XVIII

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"Ich finde dennoch, dass du lügst." ließ er es rauchend fallen, ohne den Blick von vorne zu nehmen.
"Du irritierst mich.."
"Ist doch nur die Wahrheit. Du versteckst dich vielleicht nur, aber du zeigst dadurch nicht deinen wahren Charakter. Du unterdrückst deiner selbst und vor allem: Tust so als wäre alles in Ordnung." Sofort war sein durchdringlicher Blick auf mir und es kam mir vor, als würde ein enromer Hass in seinem dunkelbraun schweben.
Mein Körper fing dabei zwischen heiß und kalt zu wechseln und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. "Ist es doch." meinte ich atemlos, aus Angst, er wäre hinter meine Fassade gekommen.
Doch sein harter Blick unter den fülligen Brauen wurde nicht weicher. "Siehst du? Lüge. Wie lange willst du das aufrecht erhalten?"
"Lass es einfach sein, ok?"

Er sagte nichts dazu, weshalb wir stumm nebeneinander weiter rauchten. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus, weil es mir die ganzen Tage nicht aus dem Kopf gegangen war. "Was sollte eigentlich die Aktion im Schulflur letztens?"
Unberührt überblickte er den Platz. "Was soll damit sein?"
"Fang mir damit nicht an." stöhnte ich erschöpft und ließ ihn aufgrinsen.
"Ich verwende nur deine eigene Taktik."
Seufzend legte ich den Kopf in den Nacken. "Du könntest dich wenigstens entschuldigen. Das ist dir klar, oder?"
"Habe ich eigentlich nicht vor." schnaubte er, "Ich entschuldige mich nie für Dinge, die ich tue, weil ich zu ihnen stehe."
Eindringlich sah ich ihn an, doch ließ es einfach fallen. So, wie er war, würde ich eh nichts aus ihm rausbekommen. Dieser Idiot war so Stur, wie ein Bulle der Rot sah.

Mit einem letzten großen Zug, atmete ich den Rauch ein, der deutlich stärker war, als von dem Tabak den ich normalerweise hatte. Deshalb drehte sich einiges um mich vom Nikotinüberschuss, als ich aufstand. "Der Unterricht sollte gleich losgehen. Also bye." meinte ich wenig überzeugend und stieg über den Bordstein, als er mich wieder aufhielt.
"Warte. Hast du Lust nächsten Freitag auf eine Party zu gehen?"

Vollkommen aus den Wolken gefallen, erstarrte ich. "Was?"
"Ein Kumpel von mir wird eine Party bei sich Zuhause schmeißen. Es soll nochmal ein letztes Mal warm werden. Komme ruhig mit." zuckt er die Schultern, immer noch sitzend, "Jennifer und die anderen werden auch da sein."
"Ehhh, nein, danke." murmelte ich verwirrt.
Ein wenig verärgert verzog er die Brauen. "Wieso nicht?"
"Zum einen, weil Jennifer mich hasst. Zweitens-" fast hätte ich gesagt, weil er da ist, aber das käme gar nicht gut, "...weil ich nicht wüsste, was ich meiner Mutter sagen sollte." Nicht verstehend sah er mich an, als wäre ich verrückt, "Ich gehe nie auf Partys. Und dann wird sie erfahren, dass ich auf einmal mit einem Typen auf eine gehe? Sie würde mich mit Fragen bombardieren, bis ich sterbe." seufzte ich und rieb mir die Nasenwurzel.
"Du bist 17."
"Und?"
Nun seufzte er, während er sich aufrichtete. "Dann erkläre ihr nichts und gehe einfach. Sei keine Pussy."
"Ich bin eine biologisch gesehen." gab ich emotionslos von mir, was seine Mundwinkel zucken ließ, auch wenn er es zu unterdrücken versuchte.
"Egal, du kommst einfach mit."
In dem Moment ertönte die Schulklingel, auch wenn sie in diesem abgelegenen Bereich leise war. Dabei trafen meine Augen auf die von Lucas, der uns verständnislos beobachtete und ich wurde ungeduldig. "Nein." meinte ich knapp und ging rein.


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Hey, ab hier herrscht eine wirklich kleine Pause, bis ich meine Story I'll Get You beendet habe. Ich hoffe sie hat euch bis hierher zugesagt und dass ihr noch dabei seid, wenn ich in Kürze weiterschreibe und auch meine andere Story Sinking In parallel dazu schreiben werde. In der Zwischenzeit wären Ratschläge zu meinem Schreibstil, Platzierung der Absätze usw wirklich hilfreich.

Zukünftig viel Spaß
MrsTomboy

Cold WinterWhere stories live. Discover now