Epilog

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Ein anstrengender Arbeitstag ging für Aragorn und Legolas gerade zu Ende, seit der Krönung vergingen nun schon zwei Wochen, in denen es viel zu erledigen und wiederaufzubauen galt. Das Volk sollte lernen seinem König zu vertrauen und dass es ihm, im Gegensatz zu Denethor, wichtig ist, dass es allen gutgeht und er sich wirklich für die Bedürfnisse der Menschen interessiert.

Auch die Stadt Minas Tirith wurde bereits etwas verändert, Aragorn ließ größere Gärten schaffen, bald würden dort exotische Pflanzen aus anderen Teilen Mittelerdes sprießen, der Stein würde nicht mehr so kühl und leblos wirken und auch die Menschen der Stadt waren wieder glücklicher, denn die Zeiten des Krieges, der Angst und Unterdrückung hatten nun ein Ende.

Für den König selbst gab es viel Papierkram zu erledigen, es musste sich um die Bildung eines Rates gekümmert werden, das heißt viele Gespräche und Sitzungen, um Positionen zu verteilen.

Legolas half ihm stets, er kümmerte sich vor allem um Angelegenheiten in der Stadt und leitete die Ausbildung junger Knappen und Kämpfer, so konnte er die elbischen Kampffähigkeiten auch ihnen lehren.

An diesem Abend machten die beiden Liebenden, wie jeden Tag kurz vor Sonnenuntergang, einen Spaziergang in den atemberaubenden Gärten des Palastes, denn es half ungemein sich zu entspannen.

Diese Gärten waren nur für den König selbst zugänglich, damit natürlich auch für Legolas, obwohl sie der womöglich schönste Ort in Minas Tirith sein mochten.

Durch einen hohen weißen Torbogen führte ein schmaler Steinpfad, dieser Weg wurde von blühenden Büschen und Rosen begrenzt, alte Linden und Buchen fanden dort auch vereinzelt ihren Platz, wo sich ihre Wurzeln tief in den Boden gruben und die dicken Stämme von anderen Blumen umsäumt wurden.

Selbst der Duft hier war exotisch – viele farbenfrohe Blüten dufteten himmlisch und süß, am Pfad hingen kleine Laternen an weißen Pfählen, die das warme Licht des Sonnenunterganges noch verstärkten und die sattgrünen Blätter zum Leuchten brachten.

Doch an diesem Tag war Aragorn etwas nervöser als sonst, während seine eine Hand fest mit der seines Geliebten verschränkt war, hielt er die andere in seiner Tasche, eine kleine Schatulle aus Samt umfassend.

Aber Legolas bemerkte die angespannte Haltung des Mannes, er blieb stehen, legte eine Hand an Aragorns Wange und drehte seinen Kopf zu ihm. Mit einem Stirnrunzeln sah er in die mondgrau leuchtenden des Königs. „Ist alles in Ordnung, Aragorn?", fragte er mit leichter Besorgnis in der Stimme, doch der Mann schüttelte sofort den Kopf.

„Nein, es ist alles in Ordnung, Legolas. Nur... der heutige Tag war anstrengend und ich hatte Schwierigkeiten den Rat heute Nachmittag unter Kontrolle zu bringen, nachdem ein sinnloser Streit ausbrach", antwortete er, die Wahrheit, obwohl es nicht die Ursache seiner Nervosität war.

Der Elb neigte leicht den Kopf. „Ich hätte da sein sollen... Aber gerade heute gab es in der Stadt viel zu tun, Faramir sagte, dass ein Lager in Ithilien aufgebaut werden soll, wo die jungen Knappen trainieren sollen. Wenn du Hilfe brauchst dann rufe mich einfach und ich werde da sein", gab er sanft zurück.

Aragorn lächelte und zog den Prinzen näher zu sich, bis er ihn umarmte. „Du hilfst mir schon mehr als du musst... Ich werde mit diesen alten Herren im Rat schon fertig, auch wenn sie mehr als starrköpfig sind", flüsterte er und strich liebevoll durch die goldenen Haare des Elben. „Aber nun lass uns wieder zum Pavillon gehen, sonst sehen wir die untergehende Sonne nicht", fügte er hinzu und löste sich aus der Umarmung.

Legolas nickte und so gingen sie wie jeden Abend zum besagten Ort, ganz am Ende des steinernen Pfades befand sich der weiße Pavillon, an seinen dünnen Säulen kletterten Rosen und Hopfenpflanzen empor, helle und purpurne Blüten wurden von einem Bett aus sattgrünen Blättern umgeben, während auch hier, in der Kuppel des Gebildes, eine große Laterne hing, die warmes Licht spendete.

Emel nîn | Aralas FFWhere stories live. Discover now