1. Kapitel - Entführung

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Das ist der zweite Teil. Erster Teil: Zufall oder Magie?

„Wo bringt ihr mich hin?", schrie ich von Panik durchflutet und wehrte mich mit vereinten Kräften. Angestrengt versuchte ich mich gegen die gewaltigen Griffe des großen Mannes zu wehren. Aber es war zwecklos. Er drückte meine Handgelenke so fest zusammen, dass ich vor Schmerz aufschrie. Verzweifelt sah ich zu Jayden. Gelassen stand er da und sah zu, wie ich verschleppt wurde. Warum machte er nichts? Warum verdammt noch mal half er mir nicht? Wieder fragte ich die Männer wo sie mich hinbringen würden. Dieses Mal noch nachdrücklicher. Aber ich bekam keine Antwort. Ich versuchte Blickkontakt zu Jayden herzustellen. Und als es mir für eine halbe Sekunde gelang, setzte er sich endlich in Bewegung... aber er half mir nicht. Stattdessen stieg er wortlos in den Van.

Kurz darauf wurde ich unachtsam in das Auto gestoßen und der Mann knallte die Tür laut von außen zu. Ich wollte gegen die Tür hämmern, aber da zogen mich zwei grobe Hände nach hinten und übten so viel Druck auf meine Schultern aus, dass ich mich setzten musste. Ängstlich sah ich stechend blauen Augen entgegen, die mich anstarrten.

„Wo bringt ihr mich hin?", flüsterte ich heiser und zuckte schon einen Augenblick später zusammen, als mir der Mann mit seinem Gesicht ganz nah kam. Übel riechendes Rasierwasser, gemischt mit fauligem Geruch, stieg mir in die Nase. Ruckartig zückte er ein Messer und drückte es mir fest an die Kehle. Ich hielt den Atem an, wagte es nicht mich zu regen.

„Wenn du noch einen Ton von dir gibst, schneid' ich dir die Kehle durch!", zischte er. Brennender Schmerz legte sich auf meine Haut.

„Hast du das verstanden?", fragte er nachdrücklich. Verängstigt nickte ich. Fies grinste er mir entgegen, während seine fauligen Zähne zum Vorschein kamen.

Endlich ließ er von mir ab. Panisch schnappte ich nach Luft und versuchte mein rasendes Herz zu beruhigen. Ich hatte kaum Zeit zum Verschnaufen, da legte er mir Handschellen an. Der Motor wurde gestartet und der Van setzte sich schaukelnd in Bewegung. Der Mann, der mich in den Van gezerrt hatte, fuhr, während sich der andere Mann, mit den unheimlichen, blauen Augen, mir gegenüber gesetzt hatte. Sein Grinsen hatte er nicht abgelegt. Stattdessen musterte er mich nun so seltsam, dass ich Angst bekam, er würde mich anfassen. Sein Grinsen wurde breiter, während er sich selbstgefällig durch die schmierigen, blonden Haare fuhr. Er sah widerlich ungepflegt aus, was seine anzüglichen Blicke noch angenehmer machte.

Plötzlich lehnte er sich vor und kam mir damit ein weiteres Mal viel zu nah. Seine Hand wanderte zu meinem Oberschenkel, wo er mich mit seinen schweißnassen Fingern grob streichelte. Eine Welle des Schocks floss durch meinen Körper und sorgte dafür, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Starr blickte ich ihm entgegen und hoffte er würde von mir ablassen. Aber das tat er nicht. Stattdessen kam er mir noch ein Stück näher und wanderte mit seiner Hand meinen Oberschenkel hoch. Die Panik in mir verstärkte sich. Nein! Bitte lass mich in Ruhe! Ich wollte schreien, um mich schlagen, aber ich konnte nicht. Ich musste an seine Warnung denken und rief mir in Erinnerung, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich blieb still sitzen und ließ es über mich ergehen. Tränen sammelten sich in meinen Augen, während ich immer noch nicht fähig war mich zu regen.

„Wenn das hier vorbei ist, lad' ich dich auf einen Drink ein, meine Süße", sagte er mit dunkler Stimme und brachte erneut seine verfaulten Zähne zum Vorschein. Mir wurde übel. Sein Blick blieb an meiner Brust hängen, die er ekelhaft lange anstarrte.

„Oder wir vergessen den Drink und kommen gleich zur Sache." Seine Hand wanderte noch kleines Stück mein Bein hoch und plötzlich strich er mit seinen Fingern auf der Innenseite meines Oberschenkels entlang. In mir verkrampfte sich alles. Ich hielt den Atem an und betete, dass er endlich die Finger von mir lassen würde. Doch er dachte gar nicht daran, er machte weiter und strich seine Hand immer höher, bis Jayden endlich eingriff:

Zufälle gibt es nicht! (2. Teil)Where stories live. Discover now