37. Bananenmilch

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Nachdem ich sämtliche Leichen aufeinander gestapelt hatte, klopfte ich an der Tür des Sicherheitsraumes, wo meine zwei Onkel immer noch drin waren. Als wäre es meine Antwort darauf, ging das Licht im gesamten Quartier wieder an. Keine Sekunde später öffnete TOP die Tür und grinste mich an.

"Da haben wir es doch.", grinste er mich an und ließ mich eintreten.

Der Drache lehnte sich in seinem Stuhl zurück und seufzte zufrieden. Er drehte sich zu mir und grinste mich an.

"Licht ist wieder da. Gute Arbeit, nicht wahr?"

Ich verdrehte nur die Augen und nickte, ehe ich meine Maske abnahm und sie betrachtete. Nur wenige Blutflecken darauf. Sehr gut. Wenn es etwas gab, was ich über aller Maßen verabscheute, dann waren es Blutflecken zu entfernen.

"Danke, übrigens.", sagte auf einmal der Drache und sah mich fest an. "Wir haben jetzt eine Spur und Informationen bezüglich den NoNames. Sehr gute Taktik."

Ich verdrehte nur die Augen und nickte. Resigniert seufzte mein Onkel, kramte in seiner Tasche herum und warf mir einen Schlüssel zu.

"Krieg deinen Zuckerhaushalt und deine Laune wieder in den Griff. Dann reden wir weiter."

Ich hob nur verstehend den Schlüssel und verschwand aus dem Raum und machte mich auf den Weg in die Kantine. Dort gab es einen abgeschlossenen Kühlschrank nur für mich. Hatte ich einen ausführlichen Kampf hinter mir, brauchte ich erst einmal etwas Zucker um wieder auf mein Leben klar zu kommen.

Sämtliche Wölfe ignorierend ging ich einfach in die Kantine und lief zu meinem Kühlschrank, schloss diesen auf und holte direkt zwei Päkchen meiner heiß geliebten Bananenmilch heraus. Ich schloss wieder ab und setzte mich an den nächsten freien Tisch, um in aller Ruhe meine Milch zu trinken.

"Du bist ja schon fertig."

Ich sah nur kurz hoch und brummte, als sich Suga mir gegenüber niederließ. Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Schulter.

Aus Reaktion zog ich meine Schusswaffe und hielt sie demjenigen direkt vor die Nase. Tae machte einen erschreckten Laut und sprang erst einmal fünf Meter zurück.

"Och, Junge! Was hab ich dir eben noch gesagt!", schimpfte Suga mit seinem Freund.

Offenbar hatte Suga ihn eigentlich gewarnt, dass ich nach Kämpfen nicht wirklich kontaktfreudig war.

"Ist ja gut... Entschuldigung...", brummte der Rotschopf ängstlich und setzte sich lieber neben den Kater, der wieder amüsiert schnurrte.

"Wo ist Jimin?", fragte ich doch etwas besorgt, nachdem ich einen großen Schluck getrunken hatte. Tae sah sich über die Schulter.

"Der müsste gleich kommen. So wie es aussieht, hatte seine Hand irgendetwas abbekommen und wird noch verarztet. Aber freundlich, dass du fich auch um uns kümmerst...", schmollte der Ältere etwas.

Ich nickte nur abwesend und dachte einfach an nichts. Die letzten Angreifer wurden noch rausgeprügelt, aber im Großen und Ganzen war es leise geworden.

"Da seid ihr..." Ich spürte wie sich jemand neben mir niederließ. Ich musste nicht einmal nachsehen, um zu wissen, dass es Jimin war. Ich sah auf seine linke Hand, die verbunden neben mir lag.

"Geht's?", wollte ich wissen und deutete auf seine Hand. Er sah kurz darauf und seufzte.

"Es geht... Tut halt weh und ist verstaucht. Wird aber wieder... Ich konnte ja nicht wissen, dass dieses Biest ein Alpha ist. Die hat des einfach versteckt...", maulte er, was mir ein leichtes Lachen entlockte.

