23. The last Day

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Den Nachmittag über waren Papa, Suga und Tae zu Besuch da. Allesamt sehr erfreut, dass ich am nächsten Tag endlich wieder aus diesem weißen Gefängnis rauskäme. Ich versuchte ebenfalls mir diese Freude anmerken zu lassen, aber meine Gedanken kreisten nur darum, dass ich Jimin nicht mehr so schnell so vertraut sehen würde.

Außerdem war ich unsicher, wenn er wieder im Restaurant auftauchen würde. Er würde mich doch wieder abweisen und allein der Gedanke daran, ließ mein Herz wieder schmerzen. Dennoch versuchte ich nicht allzu betrübt zu wirken und unterhielt mich mit meinen Besuchern.

Irgendwann setzten wir uns auch in das Café des Krankenhauses und blieben dort eine Weile. Doch schneller als ich es wollte, wurde es Abend und die Drei verabschiedeten sich und versprachen mich am nächsten Tag abzuholen.

Die Tür fiel hinter ihnen zu und ich war wieder allein. Unruhig lief ich auf und ab und sah nervös zu, wie die Sonne sich dem Horizont entgegen neigte. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich wollte nicht… Ich wollte nicht von Jimin getrennt werden. Es war doch meine einzige Chance ihm Nahe zu sein!

Leise fing ich an zu weinen und ich ließ mich auf dem Bett nieder. Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in meinen Armen und ließ meinem Frust freien Lauf. Ich wusste nicht wie lange ich dort saß und weinte.

Doch plötzlich senkte sich die Matraze neben mir und ein Arm legte sich vorsichtig um mich. Sofort erkannte ich Jimin, drehte mich zu ihm und krallte mich an ihn. Er schloss mich in seine Arme und strich über meinen Rücken.

"Ssht… Nicht weinen, Kleiner. Es ist alles okay…" An seiner Stimme hörte ich schon, dass er ebenso bedrückt war. Er wusste es also schon.

Er hielt mich solange in seinen Armen und flüsterte mir leise beruhigende Sachen in mein Ohr, bis ich mich tatsächlich nur noch schniefend in seinen Armen hing. Er löste sich etwas von mir und strich mir die Tränen von den Wangen. Seine Augen waren ebenfalls etwas geschwollen.

Er sah mir tief in die Augen.

"Wir… wir bekommen das irgendwie hin, okay? Vielleicht… kann ich mich bei einer Versammlung ja mich wieder um dich kümmern…", schlug er vor.

Aber seine Stimme war gleichzeitig so voller Unglauben, dass er es vermutlich selbst nicht glaubte. Ich senkte meinen Kopf. Wir beide wussten, dass wir keine Möglichkeit mehr hatten uns zu sehen. Warum war alles nur so kompliziert?

"Hey…" Sanft hob er mein Kinn an, damit ich ihn wieder ansah.

"Heute ist zwar der letzte Abend, wo wir uns sehen, aber wir machen den Abend zu etwas ganz besonderem, okay?"

Zögernd nickte ich. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.

"Okay. Ich hab mit meinem Vater gesprochen und er hat das Ganze abgesegnet. Du hast doch nichts gegen Wölfe, oder?"

Ich schüttelte meinen Kopf. Immerhin wurde ich von solchen aufgezogen.

"Sehr gut. Zieh dich kurz an, dass du raus kannst. Wir werden den Abend draußen sein. Und keine Sorge. Es ist noch ziemlich warm."

Hastig nickte ich und sprang auf, um mir meine Schuhe anzuziehen. Wenn er schon eine Idee hatte, dann wollte ich bei seinem Plan auf jeden Fall mitmachen.

Als ich mich fertig zu ihm umdrehte, bemerkte ich, wie er mich amüsiert beobachtete.

"Na komm…", Er streckte mir seine Hand entgegen und stand auf.

Ich konnte es nicht verhindern und lief rot an, griff aber schüchtern nach seiner Hand und lief mit ihm nach draußen. Ein leichtes Kribbeln zog durch mein Bauch und erinnerte mich daran, dass mir dieses Glück nicht auf ewig gewährt war.

Ich schüttelte diese depressiven Gedanken ab und konzentrierte mich auf das Hier und Jetzt. So konnte ich wenigstens eine schöne Erinnerung mit ihm haben.

Draußen angekommen, lief er mit mir in den Garten des Krankenhauses in eine etwas versteckte Ecke. Er blieb stehen und kniete sich zu mir herunter.

"Pass auf. Ich werde mich verwandeln und du kletterst dann auf meinen Rücken und ich bringe uns dann zu einem besonderen Ort, okay?"

Schüchtern nickte ich und sah, wie er begeistert zu lächeln begann.

"Gut. Es ist auch nicht weit weg."

Dann verwandelte er sich. Ich riss meine Augen auf, als er schließlich vor mir stand.

Er war zwar nicht ganz so groß wie die Wolfsgestalten aus meiner Familie, aber er reichte mir dennoch bis zur Brust. Und seine Fellfarbe erst.

Bewundern ließ ich meine Hand durch sein Fell wandern. Durch das Mondlicht wirkte sein graues Fell wie flüssiges Silber. Er sah einfach traumhaft aus.

Erst als er sich gegen meine Hand drückte, merkte ich eigentlich was ich da gerade tat. Etwas erschrocken zog ich meine Hand zurück, woraufhin er nur unwillig brummelte. Etwas irritiert sah ich ihn an.

Doch er schüttelte nur belustigt den Kopf und stupste mich auffordernd an. Zuerst wusste ich nicht, was er von mir wollte, aber als er mir seinen Rücken zuwandte, verstand ich.

Schnell kletterte ich auf den Rücken von ihm. Ich staunte nicht schlecht. Es war verdammt bequem. Als wäre mein Hintern für seinen Rücken gemacht. Das klang vielleicht etwas komisch, aber ich saß auf ihm bequemer, als auf meinem Hyung Shindong. Und der war schon fast so bequem wie eine Wolke.

Erwartunsvoll sah Jimin mich über seine Schulter an. Ich nickte und hielt mich etwas an seinem Fell fest.

"Ich bin bereit."

Bunny ~ JiKookWhere stories live. Discover now