23. Kapitel - Zaubersprüche sind gefährlich?

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„Dir fehlt etwas beim Magie wirken oder? Du denkst, dass du etwas machen musst, damit das Blatt schweben kann, richtig?" Ich nickte.

„Gut, dann mach es. Wenn das deine Blockade ist, dann können wir die ganz einfach beseitigen." Ich runzelte die Stirn. Ich sollte das einfach machen? Aber ich wusste doch gar nicht was ich machen musste, damit es funktionieren würde...

„Was fehlt dir denn beim Magie wirken?" Ich zuckte die Achseln.

„Keine Ahnung."

„Irgendeine Vorstellung musst du haben, die haben wir alle."

„Hm ich weiß nicht. Ich hatte vielleicht angenommen, dass wir einen Zauberstab bekämen", entgegnete ich vorsichtig. Obwohl Linn noch nie eine Aussage oder Frage von mir negativ beurteilt hatte, hatte ich trotzdem Angst, sie könnte meinen Vorschlag als albern abtun.

„Okay, was noch? Einen Zauberstab können wir dir zwar besorgen, aber der wird dir nicht im Unterricht helfen."

„Ach echt? Gibt es so etwas wirklich?", fragte ich verdutzt. Hatte Janine nicht gesagt, dass wir niemals Zauberstäbe benutzten?

„Klar, kannst du im Internet bestellen."

„Im Internet?"

„Na es gibt so viele Menschen, die sich als Hexen verkleiden, da findest du unzählige Zauberstäbe im Internet, mit jedem Design." Ich stöhnte auf.

„Ja, aber die sind ja dann nicht echt", stellte ich enttäuscht fest.

„In deiner Hand würde der Zauberstab echt werden. So oder so, das ist leider keine langfristige Lösung. Im Unterricht würden dich die Anderen nicht ernst nehmen und Lehrer würden es nicht dulden."

„Aber warum? Wenn es mir helfen würde?"

„Das ist so eine Sache. Sie sind der Überzeugung, dass wir alles aus eigener Motivation und Überzeugung schaffen müssen und nicht durch einen Irrglaube. Deswegen dürfen wir uns im Unterricht auch nie so richtig helfen, außer eben mit Motivationsreden."

„Aber warum sollen wir alles mit eigener Überzeugung schaffen? Manche haben eben Probleme mit dem Glauben an sich selbst. Denen wird es damit doch nur noch schwerer gemacht." Linn machte einen mitfühlenden Gesichtsausdruck und nickte.

„Ja, das stimmt. Es geht ihnen auch darum, dass alles was wir fürs Magie wirken brauchen könnten, zu aufwendig ist. Sie bringen da immer den Sicherheitsaspekt. Nehmen wir mal an du flüchtest gerade vor jemanden und er bekommt dich zu fassen und du hast bis dato nur gelernt mit deinem Zauberstab Magie zu wirken, kommst aber in dieser Situation nicht an deinen Zauberstab. Dann bringt dir deine Magie nichts. Hast du aber gelernt an dich und deine Fähigkeiten zu glauben, wirst du deine Magie auch in dieser Situation anwenden können und sie wird dir wahrscheinlich das Leben retten." Stumm nickte ich. Da war ja was dran, aber warum erlaubten sie es nicht wenigstens am Anfang? Bis ich wenigstens sehen würde, dass ich irgendwas von dem hinbekam, was sie von mir verlangten? Ich meine, wenn mich jetzt jemand angriff, brachte mir meine Magie auch nichts, weil ich sie eben noch kein Stück beherrschte.

„Oder du kommst an deinen Zauberstab, während du angegriffen wirst und kannst dich dann verteidigen, bist aber in Gegenwart von Menschen und gibst damit etwas über unsere Welt preis. Wie du von Janine sicher gehört hast, könnte das verheerende Folgen haben."

„Ja schon, aber es ist trotzdem blöd. Außerdem egal wie ich meine Magie nutze, wenn aus Versehen Menschen dabei sind, habe ich uns damit trotzdem verraten und bekomme den Anschiss."

„Wenn man dir aber nicht ansieht, dass du es warst, weil es nur durch deine Gedanken stattfindet, kann es niemand auf dich zurückführen. Wenn ein Mensch dabei gewesen sein sollte, wird er es sich nur nicht erklären können und wahrscheinlich wird er denken, dass es Zufall gewesen ist. Falls nicht, wird er für verrückt erklärt, wenn er anderen Menschen davon erzählt."

Zufälle gibt es nicht! (2. Teil)Where stories live. Discover now