Kapitel 32: Mondsichel

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Der Lord Bruchtals trat vor die beiden und blickte mit gerunzelter Stirn auf ihre durchnässten Gestalten. „Willkommen zurück in Bruchtal, Legolas und Estel, ich bin froh, dass euch mein Brief erreicht hat. Nun schlage ich vor, dass ihr erst einmal ein Bad nehmt und etwas esst, wir werden Morgen darüber sprechen, was nun bevorsteht", sprach er und erhielt ein Nicken der beiden. „Außerdem wollte Arwen dich sprechen, Aragorn, sie ist in den Gärten", fügte er ruhig hinzu.

„Danke, Adar (Vater), ich werde später zu ihr gehen", antwortete der Waldläufer, der sich davor bewahren musste, nicht seine Augen aufzureißen und sich zu fragen, was Arwen von ihm wollte. Er erinnerte sich daran mit ihr gesprochen zu haben, bevor die Gemeinschaft aufbrach, doch die Elbin gab ihm damals nicht wirklich Antworten. Vielleicht müsste Aragorn nun ihr Antworten geben.

Nachdem sich Elrond abwandte, folgten ihm die beiden Liebenden in den Palast und bogen zur obersten Terrasse ab, wo ein Tisch reichhaltig für sie gedeckt war. Frisches Obst, elbische Salate, Gerichte mit zartem Fleisch und kleine Süßspeisen standen bereit.

„Hier, das ist für dich", scherzte Legolas, deutete auf einen kleinen Brotkorb, in dem einige Scheiben Lembas lagen und gab ihn Aragorn, der ihm einen genervten Blick zuwarf, welcher schnell zu einem Lächeln wurde.

„Ich glaube es nicht... All das steht hier und das Einzige, was du mir übriglässt ist Lembas?", fragte er spielerisch und der Elb nickte entschieden.

„Es ist schließlich schwer sich hier zu entscheiden, ich muss von allem probieren, außer dem Wegbrot, großzügigerweise gebe ich es dir", antwortete er grinsend.

„Du bist wirklich großzügig, Elb...", stellte Aragorn fest, „aber das hier, nehme ich", sagte er und zog das kleine Glas mit Pudding aus Legolas' Hand, dass er gerade essen wollte, stattdessen begann er es nun selbst zu löffeln.

„Das wirst du noch bereuen, Mann!", rief der Prinz und holte sich mit einem schnellen Griff das Glas zurück.

Aragorn lächelte. „Gut, ich überlasse es dir, aber nur, weil es ein zweites gibt", sprach er und nahm das andere Glas Dessert.

„Streiten wir uns gerade wie Kinder über Pudding?", fragte Legolas plötzlich lachend, dass erste Mal seit er von Helms Klamm in den Düsterwald ritt, strahlten seine Augen wieder mit diesem glücklichen, unbeschwerten Schimmer.

„Ich glaube schon... Es handelt sich aber auch um ein wirklich leckeres Dessert... Doch nichts ist besser als Lembas..."

„Sollte ich neidisch werden?", scherzte Legolas und warf einen missgünstigen Blick zu dem Brotkorb, bevor er den Mann wieder angrinste. Sofort beugte Aragorn sich zu ihm vor, um leise in sein Ohr sprechen zu können.

„Vielleicht solltest du, Elb", flüsterte er sinnlich und drückte einen federleichten Kuss auf die Ohrspitze, was augenblicklich brennende Schauer durch den Körper des Prinzen schickte und er biss sich auf die Lippe, um ein Keuchen zu unterdrücken.

Als sie das Essen schließlich beendet hatten, entschied sich Aragorn nun mit Arwen zu sprechen. Legolas folgte ihm in die wunderschönen Gärten Bruchtals, setzte sich auf eine Bank und warf dem Waldläufer noch ein zuversichtliches Nicken zu, der zum Pavillon ging, wo sich die Elbendame aufhielt.

„Arwen, es ist schon, dich zu sehen", begrüßte er sie mit einem Lächeln. Die Elbin drehte sich zu ihm um, lächelte ebenfalls und deutete ihm, sich neben sie auf die Bank zu setzen.

„I síla erin lû e-govaded wîn (Ein Stern leuchtet zur Stunde unseres Treffens), ich bin froh, dass ihr wohlauf seid, Estel, Adar (Vater) erzählte mir von den Vorkommnissen", begann sie ruhig, während ihr Blick auf die Wasserfälle, die am Berghang hinunterstürzten, gerichtet war.

Emel nîn | Aralas FFМесто, где живут истории. Откройте их для себя