Kapitel 49: Glocken des Friedens

495 35 2
                                    

Als Aragorn und Legolas am Morgen erwachten, wo drei Tage seit der Rückkehr von Mordor vergangen waren, liefen sie sofort zur großen Halle, wo das Frühstück eingenommen wurde, aber am Tisch sahen sie überraschenderweise Sam sitzen, der zum ersten Mal wieder die Heilzimmer verlassen haben muss. Nun unterhielt er sich mit Merry und Pippin, die ihm offenbar Witze erzählten, doch er selbst blickte noch etwas traurig auf seinen Teller, der kaum angerührt war.

„Sam! Wir hätten nicht erwartet, dass du schon wach bist, es ist erfreulich zu sehen, dass es dir schon besser geht!", sagte Legolas und sie nahmen ebenfalls an der langen Tafel Platz, gegenüber der Hobbits.

„Ja, mir geht es wieder gut, nur Herr Frodo nicht... Sein Gesicht ist noch fast genauso blass, wie es zuvor in Mordor war...", gab er mit getrübter Stimme zurück und biss ein kleines Stück von dem frischen Brot, das auf seinem Teller lag.

„Er wird bald aufwachen, Elrond ist bei ihm, er tut alles was er kann, glaube mir. Aber du solltest trotzdem essen, Sam, du brauchst die Kraft", antwortete Aragorn und lächelte dem Hobbit leicht zu, der sich schließlich an dem Essen, das auf dem Tisch angerichtet wurde, bediente.

„Wenigstens geht es dem Rest der Gemeinschaft gut", murmelte Sam, der während seiner ganzen Reise dachte, Gandalf wäre gefallen, aber stattdessen kehrte er zurück, noch mächtiger als zuvor.

„Nur Boromir verloren wir am Anduin und Théoden, der König Rohans fiel in der Schlacht von Minas Tirith", sagte Legolas, was den Hobbit nur stumm nicken ließ.

„Ist es wahr, dass Merry und Pippin eine Entarmee aufriefen Isengard zu zerstören und dass die beiden noch in den letzten Schlachten kämpften? Ich meine, sie behaupten dies zwar, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihnen glauben kann", sprach Sam plötzlich und warf einen neckenden Blick zu den beiden Hobbits, die ihn nur empört ansahen.

Bevor einer jedoch etwas sagen konnte, ergriff Aragorn das Wort. „Du kannst dem Glauben schenken, sie kämpften tapfer und bewiesen ihre Stärke, schließlich sind sie der Hand von Uruk-hai entkommen, sie schafften mehr, als so manch starker Krieger es getan hätte, genau wie du und Frodo", gab er zurück und lächelte zu den drei Auenländern.

Keinen Augenblick später trat Elrond in den Thronsaal, auf seinem Gesicht Erleichterung, er sah besonders zu Sam, der ihm einen erwartungsvollen, Blick zuwarf und immer noch fürchtete, schlechte Nachrichten zu hören. Der der Herr von Bruchtal lächelte nur. „Frodo ist aufgewacht." Er konnte diese Worte kaum aussprechen, ehe die Münder der Hobbits aufklappten und sie sich rasch vom Tisch erhoben.

„Geht es ihm gut?", fragte Sam schnell und Elrond nickte.

„Er ist noch nicht wieder völlig bei seiner alten Stärke, aber ja, er ist wohlauf", sagte er noch und alsbald rannten die Hobbits an ihm vorbei direkt zu den Häusern der Heilung und die anderen am Tisch folgten den übermütigen Auenländern.

Merry und Pippin waren die ersten, die den Raum betraten und Frodo in die Arme fielen, der nach wie vor in seinem Bett lag, aber er lachte wieder und auch die fahle Gesichtsfarbe war besser geworden.

Gandalf saß bereits bei ihm, in der Ecke des Zimmers und rauchte wie üblich seine Pfeife, ihn freute es, dass die Gemeinschaft wiedervereint war und es nun auch dem Ringträger körperlich gut erging. Er hatte sich mit Elrond schon darüber unterhalten, was der Ring mit Frodos Seele anrichtete, und beide wussten, daran ist nichts zu ändern. Auch wollten sie dies noch nicht offenbaren, jetzt war nicht die Zeit dafür, angesichts der Freude des Wiedersehens und dem Ende des Krieges, also entweder würde sich Frodo von selbst entschließen, zu sagen, wie er sich fühlt oder die Zeit wird ihr Übliches tun.

Dann kamen auch Gimli, Aragorn und Legolas durch die Tür, was Frodo nur glücklich lachen ließ, er war froh, jeden von ihnen zu sehen, ehe am Ende auch Sam den Raum betrat.

Emel nîn | Aralas FFWhere stories live. Discover now