63. Kapitel - Connor's Traum

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„Bitte sag mir, dass du es genauso unheimlich fandest, wie ich", redete ich auf Connor ein, als dieser endlich die Treppe nach oben kam. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam er auf mich zu und lud mich mit einer Handbewegung dazu ein, ihm dem Gang entlang zu folgen.

„Sag schon wie wars?", drängte ich und folgte ihm aufgeregt.

„Es war gut. Laika meinte sie hätte zu mir einen noch besseren Zugang, als zu dir und ich war mir am Ende meines Traumes sogar bewusst, dass ich träumte. Janine war begeistert und ist sich sicher, dass ich schnell Fortschritte machen werde", sagte er fröhlich. Ich sah Connor ungläubig an. Er erzählte von dieser Sache so glücklich, als wäre es etwas Gutes. Dabei sollte es ihn eigentlich ängstigen. Und warum hatte ich das Gefühl, dass er die Sache plötzlich nicht mehr ernst nahm und vergessen hatte in welche Gefahr wir uns begaben, wenn wir zuließen, dass sie unsere Träume beobachteten? Connor war von Anfang an gegen Janine gewesen, er hatte sie als genauso gefährlich und beängstigend eingestuft, wie ich. Wie konnte es also sein, dass er plötzlich so positiv von dieser Sache sprach? Was hatte ihm Janine erzählt, dass er nicht mehr beunruhigt war? Was gab sie ihm, dass er das Ganze für ungefährlich hielt und sich sogar über seine Erfolge freute?

„Sam, ich denke du musst dir keine Sorgen machen. Vielleicht will Janine uns wirklich nur helfen."

„Glaubst du das wirklich? Hast du nicht gesehen, wie sie sich gefreut hat, als sie erfahren hat, dass Jayden immer noch in meinem Kopf rumspukt? Und überhaupt sie hat die ganze Zeit so unheimlich gegrinst, richtig machtbesessen." Connor sah mich zweifelnd an und lief weiter.

„Hast du das nicht mitbekommen?"

„Ich glaube du hast mehr gesehen, als da wirklich ist. Janine möchte uns nur helfen unsere Träume zu kontrollieren. Das sollten wir nutzen. Wenn unsere Träume später real werden und wir keine Ahnung haben wie wir die steuern können, könnte das echt gefährlich werden." Sprachlos starrte ich an ihm vorbei. Connor hatte ganz offensichtlich vergessen zu was Janine in der Lage war und, dass wir ihr unter keinen Umständen vertrauen sollten. Es war zum Verrücktwerden, ich wusste ganz sicher, dass hier echt üble Dinge vor sich gingen, aber ich hatte keine Ahnung welche und was ich tun sollte, um Connor davon zu überzeugen. Janine musste irgendetwas in Connor ausgelöst haben, dass er das alles vergessen hatte.

„Glaubst du echt, dass Janine uns nur helfen will?", hakte ich nach und sah Connor prüfend in die Augen.

„Ja, ich denke schon." Ich lachte ungläubig auf. Das dachte er? Connor? Von Janine? Wenn er das wirklich glaubte, war er verloren.

„Was hast du überhaupt geträumt?", fragte ich und verlangsamte meine Schritte. Hier hinten waren die Gänge leer. Ich wollte nicht so schnell nach vorne kommen, wo sich einige Schüler rumtrieben. Hier waren wir wenigsten ungestört.

„Ich war im Urlaub. Ich war mit meinem Bruder im Meer schwimmen. Wir sind um die Wette geschwommen und getaucht. Beim Tauchen habe ich ihn um Längen geschlagen. Ich konnte auf einmal unter Wasser atmen und bin bis auf den Grund des Meeres getaucht. Ich habe ihn ausgelacht, weil ich besser war als er. Und als dann ein Clownfisch zu mir kam und sich von mir streicheln ließ, verstand ich, dass es nur ein Traum war. Das war irgendwie traurig, denn ich hätte mich echt gefreut meinen Bruder zu schlagen. Als ich mich damit aber abgefunden hatte, wollte ich meinen Traum steuern, doch da bin schon aufgewacht."

„Der Clownfisch war Laika oder?" Connor nickte.

„Was hat Janine zu dem Traum gesagt? Hat sie ihn mit dir analysiert?"

„Nein, sie meinte wie bei dir, dass sie das in Ruhe analysieren will und dann mit mir beim nächsten Mal bespricht, wie ich mir schneller bewusst werden kann, dass das nur ein Traum ist", antwortete Connor immer noch fröhlich.

Zufälle gibt es nicht! (2. Teil)Where stories live. Discover now