Kapitel 42

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Emilia

Sechs Monate später

Heute habe ich meinen ersten Tag an der Uni! Meine Ausbildung habe ich erfolgreich abgeschlossen und weil mein Semester erst im Oktober beginnt, habe ich bis dahin auch weithin dort gearbeitet. Jetzt ist es soweit, ab heute bin ich offiziell Schülerin an der Fakultät für Architektur!

Mit Sam sind wir mittlerweile seit sechs Monaten und einer Woche zusammen. Letzte Woche hatten wir unseren halbjährlichen, er hat mich zu einem Date ausgeführt, wir waren zusammen essen, im Kino und später haben wir dann einen Abendspaziergang am Rheinufer gemacht... Es war wunderschön.
Er ist auch lange nicht mehr so zurückhaltet wie am Anfang, seine Vergangenheit hat er mir immer noch nicht anvertraut, aber ich konnte erfahren, dass er keinen Kontakt zu seiner leiblichen Familie hat. Finn ist wie sein Bruder und seine einzige "Familie".
Lange Zeit hat er sich zurückgehalten, was seine Wohnung angeht. Ich habe bemerkt, dass er nicht gern Menschen an diesen Ort lässt. Doch durfte ich trotzdem seinen Heim, knapp ein Monat nach dem Gespräch, wo ich über mich gesprochen habe, besuchen.

Es ist ein teures Apartment in der Altstadt Köln, der in der 17. Etage liegt und über die große Terrasse einen perfekten Blick auf den Rheinufer hat. Sein Wohnzimmer ist riesig, hat eine offene Küche und einen Essbereich dabei. In fast allen Räumen sind bodenlange Fenstern. Er wohnt einfach in einer Traumwohnung.
Sogar ein Fitnessraum ist eingerichtet!

Ab dem Zeitpunkt, verbrachten wir öfter die Zeit bei ihm, wir trainierten zusammen. Der Boxsack mitten in Raum hat mich sofort nach meiner ehemaligen Leidenschaft sehnen lassen, sodass ich gern wieder power raus lies. Seit dem bin ich wieder Fitter geworden, habe an Muskelmasse zugenommen und fühle mich wohl in meinem Körper.

Die gemeinsamen Trainingseinheiten machte auch unsere Stimmung heiß, wir berührten uns schon nach wenigen Minuten. Die Spannung war jedes Mal deutlich zu spüren!
Aber Sam hat meine Grenze trotz dieser Momente nicht getestet. Er wartet, dass ich den ersten Schritt zum Intimeren mache. Ohne meinen Schritt hat er mich nicht einmal versucht zu berühren...
Ich traue mich nicht zum ersten Schritt, es ist mir unangenehm... Aber ich will ihn. Wann es dazu kommt, weiß ich nicht, doch nicht mehr lange.
Es muss ja nicht direkt das Eine sein.

Er soll wissen, dass ich bereit bin, langsame Schritte dahin zu machen...

Endlich kommen meine Gedanken wieder zum Jetzt. Ich bin gerade dabei mich fertig zu machen. Habe mir eine perfekte Kombination rausgesucht.
Da es allmählich kälter wird, ist meine Wahl bei einer weißen Bluse, wo ich einen Türkisen Pullover drüber ziehe, dazu eine enge blaue Jeans.

Meine Tasche habe ich bereits eingepackt, sodass ich mich an den Schminktisch setzen kann, um mir einen dezenten Make-up zu machen.

Soweit fertig, gehe ich aus meinem Zimmer zu Lara, die gerade aus ihrer Nachtschicht gekommen ist und frühstückt, um dann schlafen zu gehen.

„Guten Morgen, Sonnenschein!", ruf ich glücklich.
„Guten Morgen...", gibt Lara müde von sich.

Mit meiner Mutter geht die Beziehung wieder bergauf, doch haben wir uns mit Lara abgesprochen und möchten weiter zusammen wohnen. So teilen wir die Miete, Lara ist nicht allein und ich muss nicht mehr meine workaholice Mutter ertragen.
Erst war sie natürlich nicht erfreut darüber, ihr war es am Ende jedoch wichtiger mit mir wieder in Kontakt zu sein.
Dadurch habe ich dann die Suche nach meinem Vater auf Eis gestellt und mich erst auf meine Mutter konzentriert. Vielleicht bekomme ich sie weich, wodurch sie mehr erzählt...

-

Gerade bin ich an der Uni angekommen und habe aus dem Sekretariat mein Stundenplan abgeholt. Meine erste Stunde, beginnt um viertel vor neun, also habe ich fünfzehn Minuten Zeit, mich zurecht zu finden.
Heute sollen wir uns sowieso nur kennenlernen, daher endet die Stunde auch schon gegen elf Uhr wieder.

Plötzlich ertönt mein Nachrichtenton und die  Ankündigung meines Handys zeigt, dass mir Sam geschrieben hat!

08:30 Uhr
Sam: Viel Glück an deinem ersten Tag, Tesoro<3

Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen.
Sofort tippe ich eine Antwort.

08:31 Uhr
Emilia: Danke, mein Herz <3

Folgend suche ich den passenden Hörsaal, die mein Stundenplan anzeigt.
Als ich es finde, ist auch schon kurz vor Stunden Beginn, aus dem Grund betrete ich den Raum und setze mich in eines der mittleren Reihen, auf denen noch kein anderer sitzt.
In einigen Minuten füllt sich der Saal und der Dozent betretet diesen.

„Hallo allerseits! Ich freue mich, dass Sie alle den Weg hierher gefunden haben und wir von nun an den gemeinsamen Weg zu eurem Diplom gehen werden. Mein Name ist Victor Krasnitci und bin neu aus Amerika gekommen, um hier euch Schüler zu unterrichten. Jetzt würde ich gerne auch Sie einzeln bitten sich vorzustellen."

Victor...
Aus Amerika...

Rückblick

Dass er Architekt war, wusste ich nur zufällig durch ein Gespräch von meiner Mutter mit ihrer Freundin...

[...]

„Wie er ist zurück? Er war doch, auf Anweisung seiner Eltern, nach Amerika gezogen."

[...]

„Als ich erfuhr, dass ich Schwanger bin, hatten wir schon unseren Abschluss gehabt und seine Eltern hatten ihn gezwungen im Ausland zu studieren."

[...]

Einige Jahre später, eher gesagt als du fast fünf warst, habe ich erfahren, dass dein Vater heiratet,..."

Kann dieser Victor Krasnitci mein Vater sein?!
Architekt; aus Amerika; Victor...
Das kann doch alles kein Zufall sein!

Übelkeit erfasst mich, sodass ich mich aus der Reihe aus dränge und sofort eine Toilette aufsuche.
Wenn er es wirklich ist, dann war es einfacher als gedacht ihn zu finden...

Ende des 42. Kapitels

In love with opposites +18Where stories live. Discover now