Kapitel 47: Die Schlacht von Mordor

434 39 9
                                    

Mit dem Blick auf die Armee an unzähligen Orks drehten Aragorn, Gandalf, Legolas und Éomer augenblicklich ihre Pferde und ritten zurück zu ihren Soldaten, in deren Mienen erneut Angst und Mutlosigkeit zu sehen war, sie glaubten nicht im Geringsten, dass sie gegen die Gegner einen Sieg erringen könnten.

Aragorn steuerte Brego direkt vor die Kämpfer Gondors und Rohans, dann erhob er seine Stimme und sprach: „Haltet eure Stellung, haltet eure Stellung!" Er sah eindringlich auf die Krieger herab, deren Augen alle auf ihn und die Orkarmee gerichtet waren. „Söhne Gondors und Rohans, meine Brüder! In euren Augen sehe ich dieselbe Furcht, die auch mich verzagen ließe. Der Tag mag kommen, da der Mut der Menschen erlischt, da wir unsere Gefährten im Stich lassen und aller Freundschaft Bande bricht, doch dieser Tag ist noch fern! Die Stunde der Wölfe und zerschmetterter Schädel und dem Untergang der Menschheit mag kommen, doch dieser Tag ist noch fern! Denn heute kämpfen wir, bei allem, was euch teuer ist auf dieser Erde, sage ich haltet Stand, Menschen des Westens!" Er rief dies mit starker Stimme, so, wie ein wirklicher Herrscher sie haben sollte, er ließ zwar erkennen, dass er selbst nicht furchtlos war, aber sich dieser Angst entgegenstellte und kämpfte.

Langsam wurden die Gesichtsausdrücke der Kämpfer entschlossener, sie zeigten keine bloße Bange mehr, es fand sich bald wieder Mut und Entschlossenheit ein.

Aragorn zog schließlich sein Schwert, sofort tat es die Armee ihm nach, ein lauter Kampfschrei folgte.

Schnell stiegen die verbliebenen noch von ihren Pferden ab und schickten sie in Sicherheit, hier würden die Tiere nur schnell ihren Tod finden.

Die Orks waren währenddessen um sie herum marschiert und hatten einen Kreis gebildet, um ein Entkommen zu verhindern, der zukünftige König Gondors stand am Rand, den Gegnern am nächsten, direkt hinter ihm Legolas, der Aragorns Hand hielt, damit die Wärme, die so durch ihre Körper strömte, sie durch den Kampf leiten kann und sie heil zurückbringt.

Alle richteten sie ihre Blicke auf den Schwarzen Turm, das große Auge war vollkommen auf sie gerichtet, egal wo Frodo und Sam also in Mordor sein mochten, das Auge würde sie im Moment nicht sehen.

Aragorn drehte sich noch einmal um und drückte Legolas Hand ein letztes Mal fest, bis er sein Schwert hob und leise flüsterte: „Für Frodo..." Mit diesen Worten rannte auf die Unmengen an Orks zu und stürzte sich auf die gegnerische Armee, Legolas und Pippin waren die ersten, die ihm folgten, kaum einen Augenblick später rannten die gesamten Krieger Gondors und Rohans zu den Feinden und so begann die Schlacht.

Mit tödlichen Schwerthieben wurden Orks enthauptet, Schläge pariert und ihnen ins Herz gestochen. Es war leicht zu sehen, dass die Soldaten, die Aragorn folgten, sich gegenüber Saurons Streitkräften eindeutig in der Unterzahl befanden, doch dies änderte nichts an ihrem Kampfwillen.

Mit unerbittlicher Entschlossenheit schlugen sie einen Gegner nach dem anderen, sie taten es für ihren König, ihre Geliebten, ihre Kinder, ihre Freunde, eine gute Zukunft, sie wollten, dass ihre Nachkommen einmal die Chance haben aufzuwachsen, in einer Welt voller Frieden und Glückseligkeit, nicht in Trauer und Krieg, wo jeder Baum, jedes Glück und jede Hoffnung unwiderruflich zerstört wird.

Wo bis vor einem Moment nur Schwertklirren und Kampfschreie zu hören waren, ertönte plötzlich das ohrenbetäubende Brüllen von Drachen, auf ihren Rücken die Nazgûl, die über das Schlachtfeld flogen und begannen Kämpfer zu töten.

Doch dieser Angriff wurde aufgehalten, als die Adler auftauchten, mit ihren riesigen Krallen nach den Drachen griffen und sie entweder sofort töteten oder so weit vom Kampf weglenkten, dass sie keine Gefahr mehr darstellten und ihnen dort das Leben nahmen.

Aragorn enthauptete gerade einen weiteren Ork, als er hinter sich ein lautes Brüllen hörte. Er drehte sich um und nun fand sich auch in seinem Gesicht Angst und Schock wider. Die Kreatur, die direkt auf ihn zukam, war ein riesiger Troll, dreimal so groß wie ein Mensch, der in eine dicke Rüstung gehüllt mit einer gewaltigen Waffe in der Hand zum Kampf ansetzte.

Emel nîn | Aralas FFWhere stories live. Discover now