fourty three

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Den ganzen Schultag über, war der Australier unkonzentriert gewesen, sodass er teilweise nicht einmal mitbekam, um es eigentlich im Unterricht ging. Und so hatte er auch nicht einmal gehört, wie der Unterricht mit dem Klingeln beendet wurde, nun Jeongin vor seinem Platz stand und mit seinen Händen vor seinem Gesicht herumfuchtelte, damit Felix wieder in die Realität geholt wurde. So zerstreut hatte er ihn noch nie gesehen und dabei war die schlimme Zeit eigentlich schon vorbei gewesen.

"Du bist ja echt abwesend heute. Sonst warst du die letzten Tage immer sofort draußen.", kicherte der Jüngere unsicher, da er wusste, dass seine Worte ein bisschen unangebracht waren. Schließlich hatten sich Felix und Chan seit Tagen nicht mehr gesehen und das ihm das Kopfzerbrechen bereitete, war ihm auch bewusst gewesen. Und irgendwie fühlte er sich nach wie vor schuldig, für das, was er ihm angetan hatten. Die ganze Zeit allen vorzutäuschen, dass er von nichts eine Ahnung hatte und am liebsten alles aufdenken wollte, ließ ihn bis heute noch unruhig schlafen. Nur würde Felix ihm seine Entschuldigung nie annehmen, dem war er sich bewusst. Er selbst hätte es auch nicht einmal getan, steckte er in seiner Haut. Er hoffte einfach, dass sich die Karten für Felix eines Tages so legten, dass er glücklich mit allem war. Dann könnte Jeongin vielleicht mit seinem Gewissen leben oder vielleicht würde es ihn nur mehr auffressen.

"Es ist gerade einfach nur kompliziert. Aber ich denke, dass hat dir Chan eh schon alles gesagt, so wie ich ihn kenne."
"Vielleicht möchtest du mir deine Sicht schildern? Es gibt immer zwei Seiten und auch wenn ich die letzten Monate kein sonderlich guter Freund war, würde ich mich freuen, wenn du dich mir anvertrauen könntest." Doch Jeongin machte sich nicht sonderlich Hoffnung. Die Beziehung war schon längst nicht mehr dieselbe, die sie noch vor ein paar Monaten hatten. Und das war allein sein verschulden. Immer wieder rief er es sich ins Gewissen, dass es zum Schutz des Brünetten war.

"Ach, ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung ist einfach so zu beschließen Korea wieder zu verlassen. Mir gefällt es hier und ein Leben in Australien fühlt sich für mich ein wenig befremdlich an. Ich weiß nicht. Das wäre dann bestimmt für immer und es macht mir ein bisschen Angst für immer an einen Ort gebunden zu sein. Weißt du, was ich meine? Immer klingt so lang und gebunden."

Seufzend stieß Felix die Tür auf und trat ins Freie. Leichte Sonnenstrahlen fielen in sein Gesicht und wärmten den Jungen. Lange hatte er sich nicht mehr so ausgeglichen gefühlt und dank das guten Wetters, hob sich seine Stimmung um noch ein kleines Stückchen. Auch wenn seine Ängste ihn beschäftigten, war er ziemlich zufrieden, wie sein Leben gerade lief. Er hatte Chan, er hatte Hyunjin und auch Seungmin und Jeongin.

"Ist es einfach nur die Angst vor dem Unbekannten oder die Tatsache, dass du nicht weißt, was die Zukunft für dich bringen wird?"
"Ich schätze beides. Allgemein finde ich es ein bisschen gruselig zu wissen, dass es nur noch wenige Wochen sind, bis wir fertig mit der Schule sind und dann auch noch zu entscheiden, was ich nach der Schule machen will, klingt für mich so surreal, obwohl jeder durch so eine Zeit bisher gegangen ist. Aber dann denke ich mir so, dass es die perfekte Zeit ist, um alles hinter sich zu lassen. Und... ach, keine Ahnung." Frustriert sah der Brünette zu Boden und wusste nicht so recht, wie er all seine wirren Gedanken in Worte umwandeln sollte. Für ihn selbst, war es das totales Chaos und das anderen zu verdeutlichen, war ihm zu kompliziert gewesen. Deshalb ließ er es besser bleiben.

"Was sagt dein Herz?", fragte Jeongin nun direkter, denn die ganze Zeit hatte er nur Dinge gehört, die sich in Felixs Kopf abspielten.
"Mein Herz, hm?" Felix biss sich auf die Lippe und schien zu überlegen, versuchte seine Gedanken für einen kurzen Moment vollkommen auszublenden. "Ich glaube, das würde mit Chan überall hingehen, wenn es ginge. Hauptsache es ist bei ihm."
"Dann sag ihm das."

𝗦𝗸𝘆 ✧ CHANLIX Where stories live. Discover now