37. Kapitel - Wie früher?

33 7 0
                                    

Ich war nervös. Der Gedanke Maliee nach so langer Zeit wiederzusehen, löste in mir Unruhe aus. Ich konnte gar nicht genau sagen was es war, das mich so unruhig werden ließ, aber ich war aufgeregt, auf die schlechte Art. Ich war nervös und ich hatte die Befürchtung, dass wir uns nicht mehr so verstehen würde, wie früher. Vielleicht hatten wir uns Beide so sehr verändert, dass unsere Freundschaft gar nicht mehr funktionieren konnte.

„Saaaaam!", hörte ich eine hohe Stimme laut rufen und sah vom Boden auf. Etwa zehn Meter von mir entfernt sah ich Maliee und einen Typen, die mit großen Taschen auf mich zukamen. Während der Typ gemütlich auf mich zulief, wurden Maliee's Schritte immer schneller, bis sie schließlich anfing leicht zu joggen und mich dann herzlich in ihre Arme schloss. Ich blieb wie angewurzelt stehen und ließ ihre Umarmung über mich ergehen. Ich wollte sie nicht vor den Kopf stoßen und umarmte sie zurück, fühlte mich dabei aber nicht so ganz wohl.

„Man, wir haben uns lange nicht gesehen. Ich muss dir sooooo viel erzählen", sagte sie begeistert, machte eine leichte Bewegung nach hinten, um mich zu mustern, nur damit sie mich kurze Zeit später wieder in ihre Umarmung ziehen konnte.

„Ich freue mich auch dich zu sehen", presste ich zwischen meinen Lippen hervor und befreite mich aus ihrer einengenden Umarmung.

„Das ist Jano. Jano das ist Sam", stellte Maliee uns einander vor und zeigte dabei auf den Typen neben sich, der mittlerweile auch bei uns angekommen war. Jano war ein groß gewachsener Typ, mit braunem, kurzem Haar und blauen Augen. Mein Blick blieb etwas länger an ihm hängen, weil ich mich zu fragen anfing, wie alt er wohl war. Er hatte einen Dreitagebart, vielleicht machte der ihn älter, aber so auf den ersten Blick schätzte ich ihn auf Anfang 20. Er war breit, muskulös und sah einfach nicht mehr danach aus, als wäre er noch im Teenageralter. Aber vielleicht irrte ich mich auch und zog voreilige Schlüsse.

„Hi", entgegnete ich Jano und reichte ihm die Hand, als mir auffiel, wie lange ich ihn schon stumm gemustert haben musste. Er erwiderte meine Geste. Anschließend öffnete ich das Gartentor und ließ die Beiden eintreten.

„Im Ernst Sam, das hier ist am Arsch der Welt", begann Maliee, als wir den Weg aus einzelnen Steinen zum Eingang des Bungalows liefen.

„Ich meine hier ist ja Nichts! Und auf dem ganzen Weg war Nichts! Wie hält du es hier nur aus?" Ich zuckte die Schultern. Ich hatte weitaus größere Sorgen, als den recht menschenleeren Ort. Zumal es mir an sozialen Kontakten eigentlich auch nicht fehlte.

„Also wo fang ich an? Cheerleding! Es ist so cool im Team zu sein. Die Mädels sind gar nicht so übel, wie wir immer dachten. Ich war ein paar Wochenenden mit ihnen aus. Dabei haben Jano und ich uns ja auch kennengelernt und sie haben mir gezeigt wie man perfekt einen Eyeliner zieht", erklärte Maliee und zeigte dabei stolz auf ihre Augen. Anerkennend nickte ich, während wir an den Fenstern zu meinem Zimmer vorbeiliefen.

„Ich glaube beim Cheerleding hättest du auch deinen Spaß gehabt. Aber so etwas gibt es hier wahrscheinlich nicht oder?"

„Hm, weiß nicht, ich..."

„Ach, du findest was Anderes, das dir Spaß macht. Übrigens der Typ aus unserem Mathekurs fragt jetzt jeden Tag nach dir."

„Echt?" Der Typ aus unserem Mathekurs hieß eigentlich Marcus. Manchmal hatte ich mit ihm Gruppenarbeiten zusammen gemacht. Sonst hatte wir aber eigentlich nie was mit einander Zutun gehabt.

„Ich sag dir, der steht SOWAS von auf dich. Warum sollte er sonst nach dir fragen?" Ich runzelte die Stirn und sah sie ungläubig an.

„Vielleicht ist er einfach nur neugierig?"

„Quatsch, ich bin mir sicher, dass der auf dich steht. Nur habt ihr leider keine Chance, wenn du weiter in diesem Kaff verrotten willst."

„Der ist eh nicht so mein Typ und..."

Zufälle gibt es nicht! (2. Teil)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang