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A L E S S A N D R O

Und wieder saß ich in einem verfickten Meeting.

Papà meinte, ich müsste langsam lernen eine Mafia zu führen, aber schickt mich in seine Firma, wo ich seine Jobs übernehme?

Die wichtigen Sachen machte er mit Eliano und Adrian, obwohl ich an deren Stellen seien sollte, da ICH diese Scheiße übernehme. Klar hatte ich auch Emalia letztes Jahr erst erklärt, dass er noch Fit ist, dennoch war ich jetzt 25 und erwartete langsam die Verantwortung und die Geschäfte.

Wollen will ich das nicht nennen, da meine Frau mit meinem Kind zuhause sitzt und auf mich wartet.

Wenn man vom Teufel spricht..

Lächelnd stand ich auf und machte ein Handzeichen gleich wieder da zu sein, ehe ich den Anruf annahm und ihr wunderschönes Gesicht sah.

„Hey, mia bella." fing ich an und lehnte mich an die Wand, während ich ihr breites Grinsen betrachtete und das Gefühl hatte, dass gleich eine Bombe platzen würde.

„Was willst du von mir?" fragte ich lachend und wusste, dass sie mich entweder wegen Cupcakes, Süßigkeiten, Eis oder etwas anderem zum Essen fragen würde.

„Weißt du-" fing sie an, ehe ich anfing zu lachen und es wie jeden Tag ablief. „Ich schick dir eine Adresse, wo du nach der Arbeit bitte hinfährst, okay?"

Misstrauisch blickte ich sie an. „Okay." antwortete ich und zog es extra lang, während ihr Lachen in meinen Ohren hallte.

„Okay, dann bis später. Ti amo." verabschiedete sie sich und bevor ich etwas erwidern konnte, legte sie auf, weshalb ich mit den Augen rollte und mich wieder an meine Kollegen widmete.

„Ach, Signor Románo."

-

E M A L I A

„Dankeschön." bedankte ich mich diesen Abend zum Zehnten mal bei Eliano. „Emalia." knurrte er, während er in die Kurve einbog und wir von dem Gebäude hielten.

„Dann wünsch ich euch ein schönes Wochenende." zwinkerte er und beugte sich vor, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn gab.

„Benehmt euch." knurrte er noch, als ich mich abschnallte. „Übertreib nicht." sagte ich und kniff meine Augen zusammen, ehe ich anfing zu lachen und ausstieg.

„Tschüss." verabschiedete ich mich und lief auf die anderen Parkplätze zu, wo ich schon den Range Rover sah.

Leise schlich ich mich hin und sah, wie er angelehnt am Wagen stand und eine rauchte. Als ich ankam, sprang ich auf seinen Rücken und klammerte mich an ihn. „Angriff!" kreischte ich und lächelte, als er anfing zu brüllen und weg rannte.

„Alessandro!" lachte ich, während er mich kitzelte. „Mein Baby" lachte er und ließ mich von seinem Rücken ab, ehe er sich umdrehte und mich direkt in seine Arme schloss.

„Hast du mich so sehr vermisst?" neckte ich ihn und genoss seinen Duft. „Und wie." antwortete er und löste sich leicht, ehe er seine Lippen auf meine presste.

„Hmm, Kirsche." flüsterte er, als er sich von mir löste und sich über die Lippen leckte. „Und, wie geht es meiner Prinzessin?"

Er kniete vor mir und schloss seine Hände um meine Kugel, die immer schneller wuchs. „Und was machen wir hier jetzt?"

„Guck hinter dich." sagte ich Augenrollend, weshalb er sich umdrehte und auf das Gebäude hin blickte. „Wellness?" fragte er.

„Das ganze Wochenende." fügte ich noch hinzu, worauf er ansetzen wollte, ich aber die Hand hob. „Ich hab alles geklärt." lächelte ich stolz.

Lächelnd blickte er zurück, während ich überwältig davon war, dass er es nicht hinterfragte. „Dankeschön." flüsterte er, ehe ich unsere Tasche fester um mich schloss und seine Hand nahm.

„Hier nimm die, ich komm nach." sagte ich. „Ich hab auf den Namen Románo reserviert." fügte ich noch schnell hinzu, ehe ich mein Handy raus kramte und seine Nummer wählte.

„Und?" fragte er. „Ich wollte mich nochmal bedanken" sprach ich Eliano an, der genervt ausatmete und einfach auflegte.

Lachend ließ ich dabei und wollte gerade mein Handy einstecken, ehe ich wieder angerufen wurde und auf die Nummer achtete. Als ich ‚Anonym' las, beschleunigte sich mein Atem und ich schloss kurz die Augen, ehe ich sie wieder öffnete und die Gegend musterte.

Auch wenn es Dunkel war, ging ich einfach ran und stellte auf Lautsprecher. „Lange nichts mehr gehört." sprach ich und nahm das Lachen des Stimmenverzerrers wahr.

„Hab euch, eure Hochzeit feiern lassen. Die Torte sah übrigens sehr schön aus."

„Ich weiß, da ich sie auch ausgesucht hatte." rutschte es mir raus, da ich wohl vergaß, mit wem ich gerade Telefonierte.

„Also guck mal, ich weiß nicht was für ein Psycho du bist, aber lass mich einfach in Ruhe." knurrte ich, ehe ich tief durchatmete.

„Wenn du unbedingt Streit willst, dann komm doch jetzt aus deinem Busch raus - wo du wahrscheinlich wie ein Freak sitzt, mit deinem Fernglas."

Ein wenig Panik überkam mich, was man mir wahrscheinlich einerseits anmerkte, andererseits aber auch nicht, wenn ich mir vorstelle, wie ein Typ im Busch hockt und mich beobachtet.

„Die Spiele beginnen erst, Emalia." hauchte er und legte auf, ehe ich meine Augen schloss und mein Handy an die Brust hielt.

„Schatz?" hörte ich Alessandro rufen, weshalb ich ein Lächeln aufsetze und aufs Gebäude zu lief.

„Alles gut?" fragte er, worauf ich nickte und seine Hand in meine nahm, während seine Hand mir Wärme und Kraft gab.

Kraft für seine Spiele.

Wenn er spielen wollte, dann spielen wir alle und zwar um Leben und Tod.
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Voten nicht vergessen :)

Gefangen in der Vergangenheit. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt