Kapitel 37: Gemeinschaft

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Weitere Tage vergingen, an denen sie beinahe ununterbrochen unterwegs waren, mittlerweile erreichten sie endlich die südlichste Spitze des Nebelgebirges und ritten nun durch die Pforte Rohans.

Ihr Weg führte sie nah an Isengard vorbei, ein Land, ehemals grün und voller Natur, war jetzt karg und leer. Bäume wurden abgeholzt, der Fluss, der nahe dem Turm entsprang, mit einem Damm gehalten, der erst kurz zuvor von den Ents wieder zerstört wurde.

Nun floss dieses Wasser zwar, aber trotzdem machte es kaum einen Unterschied. Es würde Jahre dauern, bevor Grashalme sprießen und auch Bäume wachsen, bis der Wald wieder zu dem wird, was er einmal war.

Saruman rodete dieses komplette Gebiet, weil er das Holz brauchte, um seine Uruk-hai-Armee zu erschaffen, er stand im Verbund mit Sauron selbst. Der weiße Zauberer liebte die Natur und Wälder in früheren Zeiten, was sich aber schlagartig änderte, nachdem er und Sauron dieses Bündnis erschufen.

„Der Sinneswandel des weißen Zauberers ist kaum zu glauben. Dieses Land hat nichts mehr von dem, was es einmal war, der ganze Turm war ehemals von Wald umrundet, jetzt gleicht es eher einer Schlammwüste", stellte Legolas fest, ihm tat es weh, die Natur so zerstört zu sehen und er war sich bewusst, dass ganz Mittelerde so enden würde, wenn Sauron diesen Krieg gewinnt.

„Gandalf und Saruman waren früher Freunde, wenn mich nicht alles täuscht, Mithrandir hat des demnach wohl am meisten erschüttert, dass Saruman auf die dunkle Seite wechselte", antwortete Aragorn und wandte seinen Blick wieder von der kahlen Landschaft ab.

„Ich glaube nicht, dass sich sein Charakter sehr von Saurons unterscheidet, Saruman will genauso Macht erlangen, er giert danach, wie eine Schlange nach ihrer Beute. Er war ein Mitglied des weißen Rates, eigentlich sollte er das Böse mit uns bekämpfen, aber er begab sich freiwillig unter den Einfluss Saurons. Für diesen Verrat bezahlte er mit dem Tod...", gab der Elb zurück und schaute ein letztes Mal in Richtung des Turmes, bevor sie ihre Pferde antrieben und in Richtung der Nord-Süd Straße ritten, die vom Auenland bis nach Minas Tirith reichte.

„Wir werden Edoras nahekommen, es wäre eine Möglichkeit dort für eine Pause anzuhalten, der Gebirgspfad, den wir nehmen müssen, führt nur ein kleines Stück von der Stadt entfernt in die Berge", schlug der Waldläufer vor, von Weitem erkannten sie bereits die Straße, auf die sie bald treffen würden.

„Das ist eine gute Idee, sagte Elrond nicht, dass der Rest der Gemeinschaft momentan in Edoras ist, bis genug Kämpfer aus Rohan zum Kampf aufgerufen werden konnten?"

Der Mann nickte. „Ja, ich glaube das meinte er. Sechstausend Mann, wenn ich mich richtig erinnere, konnten in Rohan zusammengerufen werden, sie hoffen sicher immer noch auf mehr, auch wenn sie wissen, dass es keine mehr gibt."

„Saurons Armee wird bedeutend größer sein, als in Helms Klamm, mehrere zehntausend, wenn nicht sogar hunderttausend", sagte Legolas mit betrübter Mine, die wenigen Rohirrim und Soldaten Gondors hätten niemals die Chance, dagegen anzukommen.

„Es sind nicht nur Orks die unter seinem Befehl stehen – Armeen der Menschen halten ebenfalls zu ihm. Es werden sicher fast hunderttausend auf seiner Seite sein", antwortete der Waldläufer und senkte den Kopf.

„Deshalb müssen wir es schaffen. Wir dürfen nicht versagen, Aragorn."

„Das werden wir nicht, Legolas, nicht wir, nicht die anderen der Gemeinschaft. Frodo und Sam kommen Mordor jeden Tag näher, ich fühle es."

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Und tatsächlich vergingen nur noch einige Stunden, bis sie kurz vor Sonnenuntergang Edoras erblickten. Im Abendlicht nahmen die Häuser einen warmen Farbton an und alles wirkte friedlich und ruhig.

Emel nîn | Aralas FFWhere stories live. Discover now