Kapitel 12

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Sam

„Frauen sind mehr als nur eine Bestätigung Ihrer Macht... Sie sind Menschen, haben Gefühle und Geschichte..."

Im Auto sitzend versuche ich das Besprochene zu verarbeiten.

Dieses Mal ging das Gespräch in eine andere Richtung als sonst...

Ich hatte sowas wie eine Hausaufgabe bekommen!

War ich wirklich bereit für sowas?!

„Ich würde Ihnen empfehlen ihre Sichtweise den Frauen gegenüber zu ändern. Ihr Problem hängt nicht direkt mit einer Frau zusammen, daher sollte es Ihnen nicht all zu schwer fallen ihre Vorurteile bei Seite zu schieben und einer Frau mal die Chance zu geben Ihnen näher zu kommen..."

Ich soll eine Frau in mein Leben lassen.

„Lassen Sie ihren Gefühlen freien Lauf. Mir ist bewusst, dass Sie nur auf kalt und unberechenbar tun, jedoch innerlich weiterhin verletzlich sind und eine tiefe Wunde mit sich tragen..."

Ich soll zulassen mich zu verlieben.

Mein Bedürfnis nach Liebe nicht weiter verdrängen und meine Mauern fallen lassen...

„Es würde Ihnen gut tun der Liebe eine Chance zu geben... Wie kitschig es auch klingen mag ''Liebe verheilt alle Wunden''..."

All die Worte prasseln erneut in mein Gedächtnis und überfordern mich!

„Auch Ihre Wunden können heilen... Es wäre sogar eine bessere Methode als die Medikamente, die ich Ihnen regelmäßig verschreiben muss, damit Sie sich wohler fühlen..."

Ich soll mich mit Liebe heilen... Aber gibt es denn noch etwas zu heilen an mir?!

So kaputt wie ich bin... So einsam wie ich bin... So beängstigend wie ich bin...

„Versuchen Sie es mal. Wir sehen uns dann in drei Monaten wieder und Sie erzählen mir ob es Fortschritte gibt."

Meine Vergangenheit wäre mein Verhängnis! Mir würde keiner eine Chance geben als jemand, der eine Straftat begangen hat.

Als jemand, der seinen eigenen Vater genau elf Messerstiche verpasst hat...         
Grund dafür ist, dass der Vater nicht mehr gehen kann und auf einen Rollstuhl angewiesen ist, sein Glied nicht mehr nutzen kann und mit einem Beutel verbunden ist um seine menschlichen Bedürfnisse zu erledigen...

Niemand würde mich mit diesem Körper akzeptieren...

Nie habe ich mein Oberteil beim Sex ausgezogen, weil der Anblick sogar One-Night-Stands abschrecken würde...

Dicke vernarbte Brandwunden, Messerstriche und Gürtelabdrücke...

Nach so vielen Jahren sind sie immer noch wie am ersten Tag zu sehen und haben sich in meine Haut eingewachsen, weil bei jeder Verheilung wieder neue zugefügt wurden und nach einer Zeit eine vollständige Verheilung nie mehr möglich war...

Ich könnte meine Mauern fallen lassen, nur ist es wahrscheinlich, dass ich noch mehr verletzt werde.

Es wären dieses Mal aber eher meine Gefühle betroffen, als mein Körper...


Ende des 12. Kapitels...


Heute ist es wieder ein etwas kürzeres Kapitel, weil mich Corona mal so richtig schön flachgelegt hat (und das nicht im guten Sinne haha). Gestern ging es noch einigermaßen, sodass ich wenn auch sehr spät noch ein längeres Kapitel hochladen konnte...

Aber heute hat es mir mein Leben erschwert... Trotzdem wollte ich etwas hochladen, weil ich mich sonst schlecht fühlen würde. Auch wenn ich gerade nur stille Leserinnen und Leser habe, möchte ich solange die Motivation besteht die Geschichte bis zum Ende fortführen, daher hoffe ich, dass euch das Kapitel trotzdem gefallen hat und ihr auch in die zukünftigen vorbei schaut...

Bis zum nächsten Kapitel meine Lieben...<3

In love with opposites +18Where stories live. Discover now