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Sobald ich die Tür öffnete, offenbarte sie mir die drei Freunde von Eric von vorhin, die mich kurz musterten, bevor sie die Tür wortlos weiter öffneten, um an mir vorbei einzutreten.
"Ist Eric in der Garage?"
Mein folgendes "Ja." schien unterzugehen.
"Ich schau noch schnell nach Regy." meinte der mir noch Unbekannte mit den Rehaugen und verschwand darauf in der Küche.
Dafür gingen Meltrid und der andere einfach den Flur runter. "Ehhh, Eric räumt dort gerade auf." meinte ich ein wenig gereizt und obwohl ich zu 100 Prozent sagen konnte, dass sie es gehört hatten, taten sie so, als wäre dem nicht so und verschwanden darauf durch die Tür am Ende, die zur Garage führen musste.

Planlos sah ich um mich und versuchte das Gefühl Dreck zu sein zu unterdrücken. Doch als der Typ wieder aus der Küche trat und mich mit seinen Rehaugen ansah, ließ ich jegliche Emotionen in mir erstillen. "Kommst du nicht mit?" fragte er mit verzogenen Brauen.
Sein Blick war nicht voller Hass, aber auch nicht voller Freundlichkeit, was mir komischerweise von allem am liebsten war. Und noch etwas ließ mich über ihn behaglicher fühlen: Er fragte mich, statt mich zu ignorieren oder einfach mitzuzerren.
Eric meinte zwar, ich solle hier warten, doch mir wurde alles zu blöd. Deshalb nickte ich zufrieden und verschränkte die Arme in der Jacke, die mich langsam kochte.

"Dann komm. Ich glaube er ist inzwischen auch fertig." raunte er beim abwenden. Also folgte ich seinem hellbraunen Schopf zu der Tür und konnte mir verschiedene Szenarien, die mich dort erwarten konnten, nicht aus den Gedanken verdrängen. Vielleicht wartete diesmal wieder ein Kult auf mich mit Blut und Fackeln, nur, dass es diesmal kein Spaß war. Oder ich würde in einem Labor landen, das, wie das von Breaking Bad war.
Unter mulmigen Gefühl ließ ich mir die Tür von dem Nettesten der Gruppe aufhalten, bevor ich in die kühle Garage trat.


Das Erste, was ich tun konnte, war erleichtert seufzen. Hier gab es keine Petrigläser, noch Fackeln, noch Pentagramme an den Wänden.
Es war einfach eine Garage, die, wie ein Büro gebaut war. Fast jede Wand war mit Regalen voller Akten und Büchern bedeckt, während ein Tisch in der Mitte auf dem harten Betonboden stand und vor sich eine kleine Couch hatte. Es stand auch eine zweite weit größere Couch gleich daneben, doch beiden merkte man an, dass sie alt waren und ihr Stoff einst weich war.
Das Einzige, was neben dem Beton noch an eine Garage erinnerte, war ein teuer aussehendes Motorrad gleich neben der Tür.

Meine Aufmerksamkeit ging von dem schwarz-silbernen Gefährt, als ich merkte, dass es auf einmal still geworden war. Die Konversation, die lief, ging mit meinem Eintreten verloren, weshalb ich verwirrt aufblickte.
Eric war dabei mit der üblichen Desinteresse eine Akte wegzulegen, während seine zwei Freunde auf jeweils einer Couch saßen und mich ignorierten.
Und obwohl ich die Einzige war, die sie direktem Blick skeptisch musterte, merkte ich ganz deutlich ihre Aufmerksamkeit auf mich strahlen.
Es waren nur flüchtige Blicke von jedem, die mir das bestätigten, und es ließ mich verloren fühlen. Was sollte ich hier??

"Also wann würde euch das mit Regy am besten passen?"
Kurz herrschte eine unangenehme Stille und ich kam nicht von dem Gefühl weg, dass sie wegen mir existierte.
Es war wieder Eric, der die Stille unterm Augen verdrehen unterbrach. "Scheißt doch drauf, dass sie das hört. Sie würde es sowieso nicht wagen etwas weiter zu erzählen. Sie hat dafür eh keine Freunde."

Erstarrend merkte ich meinen Zorn aufwachsen und wollte schnippisch kontern, doch ich hielt mich zurück. Das 'Sie würde es sowieso nicht wagen etwas weiter zu erzählen.' beschäftigte mich.
Stimmte es?
Es versetzte mich an den Moment zurück, wo Eric mich an die Spinde geschleudert hatte. Etwas, dass mir schon wie eine Ewigkeit herkam, weshalb seine Drohungen an Wirkung verloren hatten. Aber ob ich dadurch keine Angst vor Eric hatte, konnte ich nicht sagen. Ich war eher vorsichtig. Ich brauchte nämlich nicht noch mit ihm Stress. Davon hatte ich momentan genug.
Warte. Stress? Ich wollte rauchen! Verdammt, das ging bei allem sowas von unter..

Ich bekam geradeso mit, wie Meltrid, der auf der Couch vor dem Tisch saß, "Mittwoch." sagte, bevor ich vollkommen wieder zurück war.
"Dann also Mittwoch." murmelte Eric.

In der folgenden Stille schien jeder so sehr über die Sache zu grübeln, dass ich mich fragte, was ich hier eigentlich verpasst hatte.
"Ich gehe kurz eine rauchen.." brummte ich kaputt und drehte mich schon weg, als Eric mich aufhielt.
"Das kannst du gleich."

Mit gekrümmten Brauen drehte ich mich verwirrt zu ihm, wo mich sein fester Blick den Atem anhalten ließ. Es ließ meinen Stresspegel wachsen, weshalb ich nicht die Beherrschung hatte, mir mein Nicotin von Eric verweigern zu lassen.
"Also, Heather." sprach Meltrid plötzlich auf, ohne mich anzusehen, sondern zog sich die Jacke aus. "Wie stehst du zu Gott und der Welt?" Dabei entpuppte er ein schwaches Lächeln über seinem spitzen Kinn, was nicht zu seinen Augen reichte.
Ich zog die Stirn kraus. "Was?"
Es ließ ihn lediglich die blauen Augen verdrehen, weshalb Eric seufzend einsprang. "Genau, was er meinte.. Wie Gläubig bist du?"

Als wäre es die normalste Frage, setzte er sich neben seinem Kumpel im Kappy auf die große Couch und breitete die Arme auf der Rückenlehne aus. Sein Blick war gebannt auf mich gerichtet, als würde ihn meine Meinung brennend interessieren. Aber wieso?
Als ich mich verwirrt umsah merkte ich, dass plötzlich alle Blicke auf mir lagen. Sogar die Rehaugen des Typens neben mir.

Gäbe es tatsächlich einen Gott, hätte er mich nicht Tag ein Tag aus so leiden lassen. Dann wären meine Versuche unter Tränen nach Erlösung zu beten nicht erfolglos geblieben und ich wäre nicht so zerstört, wie ich es war. Entweder liebte Gott es mich leiden zu sehen oder....
                             ..es gab schlichtweg keinen.

"Ich glaube gar nicht." kam es kaltherzig von mir, dass sogar mir ein kalter Schauer über den Rücken jagte.
Eric jedoch grinste auf und es war wieder die gruselige Art. Für die anderen schien meine Antwort auch richtig gewesen zu sein.

"Und was ist mit Satan?"

Cold WinterWhere stories live. Discover now