vent­otto - 28

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E M A L IA

„Was ist alles passiert, nachdem du aus dem Haus im Wald geflohen bist?" fragte Aleandro, nachdem er alles andere aufgeschrieben hatte.

„Ich bin so lange gelaufen, bis ich glaub ich tatsächlich in der Innenstadt Palermos angelangt bin, da dort auch eine Promenade lang ging. Aber ich hab mich verdeckt gehalten, da ich wusste, dass Alessandro seine Männer überall hinschicken würde." fing ich an und schaute kurz zu Alessandro.

„Dann hab ich in einer Gasse vier Männer gesehen, die sehr laut darüber gesprochen hatten, wie sich sich auf Mexiko freuten, da hab ich jede Möglichkeit zu flüchten genutzt und nicht nachgedacht, dass es eine Falle sein könnte. Das heißt, ich habe mich rein geschmuggelt und war dann irgendwo in Mexiko. Dort haben mich die Männer entdeckt-"

„Kannst du vielleicht an irgendwelche Namen erinnern?" unterbrach Aleandro mich, weshalb ich mich versuchte daran zurück zu erinnern.

„Juan." sprach ich es aus. „Da ein anderer Mann diesen Juan aufgefordert hat, mich zu holen." fügte ich noch hinzu.

„Nun ja, sie haben versucht mich zu holen, aber dann kam Camila, Rodríguez Tochter, und hat sie abgelenkt, während ich zu ihr gerannt bin und wir zusammen zu ihr rannten. Da hab ich geduscht und geschlafen, am nächsten Tag hat sie mir ihren geheimen Hinterraum gezeigt und mir stolz präsentiert, dass sie Stripperin war."

Beide rissen die Augen auf, worauf ich zustimmend nickte und weiter sprach: „Dann hat sie mir eine Perrücke geklebt und mich wie sich selber geschminkt, damit wir in einen Club konnten. Da hat sie gearbeitet und da hab ich auch heraus gefunden, dass das ihr Club war. Auf einem Namensschild hab ich ‚Rodríguez' gelesen und sie darauf angesprochen, aber da hat sie mich nur ausgelacht und sich schnell raus geredet. Danach haben wir uns voll laufen lassen und sie hat für mich auf der Bühne gestrippt und eine Show gemacht, während alle dabei zugeschaut haben. Nachdem ganzen, haben wir-" fing ich an und schloss die Augen.

„-mit ihr geschlafen." beendete ich meinen Satz, ehe ich Aleandro kurz pfeifen hörte. „Wie war's?" fragte er mich ernsthaft, worauf Alessandro sich räusperte.

„Danach wollten wir wieder zu ihr fahren, doch da traf ich auf Luis Rodríguez, der mir dann mit Stolz seine Tochter vorgestellt hatte. Ich wurde betäubt und wachte dann wieder, mit Luis und meinen Vater vor meinen Augen, auf. Sie schlugen und folterten mich, ehe Luis keine Geduld mehr mit meiner großen Klappe hatte und mich vergewaltigen wollte. Da wollte ich ihn erschießen, wurde aber selber angeschossen und das von irgendeiner seiner Söhne."

Aleandro nickte und setzte dann an zu reden: „Hat er irgendeinen Namen gesagt?" Ich schüttelte den Kopf und nickte zu Alessandro, da ich ab da wieder in Sizilien aufgewacht bin.

„Dann reicht das erstmal und ich informiere mich über die Namen." erklärte Aleandro, worauf Alessandro anfing italienisch zu sprechen und ich mit den Augen rollte.

„Komm, Tesoro." sprach er mich an und hielt mir die Hand hin, die ich ergriff und wir uns verabschiedeten. „Willst du ihm nicht helfen?" fragte ich und fand das ziemlich egoistisch von ihm.

„Er kümmert sich selber um die Lebensläufe aller Personen und fährt nachhause, morgen würden wir weiter machen." erklärte er mir, worauf ich nickte und mich jetzt auf Essen freute.

„Können wir danach ans Meer fahren?" fragte ich, worauf er nickte und wir uns in den Wagen setzten. Ich schnallte mich an und griff grinsend nach meinem Handy.

Ich machte laut das Lied ‚ZITTI E BUONI' von ‚Maneskin' an und erinnerte mich an den Eurovision Songcontest letztes Jahr. Grinsend schaute ich zu Alessandro und freute mich, dass dieses Jahr mit ihm zu schauen.

„Kennst du Eurovision Songcontest?" fragte ich ihn, worauf er nickte und ich die Augen auf riss. „Emalia, nur weil ich in einer Mafia Familie lebe, die alle Klischees erfüllt, heißt es nicht, dass ich sowas nicht kenne." lachte er.

„Was soll ich den unter Klischees verstehen?" fragte ich ihn und wusste sie selber, wollte aber welche von ihm hören. „Italien ist generell bekannt für die Mafia und über Sizilien will ich garnicht anfangen. Dann Waffen- und Drogenhandel."

„Okay, reicht!" stoppte ich ihn und wusste schon bei dem ersten Punkt, dass er mir einen ganzen Roman nennen konnte.

„Dann können wir das dieses Jahr zusammen schauen." grinste ich. „Wir schauen das immer mit der ganzen Familie unten im Kinosaal." antwortete er, worauf ich nickte und das dieses Jahr bestimmt amüsant sein würde.

„Ich sag es dir ehrlich, ich hab mir schon die Lieder angehört und ich find Italien dieses Jahr ziemlich schlecht." sprach ich meinen Gedanken aus und dachte direkt an Albanien, da ich ihr Lied am besten fand, auch wenn ich nichts verstehe, außer das englische.

„Ich fand das Ukrainische Lied am besten." sprach Alessandro weiter, ehe ich nickte, da ich es auch gut fand. „Ich mag das albanische."

Passend fing die Melodie von ‚SEKRET' von ‚Ronela Hajati' zu spielen, weshalb ich mich grinsend zurück lehnte und aus dem Fenster schaute.

-

„Ich hab so lange kein Fast Food mehr gegessen." sagte ich und kaute genüsslich auf meinem BigMac. „Du hast da was." lachte Alessandro und rieb mir um den Mund.

„Weg." hauchte er, ehe ich nickte und mich auf den Sonnenuntergang konzentrierte, was nicht so klappte, da mir immer wieder unser Sex auf dem Deck in die Gedanken kam.

„Über was denkst du nach?" riss er mich aus meinen Gedanken, weshalb ich stark schluckte und an meinem Milchshake schlürfte.

„Nichts." murmelte ich, ehe ich seine Hand an meinem Oberschenkel spürte und drauf schaute. Ein roter Punkt leuchtete drauf, ehe ich meinen Oberschenkel weg zog und aufschrie, als ich nur noch Blut spritzen sah.
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Voten nicht vergessen :)

Gefangen in der Vergangenheit. حيث تعيش القصص. اكتشف الآن