"Ihr 'Bruder' war übrigens ihr Gefährte.", sagte ich ihm was ihm ein wütendes Schnauben entlockte.

"Na ganz toll... Sie ist wirklich eine Bitch.", brummte er, was mich erneut zum Lachen brachte.

Ich seufzte und lehnte mich einfach an ihn. Sofort legte er seinen Arm um mich und strich sanft über meinen Rücken.

"Und du bist also kein kleines Kind, sondern ein kleiner Hybrid und so wie es aussieht auch noch ganz nebenbei die Legende des Unterwelt der gesamten Stadt..."

Beschämt und nun doch unsicher wollte ich von ihm rücken, doch er hielt mich fest.

"Ich hab nicht gesagt, dass du dich wegsetzen sollst.", maulte er mich sofort an. Unsicher sah ich ihn an.

"Du... du hast nichts dagegen?", fragte ich unsicher. Überrascht sah er mich an.

"Warum sollte ich etwas dagegen haben? Ich bin etwas irritiert, weil ich das so erfahre, aber du hattest bestimmt deine Gründe, warum du nichts gesagt hast. Und wenn ich etwas gegen Hybriden hätte, wäre ich nicht mit der Katze hier befreundet. Außerdem finde ich es eher putzig, dass ich dir den Spitznamen Bunny doch sehr passend gegeben habe.", lachte er und so langsam schlich sich auch ein Lächeln auf meine Lippen.

"Aber Bunny passt, finde ich, nicht mehr ganz.", überlegte er.

Irritiert sah ich ihn an. Er lehnte sich etwas vor und flüsterte in mein Ohr: "Ab jetzt bist du mein kleines Killer- Bunny."

Ich zog meine Augenbraue hoch. "Und das soll passender sein?"

Lachend nickte er. "Ich muss zugeben auf dem Weg zum Arzt, bin ich nochmal an dem Gang vorbei gekommen. Es war zwar echt gruselig, wie du die beiden... so umgebracht hast, aber..."

Er wurde etwas rot und sah etwas zur Seite. "... ich fand das... beeindruckend."

Überrascht sah ich ihn an.

"Beeindruckend?", mischte sich Suga ein. "Als ich ihn das erste Mal erlebt hatte, konnte ich fast ein halbes Jahr kein Fleisch mehr essen. Und ich bin ein überzeugter Fleischfresser!"

Ich lachte bei der Erinnerung. "Das stimmt sogar."

"Ist ja auch egal...", versuchte Jimin es dabei stehen zu lassen.

"Wie alt bist du denn jetzt wirklich?", wollte er das Thema jetzt wechseln. Unsicher sah ich zu Suga, der nur ratlos die Achseln zuckte.

"Ehm... 21...?", fragte ich eher, als das ich antwortet.

Überrrumpelt sah Jimin mich an und nahm seinen Arm von mir. "So alt?"

Unsicher nickte ich. War das jetzt schlimm?

Jimin stöhnte auf und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen.

"Und ich behandle dich einfach wie ein Kind...", beschwerte er sich über sich selbst.

Verwirrt sah ich ihn an, als er sich wieder erhob und mich angrinste.

"Aber einen Vorteil hat das. Ich kann dir das Folgende ohne schlechten Gewissens sagen."

Er beugte sich wieder zu mir und hauchte in mein Ohr.

"Du siehst so echt heiß aus."

Ich lief knallrot an, als er das sagte. Frech grinsend sah er sich das Ergebnis an, das er verursacht hatte.

"Aber tu mir ein Gefallen und kümmer dich mal um deine Arme. Die Wunden bluten immer noch.", fügte er etwas besorgter hinzu und deutete auf meine Arme.

Ich folgte seinem Blick und schluckte, als ich die Kratzwunden sah. Da war ja noch was...

Bunny ~ JiKookWhere stories live. Discover now