Kapitel 8: Die Argonath

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Sie ruderten schon seit Stunden und nun erreichten sie endlich den Anduin, vom Nebenfluss, der sie von Lothlórien hierherführte, schloss sich nun der größte Strom in Mittelerde an.

Die Gemeinschaft war in die drei Boote aufgeteilt, eines wurde von Boromir gesteuert, das andere von Aragorn und das letzte schließlich von Legolas. Gimli, der bei dem Elben saß, erzählte die ganze Zeit schwärmend von der Elbendame Galadriel und ihre atemberaubende Anmut. Der Prinz lächelte, als der Zwerg das Geschenk erwähnte, das er von ihr erhielt, die drei Strähnen des goldenen Haares.

„Seht nur!", rief plötzlich Pippin und zeigte auf zwei riesige Statuen, die auf beiden Seiten des Flusses aus Stein erschaffen wurden.

„Das sind die Argonath, die Säulen der Könige, sie zeigen Isildur und Anárion, Könige Gondors", erklärte Aragorn auf die stauenden Augen der Hobbits hin, die ihren Blick kaum von den imposanten Gebilden abwenden konnten.

Nachdem sie die Statuen passierten, offenbarte sich ein See, gelegen in einem Talkessel, hier sammelte sich das Wasser des Anduin, bevor es an den Rauros-Fällen brach und in das Tal stürzte.

Da langsam die Dämmerung hereinbrach und sich die Sonne am Horizont senkte, lenkten sie die Boote an das Westufer des Sees, um dort vorerst ihr Lager aufzuschlagen.

Frodo brauchte einige Momente für sich allein, also verschwand er unbemerkt im Wald für einen kleinen Spaziergang. Boromir ging ebenfalls unter den Baumkronen entlang, darauf bedacht Feuerholz für die Nacht zu finden, während die anderen am Ufer verblieben.

„Wir können hier höchstens für eine Nacht bleiben, sind Uruk-hai auf der Spur, ich sah sie am Ufer des Flusses", sagte Legolas, der sich neben den Waldläufer gesetzt hatte.

Aragorn nickte betrübt. „Sie folgen uns, nur hoffe ich, dass wir schneller sind, als sie", antwortete er und seufzte, mit Blick auf die drei Hobbits, die sich am Ufer unterhielten.

Der Elb folgte den Augen des Mannes. „Wo ist Frodo? Normalerweise lässt Sam ihn nicht einfach so allein gehen..."

Der Waldläufer zuckte mit den Schultern. „Im Boot sprach er am Ende kaum ein Wort, der Ring belastet ihn, ich denke er wollte nur einen kleinen Spaziergang machen. Aber mich wundert es, dass Boromir so lange braucht, um Holz zu sammeln", gab er zurück. „Er ist schon einmal beinahe der Kraft des Ringes verfallen... Ich sollte nach Frodo sehen", fügte er hinzu und stand auf.

„Dann gehe ich mit dir."

Aragorn schüttelte den Kopf. „Bleib hier am Ufer bei den anderen, sie brauchen Schutz." Legolas nickte und schließlich ging der Mann in den Wald und suchte nach dem Hobbit.

„Gib ihn mir!", schrie Boromir fordernd und trat immer näher an Frodo heran, der versuchte von ihm wegzukriechen. In seinen Augen lag Angst, der Ring hatte Besitz von dem Mann Gondors ergriffen, sein Blick war nur auf das goldene Stück Metall gerichtet.

„Geh weg von mir!", rief Frodo, doch Boromir entfernte sich nicht, er war ihm jetzt bedrohlich nahe und so sah der Hobbit keinen anderen Ausweg. Er steckte sich den Ring an den Finger, um unsichtbar zu werden, doch die Welt um ihn herum wirkte verzerrt und dunkel. Plötzlich offenbarte sich ihm eine schreckliche Vision: Das große Auge Mordors erschien vor ihm und wollte ihn langsam in seinen Bann ziehen, er trat rückwärts, zog sich von Furcht durchflutet den Ring vom Finger und fiel von einer Ruine nach unten auf den Waldboden.

„Frodo!", kam auf einmal eine Stimme und der Hobbit hob den Kopf und sah Aragorn auf ihn zukommen.

„Bleib weg!", entgegnete er mit dem Glauben, der Mann würde das Gleiche zu tun versuchen wie Boromir, doch der Waldläufer wirkte ruhig und sein Geist und Wille war stärker als Boromirs.

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