thirty seven

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Den ganzen Tag hatten die Drei zusammen verbracht und umso glücklicher war Felix, als Jeongin endlich gegangen war. Es war nicht so, dass er ihn hasste, doch wenn er zusammen mit Chan war, fühlte er sich wie das dritte Rad am Wagen, weil sie sich ziemlich gut verstanden. Manchmal kam es ihm sogar vor, als würden die Beiden sich besser kennen, als Chan und er selbst und das setzte ihm ein wenig zu. Vielleicht sprach da auch ein bisschen die Eifersucht aus ihm, die er gar nicht steuern konnte.

"Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, dass Jeongin so lang etwas mit uns macht. Ich wollte mit dir auf ein Date gehen und irgendwie hat sich das anders ergeben, als es mir lieb war.", erklärte Chan und schien auch nicht sonderlich erfreut zu sein, dass sein Vorhaben heute nicht in die Tat umgesetzt werden konnte. Die ganze Sache hatte ihn so überrumpelt, dass der Ältere viel zu sehr auf sich selbst konzentriert war und nicht einmal mitbekam, wie wenig er auf Felix geachtet hatte. Eine gute Sache hatte das Ganze. Heute durfte der Brünette bei ihm übernachten, so wie er es die letzten Wochenenden auch getan hatte. Die Zeit, die sie gemeinsam verbrachten, schien noch viel schneller zu vergehen, als sie es ohnehin schon tat und es war genauso gruselig mit anzusehen, wie langsam sie noch vor einigen Monaten vergangen war. Als würde sie teilweise sogar stehen bleiben.

"Ist schon okay. Ich kann nicht viel mitreden und ich glaube, dass er mit dabei war, schien jetzt nicht so falsch zu sein." Felixs Worte waren aufmunternd, zugleich hilflos, weil er wirklich nicht wusste, wie er ihm helfen konnte. Mit der ganzen Sache kannte er sich viel zu wenig aus und in die ganze Sache wollte er seine Nase nicht zu tief hineinstecken. Wer wusste, welche Dinge das Ganze noch mit sich bringen würde?

"Du musst nur noch dieses Schuljahr machen, richtig?"
"Ich mach' dieses Jahr meinen Abschluss, ja." Der Jüngere wusste nicht, worauf Chan genau hinaus wollte, doch ließ in ihm so ein bisschen die Angst steigen, dass sie sich erneut trennen mussten. Und so ganz würde er mit seiner Vermutung nicht falsch liegen.
"Hast du schon einmal darüber nachgedacht wieder zurück nach Australien zu gehen? Alles hinter dir zulassen und ein neuen Abschnitt in deinem Leben anzufangen?" Verträumt sah der Schwarzhaarige dabei in den Himmel, sprach seine Gedanken aus, die hoffentlich nicht allzu sehr an Ablehnung fanden. Als er einen Widerstand spürte, da Felix stehen blieb, drehte er sich zu ihm um und musterte ihn. Ihm war bewusst, dass es eine Vorstellung war, die nicht gerade an Applaus finden würde, weil es etwas war, wo man wirklich dahinter stehen musste. Felix hatte sich an das Leben in Korea so sehr gewöhnt gehabt, dass ein Leben in Australien ziemlich befremdlich in seinen Ohren klang. Und er wusste ebenso wenig, ob er seine Freunde und Familie zurücklassen konnte. Schließlich waren die beiden Länder nicht nebeneinander, sondern tausende Kilometer voneinander entfernt.

"Ich weiß nicht. Was ist mit Hyunjin und meiner Familie? Ich bin mir nicht sicher, ob ich einfach so gehen kann." Mit so einer Antwort hatte Chan schon gerechnet, so lächelte er ihn einfach nur an. Was hatte er sich schon erhofft? Der Brünette war letztes Jahr erst achtzehn geworden. Ein Alter, wo die Ersten schon von zu Hause auszogen und versuchten ihr Leben von allein zu stemmen. Da war es nicht sonderlich klug mit so einer Schnapsidee um die Ecke zu kommen, die sowieso nicht wahr werden würde. Und wenn, erst in zwei oder drei Jahren.

"Es war nur ein Gedanke. Ich meine..."
"Ich würde es nicht ganz ausschließen zurück nach Australien zu gehen, aber vergiss nicht, dass du drei Jahre älter bist und mir solche Entscheidungen ein bisschen schwieriger fallen. Ich bin manchmal noch ein ziemliches Kind." Der Ältere war überrascht gewesen, dass ihm nicht vollkommen der Wind aus den Segen genommen wurde. Es stimmte ihn sogar ein weniger glücklicher, gab ihm Hoffnung. Davon sollte er sich jedoch nicht sonderlich viele machen. Letztlich würde das immer in Enttäuschung enden.

"Ich liebe dich und das werde ich auch noch eine sehr lange Zeit tun, egal was kommt. Egal, was das Schicksal für uns vorgesehen hat. Niemand wird mich dazu zwingen können, mich von dir trennen zu können."
"Wenn du sowas sagst, bekomm' ich Angst, dass du morgen wieder weg bist.", murmelte Felix und schob seine Unterlippe hervor. Alles, was der Jüngere wollte, ist eine Zukunft mit ihm. Doch wieso musste alles so kompliziert sein? Wieso konnten sie keine normale Beziehung führen, wo er keine Bedenken haben musste, dass Chan plötzlich wieder verschwand?

"Und wir werden unser eigenes, kleines Happy End haben."

𝗦𝗸𝘆 ✧ CHANLIX Where stories live. Discover now