem Korb.

Der Geruch von ihm hing an dem Papier und war mir während des Lesens in die Nase gestiegen. Das alles war zwar mega süß von ihm, aber... Aber warum tat er das jetzt? Ich verstand es einfach nicht.

Es, beziehungsweise er, verwirrte mich.

Bunny ~ JiKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt