fourty one

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Den ganzen Tag war Hyunjin nun bei Felix gewesen und so gern er eigentlich den Tag mit Seungmin verbringen wollte, stand er seinem Freund bei. Wieder bei demselben, leidigen Thema, was er langsam nicht mehr hören konnte. Ihm war klar gewesen, dass es früher oder später zu so einer Entscheidung kommen würde und dass sie dem Jüngeren nicht leicht fallen würde. Klar, tat es ihm selbst im Herzen weh, dass er ihn früher oder später gehen lassen musste. So lang es ihn glücklich machte, würde er damit zurecht kommen. Immerhin war er nicht aus der Welt und es gäbe immer irgendeine Chance sich wiederzusehen. Zwar nicht mehr allzu oft, doch dafür würde man es umso mehr schätzen, wenn man sich sah.

"Noch kannst du dich ja entscheiden. Wir haben noch vier Monate Schule und das ist noch ein bisschen an Zeit." Als er sich verinnerlichte, wie viel eigentlich vier Monate waren, empfand er es nicht mehr als eine lange Zeitspanne. Das waren knappe sechzehn Wochen und die konnten sehr schnell im Flug vergehen, wenn man nicht aufpasste. Es war komisch sich vorzustellen, dass jemand, den man jeden Tag sah, plötzlich vollkommen verschwand und nicht mehr ein Teil des bisherigen Lebens war. Dieser Gedanke stimmte ihn traurig und am liebsten hätte er jetzt zusammen mit Felix geweint. Das würde jedoch komisch kommen, so seufzte er seine Gefühle einfach weg und warf dem Brünetten ein Lächeln zu.

"Was mache ich dann ohne dich? Ich brauch dich doch, Jinnie." In Hyunjins Augen sammelten sich Tränen. Es tat ihm weh Felix' gebrochene Stimme in diesem Zusammenhang zuhören und auch wenn er versuchte stark zu bleiben, fiel es ihm im Moment schwer. Es fühlte sich an, wie der Beginn eines Abschiedes und das, obwohl Felix nicht mal eine Entscheidung getroffen hatte. Dieser wusste nicht, ob er mit Chan nach Australien wollte oder ob er besser in Seoul blieb, Gefahr lief, dass er den Älteren endgültig verlor und somit sein Herz brach. So eine Entscheidung traf man nicht von heute auf morgen, ebenso weniger in ein oder zwei Wochen. Das dauerte und musste gut überlegt sein. Da Felixs Ängste im Moment zu groß waren und er nicht anders konnte, verbrachte er mal wieder seine Zeit unter Kopfschmerzen zu heulen und sich von seinem besten Freund aufmuntern zu lassen.

Bei Chan sah es ungefähr ähnlich aus, nur dass er seine Leiden Jeongin erzählt hatte und sich ansonsten nur anschwiegen. Für den Koreaner war es nichts Neues Abschied von jemanden nehmen zu müssen, auch wenn es nicht für die Ewigkeit war. Immerhin hatte er Chan schon einmal verabschiedet und irgendwann würden sie sich erneut sehen. Es klang womöglich kühl, doch wenn es nach Jeongin ging, hielt nie etwas für die Ewigkeit. Keine Freundschaft, kein Glück und auch keine Liebe. Egal was passieren würde, irgendwann würde alles ein Ende finden. Und je nach Lage würde der Schock mehr oder weniger tief sitzen.

"Ich wüsste nicht, ob ich so eine Entscheidung treffen könnte. Es sind... vier Monate bis wir mit der Schule zu Ende sind und in der Zeit sich auf das Auswandern vorzubereiten, grenzt schon fast an Folter, wenn man nicht zu hundert Prozent dahinter steht.", murmelte der Jüngere.
"Ich wollte doch nur mit ihm glücklich werden und ihn nicht ständig verletzen. Felix muss die ganze Zeit einstecken und wer weiß, ob wir überhaupt in der nächsten Zeit eine richtige Beziehung führen können." Der Schock saß noch zu tief in seinen Knochen und er wusste nicht, ob er der Bitte seiner Mutter nachkommen konnte. Es war keine Entscheidung, die Chan selbst traf. Zwar wäre Chan früher oder später zurück nach Australien und das vielleicht auch mit Felix an seiner Seite, aber es war noch viel zu früh, um eine Entscheidung zu fällen, die sie beide glücklich machen konnten. Felix war jung und ihm fehlten ein wenig an Lebenserfahrung, die Chan wiederum schon gesammelt hatte, um eine richtige Entscheidung fällen zu können. Und je nach dem, wie sich der Brünette entscheiden würde, würde er diese akzeptieren.

"Was machst du, wenn er Felix dir sagt, dass er nicht nach Australien möchte?" Eigentlich sollte die Antwort eindeutig sein, doch immer wieder hatte er Gedankenschübe, ob er doch einen anderen Weg einschlagen und sein eigenes Ding machen sollte.

"Ich denke, ich werde nicht von seiner Seite weichen, egal welche Konsequenzen das haben wird." Und vielleicht konnte er sich mit jeder seiner Entscheidungen in Gefahr bringen. Doch das war Chan mittlerweile egal gewesen. Wichtig war ihm nur, dass er Felix daran nicht verlor, denn das war seine größte Angst.

𝗦𝗸𝘆 ✧ CHANLIX Where stories live. Discover now