thirteen

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Am nächsten Tag kämpfte sich Felix in die Schule. Er hatte kein Auge zu machen können. Stattdessen hatte er sich die Augen ausgeheult und das konnte man noch immer gut an den geschwollen Wangen erkennen, die bis jetzt nicht abgeklungen waren. Es war ihm nur mehr als unangenehm, dass man ihn in so einer Verfassung sah und die mitleidigen Blick von seinem Sitznachbarn machte es ihm nicht sonderlich angenehm. Am liebsten wollte er ihn zusammenfalten, was er so dumm glotzte. Seine Worte schluckte er jedoch herunter. Er verachtete Jeongin schon genug, dass er ihm das nicht gönnen wollte, ihm vor der ganzen Klasse zusammenzufalten, obwohl er nie der Typ dafür war. Doch er gab ihm jeglichen Grund dafür.

Die Stunde war zu Ende und während Felix angestrengt auf sein Handy starrte, wurde er weiterhin von Jeongin angegafft. Der Jüngere rang mit sich, ob er ihn nicht darauf ansprechen sollte. Gleichzeitig wusste er von Chans Aussagen, dass es keine sonderlich großartige Idee war, dass er ihn in den nächsten Tagen ansprach. Felix würde ihn abwimmeln. Vielleicht sogar anschreien, wenn er sich bedrängt fühlte und das wollte der Schwarzhaarige absolut nicht. Keinesfalls wollte er die Gefahr eingehen ihre Freundschaft aufs Spiel zu setzen, die jetzt sowieso in der Schwebe war. Doch Chan zu Liebe, ging er es ein und er wusste, dass er das Beste für Felix wollte.

"Möchtest du was essen? Ich kann dir was mitbringen, wenn-"
"Danke, kein Bedarf.", unterbrach Felix ihn und brachte ihn somit zum Schweigen. Kühl sah er ihn an, wodurch es Jeongin einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Mit schnellen Schritten verschwand er dann aus dem Zimmer und seufzend wandte sich Felix erneut seinem Handy zu. Ihm war langweilig und ebenso wenig wollte er jetzt in die überfüllte Cafeteria, wo sich alle um einen Platz stritten. Er hatte sowieso keinen Appetit und wollte sich nicht grundlos irgendwelches Essen hineinschaufeln, was ihn dick machen würde.

"Ist es okay, wenn wir bei dir sind?", wollte Seungmin wissen, der ihn leicht anlächelte. Schulterzuckend wurde ihm die Frage mehr oder weniger beantwortet und er griff seufzend nach einem Stuhl, den er an Felix' Tisch stellte. Der Australier sah sich nach wie vor die Bilder von sich und Chan an und haderte, ob er sie nicht einfach löschen sollte. Schließlich wollte er das Thema um ihn einfach nur abhaken und aus seinen Erinnerungen löschen. So, als hätten sie niemals existiert.

"Ich dachte wirklich, dass Chan es mit dir ernst meint.", waren Seungmins Worte, die den Jungen wirklich trafen. Auch wenn es nicht die Absicht des Jüngeren war, ihn zu kränken, merkte er recht schnell, wie unsensibel seine Aussage klang. Ganz anders, wie es sich in seinem Kopf angehört hatte.

"Ah, also hast du nichts dagegen, wenn wir dir Gesellschaft leisten.", freute sich Hyunjin, der den Raum betrat und sich ebenso einen Stuhl schnappte und sich fallen ließ. Recht schnell merkte er, dass die Stimmung im Keller war und war ein bisschen verwundert darüber, was in den wenigen Minuten geschehen war.

"Ist etwas passiert oder warum schweigt ihr euch an?"
"Ich hab war ein bisschen unemphatisch Lixie gegenüber..."
"Schon gut. Du hast recht. Wir alle dachten, dass er es ernst mit mir meint.", seufzte Felix und legte endlich sein Handy auf den Tisch, hatte dabei das Display ausgeschalten. Die Bilder hatte er nicht übers Herz gebracht zu löschen, weil er an ihnen hang. Aber irgendwann würde er sie von seinen Handy verbannen, genauso wie er Chan aus seinen Leben streichen würde.

"Sei nicht so negativ. Es gab einen Grund warum Chan in dein Leben trat und dafür solltest dankbar sein.", mahnte ihn Hyunjin.
"Oh, cool. Dass er mit mir gespielt hat, musste wohl eine zu schätzende Erfahrung sein. Herzlichen Glückwunsch, Lee Yongbok. Du hast es wirklich geschafft im Leben." Mit einem genervten Grinsen schüttelte er selbst seine Hände und konnte nur über Hyunjins Aussage den Kopf schütteln. Das war das Dümmste, was er je aus seinem Mund gehört hatte. Und aus seinem Mund kamen schon einige unschlaue Dinge heraus. Das musste er schon zugeben.

"Chan hat mir gezeigt, dass Menschen unsensible, selbstsüchtige Tyrannen sind, die nur auf sich selbst achten, ehe sie überhaupt an jemanden anderen denken."

𝗦𝗸𝘆 ✧ CHANLIX Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt