53. Kapitel - Schutzzauber

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„Mit schwarzer Magie wäre das aber einfacherer?", fragte ich und versuchte mir vorzustellen wie umfangreich ein Ritual oder Magiespruch sein musste, damit man jemanden dadurch umbringen könnte.

„Ja um Längen. Es gibt bestimmte Rituale, kombiniert mit Magiesprüchen, mit denen man Personen umbringen kann. Man muss aber auch dazu sagen, dass das nicht ohne ist. Es muss immer für Ausgleich gesorgt werden. Wenn du jemanden umbringst, dann wird diese Person sehr wahrscheinlich ein Umfeld haben, das durch ihren Tod leidet. Da du dann für ihren Schmerz verantwortlich bist, musst auch du die Konsequenzen tragen. Vielleicht wird auch dir eine geliebte Person weggenommen oder du musst einen Teil ihres Schmerzes selbst ertragen", erklärte Connor.

„Oh okay ich verstehe. Also, wenn man jemanden durch schwarze Magie umbringt, wird man selbst auch dafür bestraft. Das ist heftig. Gut, dass diese Rituale und Magiesprüche unter Verschluss sind."

„Ja definitiv. Du brauchst also eigentlich keine Angst haben, dass du in nächster Zeit umgebracht wirst. Zumindest nicht durch Magie. Alles Andere ist das Leben, das kann man manchmal nicht abwenden."

„Okay, das beruhigt mich nur ein kleines Bisschen", lachte ich und verschlang den letzten Rest meines Brötchens.

„Du hast doch aber einen Magieschutz bei dir oder?"

„Ähm Magieschutz? Sollte ich den haben?"

„Ja, ich dachte Linn hat dir längst einen gegeben."

„Nein, das hat sie wohl vergessen", entgegnete ich zögernd und wunderte mich, warum Connor plötzlich so ernst geworden war.

„Oh Sam, das ist wirklich wichtig. Ich habe meinen immer dabei", erklärte er und holte ein kleines Gläschen, an einem braunen Lederband, unter seinem Pullover hervor. Ich bekam das Gläschen nur kurz zu Gesicht, sodass ich nicht richtig erkennen konnte was sich darin befand.

„Das sieht cool aus."

„Ist es auch und es ist verdammt wichtig", sagte Connor nachdrücklich.

„Okay, ich kann ja mal Linn danach fragen", antwortete ich und war dabei das Thema schon wieder beiseite zu schieben. Aber Connor bestand darauf mir erklären zu müssen, warum es so wichtig war einen Schutzzauber bei sich zutragen:

„Mach das unbedingt. Am besten heute noch! Schutzmagie ist so wichtig! Es macht dich nicht so empfänglich für die Magie Anderer. Außerdem bewahrt es dich davor negative Glaubenssätze und Gedanken von Anderen in dir aufzunehmen. Viele Leute beschweren sich gerne über alles und jeden und laden damit ihre negativen Energien ab und wenn du nicht aufpasst, nimmst du die ganz schnell wieder auf und dann musst du dich mit dem Scheiß von Anderen rumplagen."

„Oh echt? Das wusste ich gar nicht", entgegnete ich und überlegte einen Moment, ob ich möglicherweise tatsächlich Glaubenssätze und negative Gedanken von Anderen in mir aufgenommen hatte. Klar, da war die Sache mit Jayden. Aber seine Magie wirkte schon lange nicht mehr, weil ich wusste, dass er mich mit einem Liebeszauber belegt hatte. Alles was davon übrig geblieben war, musste ich nun selbst nach und nach wieder loswerden. Linn und Michelle wollten nur das Beste für mich und sie waren echt nicht die Art von Personen, die sich den ganzen Tag über Andere und ihr Leben beschwerten. Also eigentlich lief ich nicht Gefahr negative Stimmungen von Anderen zu meiner Stimmung werden zu lassen oder?

„Ich habe wirklich viele Gedanken in mir, die können unmöglich alle von mir sein", lachte ich und hatte das eher scherzhaft gemeint, denn irgendwie war diese Bedrohung im Moment nicht wirklich greifbar für mich, aber Connor hatte das offensichtlich nicht mitbekommen.

„Das kann gut sein. Sprich mal Linn darauf an, die kennt sich super damit aus. Sie macht dir ganz schnell ein Schutzanhänger und am besten lässt du dich mal von ihr reinigen. Das wird höchste Zeit." Jetzt sah ich Connor verwirrt an. Ich muss zugeben die Überlegung ich könnte negative Gefühle von Anderen in mir aufnehmen, nur weil sie sich beschwerten, war schon eine Vorstellung, die mir schwer fiel ernst zunehmen. Aber jetzt wollte Connor auch noch, dass ich mich von Linn reinigen ließ? Also das ging echt zu weit...

Zufälle gibt es nicht! (2. Teil)Where stories live. Discover now