Kapitel 34: Andúril

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Als Aragorn am nächsten Morgen die Augen aufschlug, blickte er mit einem Lächeln auf den goldenen Kopf, der auf seiner Brust ruhte, er konnte sich nicht davon abhalten sanft durch die wirren Strähnen zu streichen.

Nur wenige Augenblicke später regte sich der Elb und lehnte sich in die liebevolle Berührung, bis er zu dem Mann aufsah. Er sagte jedoch nichts, sondern gab ihm einen Kuss auf die Lippen und kuschelte sich zurück in seine ursprüngliche Position.

„Noch müde?", fragte der Waldläufer grinsend, während sich Legolas fester an ihn schmiegte und gegen seine Brust nickte.

„Kannst du mich immer so halten?", fragte der Prinz leichthin und hob erneut seinen Kopf, um Aragorn anzusehen, der süß lächelte.

„Ich würde gern... Nur fürchte ich, dass Elrond mit uns eine wichtige Besprechung zur Rettung Mittelerdes geplant hat...", gab er zurück und drückte einen Kuss auf die blasse Stirn seines Geliebten.

„Wir müssen wohl zuerst diesen Krieg gewinnen, bevor wir endlich Ruhe haben, was?", murmelte Legolas schmunzelnd und lehnte sich noch für einige Momente in die warme Umarmung, bis er sich widerstrebend aus dem Bett erhob.

Sie zogen sich an und verließen das Zimmer, wo sie zuerst zum Frühstück gingen, das an demselben Tisch wie das gestrige Abendessen stattfand. Zu ihrer Überraschung saßen diesmal auch Elrond, die Zwillinge und Arwen am Tisch, die ihnen sofort einen guten Morgen wünschten.

„Bedient euch zuerst, wir werden danach sprechen", sprach Elrond ruhig und verwies auf den gedeckten Tisch.

„Es ist schön, dich wieder unter uns zu haben, Estel, genau wie dich, Legolas", sagte Elladan, der schon fertig mit dem Essen war und nun zu den beiden blickte. „Wir beabsichtigten eigentlich unter der Elbenarmee in Helms Klamm zu sein, doch Ada (Vater) ließ uns nicht gehen", fügte er hinzu und sah zu Elrohir, der nickte.

„Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht die Chance, hier zu sein, es brauchte ebenfalls jemanden, der dieses Tal bewacht, denn Galadriel rief mich nach Lórien", antwortete Elrond. „Dennoch wird das nicht die letzte Schlacht sein, die euch bevorsteht", fuhr er fort, zu den beiden Liebenden sehend.

„Dem sind wir uns bewusst... Der Sieg in Helms Klamm hat Sauron nur gezeigt, dass die Menschen doch nicht so schwach sind, wie er zuerst annahm, er wird jetzt umso mehr versuchen, sie auf seine Seite zu holen...", sagte Aragorn seufzend.

„Wie steht es eigentlich um den Ringträger und den Rest der Gemeinschaft? Ihr seid zu neunt hier von Bruchtal aufgebrochen, doch nur ihr beide seid nun wieder hier", warf Elrohir ein.

„Die Gemeinschaft wurde gespalten. Gandalf war der erste der fiel, aber man schickte ihn zurück, in neuer Gestalt, Boromir starb im Kampf am Anduin. Merry und Pippin wurden von Uruk-hai gefangen genommen und nach Isengard gebracht, glücklicherweise konnten sie von Gimli und Gandalf gefunden werden, wie es in Adas Brief stand. Frodo und Sam gehen nun allein in Richtung Mordor, wir wissen nicht, wie es um sie steht", antwortete Aragorn und erhielt verwunderte Blicke der Zwillinge.

„Zwei Hobbits, die den einen Ring tragen, gehen allein nach Mordor, in diese dunklen Lande?", fragte Elladan fassungslos.

Aragorn und Legolas nickten. „Sie sind unauffällig – Sauron weiß nicht, dass der Ring in ihren Händen ist. Ich zweifle nicht an ihrer Stärke, sie werden ihre Aufgabe erfüllen", gab nun der Düsterwaldprinz zurück.

„Das sind Auenlandbewohner, die ihre Heimat zuvor wahrscheinlich nie verlassen haben, sie können nicht kämpfen, wie sollen sie sich verteidigen, wenn sie in Schwierigkeiten sind?", warf Elladan ein und schüttelte sprachlos den Kopf.

Emel nîn | Aralas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt