58. Kapitel - Rosenquarz

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Nach dem Unterricht begaben sich Connor und ich in die Bibliothek. Ich war froh, dass er mich begleitete, denn als wir in den Kellergewölben der Schule ankamen und ich sah, wie riesig die Bibliothek war, begann ich mich zu fragen, wie man sich hier nur zurecht finden sollte. Am Eingang passierten wir eine ältere Frau, die Bücher sortierte. Sie begrüßte uns mit einem knappen Kopfnicken und versank dann wieder in ihrer Arbeit. Staunenden folgte ich Connor. Riesige, breite Schränke standen Reihenweise und reichten bis an die Decke. Unzählige, verschiedene Bücher waren in den Regalen verstaut und obwohl sie alle unterschiedliches Wissen beinhalteten, hatten sie alle, den gleichen, goldenen Einband. Ich sah mich nach einem Computer um, an dem man nach bestimmten Büchern Ausschau halten könnte. Aber ich fand nichts. Ob Connor wirklich wusste wo wir hin mussten?

Ich war fasziniert von der Menge an Büchern und ich fragte mich wovon sie wohl alle handelten. Was gab es hier neben der Fachliteratur noch? Vielleicht Legenden oder alte Sagen? Wenn es sie hier nicht gab, dann wohl nirgends. Während wir durch die engen Flure liefen, versuchte ich einige Titel zu erfassen, aber Connor war so schnell, dass ich nicht dazu kam auch nur ein Wort zu lesen. Im Augenwinkel bemerkte ich, wie Connor stehen geblieben war, doch mein Gehirn schien diese Info nicht schnell genug verarbeiten zu können, sodass ich geradewegs in ihn hinein lief.

„Sorry", murmelte ich und stützte mich bei ihm ab, um mein Gleichgewicht wieder zu finden. Connor sah mich grinsend an und folgte dann meinen begeisterten Blicken durch die Weiten dieser Bibliothek. Dann stellte er sich vor das Bücherregal und fuhr mit seinen Fingern über die Buchrücken. Er versank einige Zeit in dem Suchen verschiedener Bücher. Dabei kletterte er die braune Regal-Leiter aus Holz immer wieder einige Stufen nach oben und gab mir anschließend verschiedene Bücher hinunter. Das mit der Leiter war wirklich praktisch, denn sie war an Schienen angebracht, durch die man die Leiter die gesamten Bücherregale entlang bewegen konnte. Am Ende hatte ich an die sechs Bücher auf meinem Arm gestapelt und hatte Mühe über sie hinweg sehen zu können. Es war nicht so, dass mir Connor keine Bücher abnehmen wollte, aber er selbst hatte mindestens sieben Bücher auf seinem Arm und ein ähnliches Problem, wie ich. Schwer beladen begaben wir uns wieder zum Eingang der Bibliothek und legten die Bücher auf dem Tisch, neben der Bibliothekarin, ab. Durch ihre schmale Brille musterte sie uns und begann dann die verschiedenen Bücher zu scannen:

„Weiße Magie wirken",

„Zwanzig verschiedene Meditationstechniken",

„Die Heilung der Natur",

„Elfen und ihre Tücken",

„Magischer Schutz",

„Die zwanzig wichtigsten Kristalle" und

„Die zwanzig wichtigsten Edelsteine". Das alles wollte Connor für mich ausleihen. Er selbst hatte noch mal genau so viele Bücher:

„Magische Zeichen richtig interpretieren",

„Die zehn Regeln der magischen Male",

„Magietränke",

„Schutzzauber zum selber machen",

„Glaubenssätze verändern",

„Krafttiere",

„Das Element Feuer" und

„Die innere Stimme - deine treibende Kraft". Wann wollte er das alles lesen?

„Alles auf meine Karte bitte", sagte Connor und reichte der Bibliothekarin eine gelbe, abgewetzte Karte. Prüfend nahm sie die Karte entgegen und scannte sie ebenfalls mit ihrem Lesegerät.

„Abgabetermin ist der 20.06.", sagte sie und schob uns die Bücher rüber. Connor und ich bedanken uns und stapelten die Bücher wieder auf unsere Arme. Dann begaben wir uns nach oben.

Zufälle gibt es nicht! (2. Teil)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora