cinquant­uno - 51

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A L E S S A N D R O

„Er ist in Lagerhalle 3. Wir sind wieder zurück gefahren." sprach Miguel aus der anderen Leitung, ehe es schon tutete und ich mein Handy beiseite legte.

„Ich denke, er wird nicht reden." sagte Eliano hinten, worauf ich nickte, aber hoffte was anderes zu sehen.

Wir fuhren auf den Parkplatz der Lagerhalle und stiegen aus, ehe das Tor aufging und man schon den Stuhl in der Mitte sah. Ich lief drauf zu und lud meine Waffe schon. „Na wenn haben wir den hier?" lachte ich und musterte das bekannte Gesicht.

„War das nicht der Typ mit der Meine-Mutti-ist-gestorben-deswegen-brauche-ich-eine-Auszeit-von-diesem-Job-Story?"

Ich nickte lachend und betrachtete sein Gesicht. „Haben dir die Kolumbianer nichts getan?" fragte ich ihn und kam ihm näher, ehe ich um ihn rum ging und meine Waffe an seinem Gesicht abstreifte.

„Sie haben geschworen treu gegenüber den Rodríguez zu sein!" knurrte er, ehe ich anfing spöttisch zu lachen. „Wer ist schon treu in der Mafia, der genug Macht besitzt, um sich sowas zu erlauben?" fragte Eliano ihn, worauf ich nickte und mich vor ihn kniete.

Er schaute weg, doch ich nahm sein Kinn in meine Hand und zwang ihn, in meine Augen zu schauen. „Erzähl uns was schönes." flüsterte ich, worauf er den Kopf schüttelte. „Was haben die Rodríguez für einen Plan?" fragte Aleandro ihn, ehe ich meinen Griff verstärkte und er kurz die Augen schloss.

„Ich werde nicht lebend raus kommen, also bringt es nichts, euch etwas zu erzählen." sagte er, ehe ich ausholte und ihm eine Ohrfeige gab.

„Wenn du uns deren Plan erzählst, dann kommst du raus, wenn nicht, dann leidest nicht nur du." Ich stimmte Adrian zu und zog meine Waffe aus dem Hosenbund, ehe ich es auf seine Eier legte.

„Sie wollen euch zur Alten Burg locken und Emalia mitnehmen." sprach er, ehe ich aufstand und lachte. „Das würde nicht nochmal passieren."

„Warum?" fragte Eliano. „Die Kinder sollten sich an Thiago gewöhnen, damit er sie mit Lilijana erziehen kann. Emalia würden sie dann umbringen."

Meine Hände bildeten sich zu Fäusten, ehe ich tief durchatmete und mit einem Nicken forderte, dass er weiter reden sollte. „Jorge, Thiagos Bruder, hat einen zwei jährigen Sohn und einen neugeborenen Sohn. Er steckt auch noch mit drinnen."

Ich nickte und hatte noch eine letzte Frage. „Welche dritte Person steckt mit ihnen dahinter?"

„Sascha Schanderz."

Ich hörte Aleandro lachen, ehe ich mir mit meinen Händen durchs Gesicht strich und diese Situation so lächerlich fand.

„Wieso macht er das?" fragte Aleandro dann.

„Er wollte Rache an Emalia nehmen und sie umbringen." antwortete er.

Ich riss die Augen auf und fragte mich, wie man so schrecklich als Vater sein kann. Mir kommt es nichtmal in den Kopf, dass man als Vater über so etwas, wie Rache an den eigenen Kindern, nachdenken kann.

„Lass ihn frei." forderte ich Adrian, der meinem Befehl nachging und ihn betäubte. „Fahrt ihn weg. Ich fahr alleine nachhause." sagte ich ihn und lief in mein Büro, wo ich mir den Ersatzschlüssel vom Auto nahm, dass bei Notfällen hier stand.

Ich setzte mich in den BMW und lehnte meinen Kopf an die Lehne, ehe ich tief durchatmete und mich fragte, wie ich es meiner Frau erzählen sollte. Ihr ging es sowieso nicht gut und jetzt würde es alles noch mehr verschlimmern.

-

Ich ging in unser Zimmer und sah im Bad, dass das Licht noch an war. Sie machte sich gerade einen geflochtenen Zopf, ehe sie zu mir schaute und ihre Augen anfingen zu leuchten.

„Schatz!" sagte sie und ließ ihre Haare fallen, ehe sie zu mir kam und mich umarmte. Auch ich umschlang meine Arme um ihre Taille und vergrub mein Gesicht in ihren blonden Haaren, die nach Vanille und Honig dufteten.

„Ist alles gut gelaufen?" fragte sie und löste sich von mir. „Ich muss gleich mit dir reden."

Ich ließ sie im Bad stehen und ging ins Ankleidezimmer, dabei zog ich mir das Hemd aus und warf es in den Wäschekorb. Die Anzug Hose zog ich ebenfalls aus und lief in meiner Boxershorts zurück.

Sie saß auf unserem Bett und hatte sich zu einer Kugel geformt, ehe ich neben ihr Platz nahm. Emalia schaute zu mir, ehe ich meine Arme ausbreitete und sie zu mir krabbelte.

„Die Kolumbianer haben die Geisel von den Rodríguez gefangen und die hat uns etwas erzählt." fing ich an, ehe ich durch ihre Haare strich.

„Jedenfalls, Thiago und sein Bruder Jorge, wollten Rache, da du deren Bruder und ich deren Vater umgebracht habe. Aber sie sind nicht zu zweit - oder eher zu dritt, mit Lilijana." sprach ich weiter, ehe sie sich aufrichtete und mich anschaute.

„Das steckt noch mein Vater hinter." sagte sie, ehe ich die Augen aufriss und sie fragend anschaute.

„Ich wusste es schon, als sie angekündigt haben, dass das Essen heute ist. Denn - wie du auch weißt - hat er heute Geburtstag."

Ich nickte einfach. „Bist du nicht irgendwie traurig?" fragte ich sie, ehe sie anfing zu lachen und ihren Kopf auf meinen Schoß legte. „Ich hab für diesen Mann schon genug Tränen vergoßen und wenn er meint, dass er seiner Tochter sowas antun soll, dann ist es seine Meinung. Aber ich werde mich nicht weiter Demütigen lassen."

Ich nickte und beugte mich um über sie, ehe ich meine Lippen auf ihre presste und sie mich am Nacken noch mehr runter zog.

Ich löste mich lachend von ihr und stemmte meine Hände rechts und links von ihr ab. „Ich hab Lust." sagte sie, ehe ich anfing mit meine Augenbrauen zu wackeln. „Auf was, mia bella?" fragte ich sie.

„Auf dich."
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Gefangen in der Vergangenheit. Where stories live. Discover now