Kapitel 45: Leuchtende Hoffnung

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Als Legolas am nächsten Morgen seine Augen aufschlug und das helle Licht sah, das durch die großen Fenster hereindrang, kuschelte er sich nur näher an Aragorn, das Gesicht in die Halsbeuge des Mannes gedrückt, gab er einen süßen Kuss auf die Haut dort.

Er konnte immer noch kaum wahrhaben, was ihm alles in der letzten Zeit passierte. Er war nicht nur Mitglied der Gemeinschaft geworden und kämpfte in zwei großen Schlachten mit, um zwei Königreiche vor dem Untergang zu retten, er traf auch Aragorn.

Allein dieser Name sagte so viel aus, jede Berührung, jeder Kuss, ihre Liebe zueinander war groß, vielleicht größer, als viele Menschen sich vorstellen könnten. Und nun waren sie hier in Gondor, in der weißen Stadt Minas Tirith, über die Aragorn König war, die Folge an Truchsessen, die hier vorher herrschten, war beendet, da der wirkliche Herrscher zurückgekehrte.

Und Legolas lag eingebettet in seine Umarmung nah an ihn gedrückt, nichts könnte jemals das Gefühl übertreffen, das er empfand, wenn er bei dem Mann war.

Bald glitt eine Hand seine Wirbelsäule hinauf, fuhr die Haut sanft nach, bevor sie sich in dem goldenen Haar vergrub und ein liebevoller Kuss auf die weichen Strähnen gegeben wurde.

Der Elb hob seinen Kopf und lächelte warm, als sich Aragorns mondgraue Augen auf seine richteten, ein Blick, der mehr sagte, als Worte, bis sich ihre Umarmung festigte und ihre Lippen aufeinandertrafen.

Legolas spürte den rhythmischen Herzschlag unter seiner Hand auf der Brust des Mannes, es war ein Tag, an dem sie zum gefährlichsten Ort Mittelerdes aufbrechen würden und trotzdem gab es diesen Moment der Ruhe und reinen Liebe zwischen den beiden, denen ihnen keiner nehmen konnte.

„Und wieder könnte ich dich fragen, ob wir nicht für immer so bleiben könnten", flüsterte Legolas.

Der Mann lächelte und drückte ihm einen weiteren süßen Kuss auf die Lippen. „Und wieder muss ich dir antworten, dass ich es lieben würde... Aber eine Schlacht steht uns bevor, jetzt gilt es noch einmal Mittelerde zu retten, diesmal hoffentlich endgültig, danach lasse ich dich nie wieder los", antwortete er leise, umfasste die Taille des Elben fester und rollte sich auf ihn.

Er küsste ihn erneut, Legolas versuchte es zu vertiefen, aber Aragorn strich ihm noch kurz über die Wange und stand auf, was den Prinzen nur resigniert brummen ließ.

„Wir müssen zu den anderen, meleth nîn (meine Liebe)", sagte der zukünftige König und zog den Elben schließlich aus dem Bett.

Sie kleideten sich und verließen danach sofort das Zimmer. Dort gingen sie durch die langen, prachtvollen Gänge zum Thronsaal, wo sie aber nur Gandalf vorfanden, anderen schienen noch nicht aufgestanden zu sein.

„Guten Morgen ihr beiden, schön euch zu sehen. Setzt euch doch gern mit zu mir. Ich genieße den frühen Morgen immer sehr, da es da noch so schön ruhig ist", sprach der Zauberer und nahm einen Zug aus seiner Pfeife. „Ich habe vorhin Éomer losgeschickt, um die Soldaten zusammenzutrommeln. Am Nachmittag werden wir zum schwarzen Tor aufbrechen", fügte er hinzu.

„Sollen wir helfen?", fragte Aragorn.

„Nein, nein, das braucht ihr nicht. Ihr solltet euch aber auf die Schlacht vorbereiten und das bedeutet auch, dass der zukünftige König Gondors dessen Rüstung in der Schlacht tragen wird", antwortete Gandalf und zeigte auf einen kleinen Tisch am andern Ende des Raumes, wo die Rüstung bereits ausbereitet lag.

„Noch haben wir den Krieg aber nicht gewonnen, ich bin noch kein König", gab Aragorn zurück und musterte die Rüstung. Sie bestand aus einem dicken silbernen Kettenhemd, verzierten Schulterstücken und Unterarmschützern, die mit Mustern graviert wurden. Zusätzlich gab es noch ein ledernes Überhemd in blaugrau, auf das der weiße Baum Gondors aufgestickt war und einen Umhang, der auf der einen Seite dunkelrot und auf der anderen schwarz war.

Emel nîn | Aralas FFWhere stories live. Discover now