Kapitel 41: Die Schlacht von Minas Tirith

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Sie kamen der Stadt näher und was sie erblickten, ließ ihnen den Atem stocken. Auf dem Schlachtfeld kämpften tausende Soldaten aus Gondor mit den Rohirrim gegen eine viel zu große Anzahl an Orks, die wie unzählige Ameisen über das Feld tummelten und einen nach dem anderen niederstreckten.

Zwischen ihnen waren aber noch andere Kreaturen: Olifanten, auch Mûmakil genannt, dies waren riesige, mit Elefanten verwandte Geschöpfe. Sie sind graue Tiere mit baumdicken Beinen, segelgroßen Ohren und kleinen roten Augen, auf ihre Rücken baute man Kampftürme, von denen aus die Krieger Wurfspieße und Pfeile auf den Feind schossen. Sie trugen scharlachrote Satteldecken, in denen Gold eingewoben war, während die Stoßzähne mit goldenen Bändern verziert wurden.

Es glich beinahe einer Unmöglichkeit diese Tiere zu Fall zu bringen, in ihren Beinen steckten bereits hunderte Pfeile, für die Olifanten mochten diese sich eher wie Nadelstiche anfühlen, so winzig wie sie im Gegensatz zu ihrer Größe waren.

Ein Blick zur weißen Stadt verriet, dass die Lage dort bereits schlimmer war, als Aragorn es sich erhofft hatte. Orks schossen mit enormen Katapulten unermüdlich Steinbrocken auf die Gebäude, lange würde es nicht mehr dauern, bis viele der weißen Türme zusammenstürzen würden.

„Gurth nin erch. I cheth wîn dregar o wen sui fuin drega o Anor! (Tod den Orks! Unsere Feinde werden vor uns fliehen, wie die Dunkelheit vor der Sonne!)", rief Legolas und schaute noch einmal entschlossen zu Aragorn.

„Gurth nin erch! (Tod den Orks!)", antwortete Aragorn und nur einen Moment später hielt ihr Schiff im Hafen. Am Ufer warteten bereits Ork-Truppen auf die Corsaren Umbars.

„Zu spät, wie immer das Piratenpack. Hier gibt es Messerarbeit zu erledigen. Kommt schon ihr Seeratten! Runter von euren Schiffen!", befahl einer der Orks mit autoritärer Stimme.

Aragorn und Legolas sprangen dann von der Reling und landeten am Ufer. „Hier sind wir", sagten sie entschlossen und rannten geradewegs in die gegnerische Armee. Hinter ihnen folgten die Geister, die sich ebenfalls auf die Orks stürzten und sie niederstreckten, ohne das auch nur einer von ihnen gegen sie ankommen könnte.

Das Schlachtfeld war riesig, unzählige Leichen lagen bereits auf dem Boden, tote Pferde neben Kriegern, weggeworfenen Schwertern und zertrümmerten Helmen. Die übrigen Kämpfer versuchten sich davon nicht beirren zu lassen, jetzt war keine Zeit zum Trauern.

Als Legolas den Klang der Schwerter hörte, erinnerte er sich an seinen Traum, den er vor einigen Tagen hatte, wo Aragorn vor seinen Augen starb. Er warf einen kurzen Blick zur Seite, wo der Mann aber entschlossen kämpfte, hier war kein riesiger Troll, der ihm die Kehle durchschneiden könnte.

„Legolas!", rief Aragorn auf einmal alarmierend, als er zu dem Elben sah, was ihn sofort dazu animierte, sich umzudrehen.

Auf den Prinzen kam einer der Mûmakil zu gerannt, doch anstatt auszuweichen, sprang Legolas auf eines der riesigen Hörner. Er verharrte dort kurz, bis er sein Gleichgewicht gefunden hatte, dann hangelte er sich an die Seite des Tieres und hielt sich dort an den unzähligen Pfeilen fest, die schon in der dicken Haut des Olifanten steckten. Aufgrund seiner Leichtigkeit konnte er an den Pfeilen hinaufklettern, ohne dass sie brachen und so den Rücken der Kreatur erreichen.

Dort zückte er sofort seinen Bogen und begann die Menschen auf den Kampftürmen abzuschießen, einer nach dem anderen fiel von diesem sattelartigen Turm mit einem Pfeil in der Brust zu Boden. Als alle, die Legolas von seiner Position aus sehen konnte, getötet waren, sprang er an die Seite des Tieres und hielt sich dort an einem Seil fest, währenddessen schnitt er die Gurte durch, die den Sattel an den Olifanten banden.

„Ihr seid jetzt alle dem Untergang geweiht!", sprach er, bevor er das letzte haltende Seil durchschnitt, was den Sattel zur anderen Seite des Mûmakil herunterfallen ließ, Legolas hatte sich an einem der Gurte festgehalten, jetzt stand er wieder auf dem Rücken des Tieres.

Aus seinem Köcher zog er drei Pfeile, spannte seinen Bogen und schoss alle gleichzeitig ab, direkt in den Kopf des Olifanten. Dieser stieß ein gequältes Grölen aus und fiel der Länge nach zu Boden, der Elb sprang ab, bevor er unter dem riesigen Körper begraben werden konnte.

Er schaute über das Schlachtfeld und sah, wie die Armee der Toten langsam durch die Tore in Minas Tirith brach, wo sie jegliche Gegner töteten, die es in die Stadt geschafft hatten. Der Elb schaute sich weiter um und bekam fast Angst, aber dann konnte er Aragorn entdecken, der gerade gegen einige der letzten Orks kämpfte, die noch am Leben waren. Legolas beschloss ihm zu helfen und schoss von weitem einige Pfeile. Aragorn schaute zu ihm mit einem Lächeln und nickte dankbar. Er versetzte noch dem letzten der hässlichen Kreaturen einen tödlichen Schwerthieb und ging dann auf den Elben zu.

„Siebenunddreißig Orks, einen Olifanten", sprach Legolas stolz und ließ ein leichtes Lächeln seine Lippen umspielen.

Aragorn runzelte die Stirn. „Du hast einen Olifanten allein getötet? Ich bin beeindruckt", antwortete er ebenfalls lächelnd. „Dieses Spiel hast du in Helms Klamm mit Gimli gespielt, ich habe meine leider nicht gezählt", fügte er hinzu und fasste seine Schultern, die vertraute Geste, die es schon von Anfang an bei ihnen gegeben hatte.

„Ich habe dich mehrmals beobachtet, du bist immer noch der mächtigste Krieger, den ich je sah", gab Legolas zurück, trat einen Schritt nach vorn und zog seinen Geliebten in eine innige Umarmung.

„Wir leben noch und Minas Tirith ist nicht untergegangen, wir haben es geschafft", murmelte Aragorn und wollte seinen Elben gerade küssen, als er aufgrund eines bekannten Brummens zurückschreckte.

„Hier seid ihr! Ich bin über dieses ganze Schlachtfeld gelaufen, um euch zu suchen! Gut, dass ihr wohlauf seid, schließlich seid ihr beiden es, denen wir den Sieg zu verdanken haben!", rief Gimli der Zwerg frohmütig, woraufhin sich der Elb und der Mann sofort lösten. „Wie viele zählt Ihr, Elb?", fragte er erwartungsvoll.

„Nun, siebenunddreißig Orks, sowie einen Olifanten", gab Legolas zurück und zeigte auf den toten Körper des riesigen Tieres, der nicht weit von ihnen lag.

„Du willst mir erzählen einen Olifanten getötet zu haben? Wie dem auch sei, er zählt trotzdem nur als einer! Ich zähle neununddreißig, damit einen mehr", gab Gimli triumphal zurück und reckte seinen Kopf stolz nach oben.

Aragorn und Legolas lächelten nur. „Wir sind auch erst viel später zur Schlacht gekommen, wenn wir von Anfang an dagewesen wären, hätte Legolas dich mit Leichtigkeit besiegt", scherzte der Waldläufer, was dem Zwerg nur ein resigniertes Brummen entlockte.

Plötzlich hörten sie hinter sich wieder dieses unverkennbare Geräusch, was einem Windstoß ähnelte. Sie drehten sich um und sahen den Anführer der Totenarmee vor sich.

„Wir erfüllten unseren Eid, nun sprecht uns frei!", forderte er eisern, hinter ihm tauchten die restlichen Soldaten auf.

„Nein, lass sie nicht gehen, wenn es darauf ankommt, sind sie schon echt nicht schlecht zu gebrauchen!", hakte sich Gimli ein, der Anführer warf ihm nur einen scharfen Blick zu.

„Ihr gabt uns Euer Wort!"

„Und ich sehe euren Eid als erfüllt an. Geht und findet Ruhe", sprach Aragorn sanft, nur einen Augenblick später verblassten die Geister und senkten ein letztes Mal achtungsvoll und dankbar ihren Kopf, bevor sie völlig verschwanden.

„Gondor ist damit vorerst gerettet", sagte Legolas und sah kurz zu dem Waldläufer, der nickte.

„Ja, wir haben es geschafft, alle zusammen. Nun sollten wir in die Stadt gehen. Gimli, du weißt sicher, wo die anderen sind?", fragte er und bemerkte, wie der Zwerg seinen Blick betrübt zu Boden richtete.

„Théoden ist gefallen... Faramir, Merry und Éowyn wurden schwer verletzt, die anderen müssten in der Nähe des Palastes sein", antwortete er leise.

„Möge er in Frieden ruhen", flüsterten sie nun und senkten ihre Köpfte in einer ehrenvollen Geste.

Kurz darauf gingen sie zusammen in Richtung Stadt.

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Ich sitze hier die ganze Zeit und überlege, was ich unter das Kapitel schreiben soll... Nun ja, mein Kopf findet nichts sinnvolles, deswegen hoffe ich einfach, dass euch das Kapitel gefallen hat xD

Dann wünsche ich euch noch einen wunderschönen Tag, mit der Hoffnung, dass es bald schneit, ich möchte gern Schnee an Weihnachten, obwohl ich kaum daran glaube, dass es passiert :(

Emel nîn | Aralas FFWhere stories live. Discover now