cinquanta­sei - 56

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E M A L I A

Ein Wachmann entsorgte seine Leiche, während wir uns alle in Aleandros Büro versammelten und überlegten, wohin er mit Lilijana geflohen sein konnte.

„Irgendein Plan B mussten sie doch haben." sagte mein Ehemann und strich sich durch die Haare, während er durch den Raum lief und ich mir auf meinem Bauch rum drückte, um ein Zeichen meiner Mädels zu bekommen.

„Was machst du da?" flüsterte Adrian mir zu, weshalb ich zu ihm schaute und leise anfing zu lachen.

„Wie siehts mit Lilijana aus, Eliano?" fragte Aleandro seinen Cousin, der schwer durchatmete. „Ihre Nummer ist gelöscht und man konnte kein Standort von ihrer Nummer orten."

Ich spürte einen leichten Tritt, weshalb ich anfing zu lächeln und meinen Bauch in Ruhe ließ.

„Denkt ihr, wir würden was bei ihnen im Haus finden?" fragte ich in die Runde und bekam nur skeptische Blicke zurück, weswegen ich mich zurück lehnte und sie machen ließ.

Alessandro hat sich auch mal hingesetzt und überlegte wohl. Aleandro kaute an seinem Bleistift rum, der genau so grässlich, wie der Notizblock war. Eliano hatte die Augen geschlossen und Adrian fummelte an der Pflanze rum.

Ich versuchte nicht los zu lachen, ehe ich mich selber im Raum um schaute und die Sonnenbrille entdeckte. Ich streckte mich nach ihr und nahm sie in die Hand, ehe mir eine Szene in meinen Kopf fiel.

„Schatz?" fragte ich ihn und schaute ihn an, ehe er fragend mit dem Kopf nickte. „Als wir einmal am Pool waren, hast du mich ins Wasser geschmissen, da kamen doch dann Eliano und Lili rein, oder?"

Er schien zu überlegen, doch dann meldete sich schon Elianos Stimme. „Ich weiß, wo sie sind!"

Ich kniff die Augen zusammen, dabei wartete ich, dass er weiter sprach. „Sie meinte die ganze Zeit zu mir, dass sie in dieses eine SPA Hotel in Palermo will."

„Aber ob sie in so einer Situation zum SPA will?"

Ich lachte auf und könnte so etwas von ihr erwarten. Meine Augen wanderten zu meinem Ehemann, der nach seinem Handy griff und eine Nummer eintippte.

„Fernando? Fahr bitte gleich zu der Adresse, die ich dir schicken werde und schaue nach den zwei Idioten nach."

Er legte auf und schaute zu Aleandro, der irgendetwas in sein Laptop tippte. „Sind die Rios gefahren?" fragte er dann, worauf Aleandro seinen Kopf anhob und nickte.

„Ja. Die Flughäfen sind auch wieder frei."

Er griff nach der Whisky Flasche und goss sich einen Drink ein, ehe er den anderen auch einen anbot. Ein wenig Entspannung würde jetzt auch nicht schaden, denn auch die Mädels machten Randale in mir, weshalb ich eine Schnute zog und Adrian lachen hörte.

-

Nachdem wir noch ein wenig geschaut hatten, wo sie sich eventuell auch auffinden konnten, waren wir gerade auf dem Weg nachhause. Alessandro hatte noch keinen Anruf von Fernando erhalten, weshalb er die ganze Zeit immer unruhiger wurde.

Hinten waren Adrian, Eliano und Aleandro auch ganz Still, was mir irgendwie ein schlechtes Gefühl verpasste.

Als aber dann Alessandros Handy anfing zu klingeln, entspannte sich etwas in mir. „Fernando?" ging er ran, doch im Hintergrund hörte man nur Geschrei und Schießerei.

Alessandro beschleunigte sein Tempo, ehe ich schon von hinten hörte, wie Aleandro seine Brüder anrief.

„Alessandro, kommt schnell hier her! Sie sind hier und vorbereitet."

Mein Mann legte auf und tritt aufs Gas, sodass wir gefühlt flogen. Ich spürte immer härtere Tritte in mir, weshalb ich mich leicht krümmte, aber versuchte es nicht zu zeigen.

„Scheiße, alles gut Emalia?" fragte Eliano mich dann, ehe ich nach hinten schaute und sie gerade dabei waren, sich Schutzwesten anzuziehen.

„Ja." antwortete ich einfach und versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, denn die Tritte wurden immer härter.

Es war nur das Adrenalin, dass die Mädchen auch spürten.

Sie reichten mir von hinten eine Schutzweste, ehe ich wieder einen ziehenden Schmerz in mir spürte. Ich zog mir die Weste an und richtete nochmal meine Waffe zu recht. „Du bleibst im Auto!"

Ich schaute zu Alessandro, der gerade am Schalten war, um auf die Einfahrt zu fahren. „Ganz bestimmt nicht."

Er schaute kurz zu mir, während ich meine Hände zusammen presste und versuchte den Schmerz in meinem Unterleib zu ignorieren.

Meine Augen glitten zu meinem Bauch, ehe sie wieder nach vorne blickten und ich bemerkte, dass wir schon in der Innenstadt Palermos waren.

Wir fuhren immer näher auf ein größeres Gebäudezu, weshalb mir immer schlechter wurde. Die Schmerzen wurden immer schlimmer und der Adrenalin in mir immer höher.

Alessandro blieb Schräg vom Eingang des Hotels stehen, ehe ich mich abschnallte und ausstieg. „Emalia, bleib drinnen, verdammte Scheiße!"

Ich hörte noch die anderen Wägen die angefahren kamen, während ich rein lief und schon das Geschrei hörte. Gerade wollte ich die Treppen hoch stürmen, wurde aber am Arm gepackt.

Alessandro Hand zog mich mit ihm, ehe wir an einer Ecke waren und er vor mir stand. „Verstehst du nicht, wie gefährlich das ist? Geh zurück ins Auto und bleib da!"

Er wurde immer lauter, während er mich immer mehr an die Wand drückte. „Ich werde dich nicht alleine lassen."

Er atmete tief durch, ehe er durch seine Haare fuhr und mich wieder mit zog. „Du machst das, was ich dir sage. Verstanden?" Ich nickte, während wir die Treppen hoch stürmten und den Schüssen folgten. Je näher wir kamen, desto schneller schlug mein Herz.

Ich zog meine Waffe hervor und blieb hinter der Wand stehen, womit ich Deckung nahm. Alessandro stürmte auf die andere Seite und lud ebenfalls seine Waffe, ehe er kurz schaute und mir zu nickte.

Ich lehnte mich vor und schoss auf die gegenüber liegende Seite, wo wohl das Zimmer von Thiago und Lilijana war.

„Wir können!" sprach Matteos Stimme, ehe ich los laufen wollte, aber etwas Nasses meine Beine runter lief.
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Gefangen in der Vergangenheit. Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora