Kapitel 54

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Emilia

Die Sonne scheint durch das Fenster mitten in mein Gesicht, wodurch ich das Prickeln an meiner Haut spüre und allmählich aus dem tiefen Schlaf erwache.

Als ich aus dem verschlafenen Zustand raus trete, prasseln die Geschehnisse in der Nacht auf mich ein...
Ich hatte Sex mit Sam!
Und es war gar nicht mal so schlimm oder schmerzhaft, wie gedacht. Ich spürte ein leichtes Ziehen, als er plötzlich in mir war, doch konnte ich mich aufgrund meiner vorherigen Erregung schnell wieder fassen.
Es war einfach nur wunderschön...
Wie er Rücksicht auf mich genommen hat, mich geleitet hat,...
Aber besonders schön fand ich, dass er mir seine Liebe auch in so einem intimen Moment wieder beichtete.

Wegen der Aufregung davor und den zwei Höhepunkten, war ich so erschöpft, dass ich ungewollt einschlief ohne auf die Rückkehr von Sam zu warten, während er seinen Kondom entsorgen gegangen ist.

Apropos Sam...
Sofort schüttele ich die Gedanken aus der Nacht aus dem Kopf und blicke auf meine linke Seite, um einen schlafenden Sam zu erblicken.

Er ist noch nackt, seine definierte Brust ist entblößt und die Bettdecke liegt tief an seiner Hüfte.
Sein rechter Arm ist angewinkelt unter seinem Kopf.
Seine vollen Wimpern umranden seine Augenlider, die seine bernsteinfarbenen Augen verdrecken. Seine Wangen sind überdeckt von einem etwas längerem Bart, der ihm unnormal gut steht.
Seine Lippen, so gefüllt, so rot gefärbt, wie als hätte man ihm einen Lippenstift aufgetragen.
Federleicht streiche ich mit meinen Fingern über seine Wange, führe sie zu seinen Lippen, wo ich diese auch berühre.

Das Bedürfnis ihn zu küssen breitet sich plötzlich in mir aus, sodass ich die Decke um meinen nackten Körper lege und mit meiner einen Hand festhalte, um mich dann an meinem anderen Unterarm zu stützen und meine Lippen auf seine zu legen.

Vorsichtig sauge ich an seiner Oberlippe...
Sam wacht zögernd aus dem Schlaf und erwidert meinen Kuss ohne mich länger warten zu lassen.

Unerwartet drückt er mich zurück auf mein Rücken und stemmt sich über mich, breitbeinig stützt er sich links und rechts von meinem Körper ab und küsst mich dann leidenschaftlich.

Ich spüre seine lange Härte an meinem Bauch streifen, was mich zum Stöhnen bringt. Sam scheint zu merken, dass es mich heiß macht, denn er beginnt sich an mir zu reiben. Eine warme Nässe breitet sich in meinem Unterleib aus.

„Emilia, was tust du mir nur an...", flüstert er an meinem Mund.
„Ich gebe dir liebe...", hauche ich ihm zu und verbinde unsere Lippen erneut miteinander.

Doch beendet Sam auf einmal diesen intimen Moment zwischen uns und geht von mir runter.
Seine Brauen ziehen sich streng zusammen, als hätte ihn eine Erkenntnis getroffen, die ihm mal so garnicht gefällt.

„Was ist los?", frage ich ihn verwirrt.
„Emilia, ich muss dir was sagen...", antwortet er mit tiefer Stimme.
Jetzt bin ich die, die ihre Augenbrauen zusammenzieht. Was kann denn so Ernstes sein?
„Als ich gestern das Kondom entsorgen wollte, habe ich schockierender Weise was festgestellt..."
Unwohlsein breitet sich mit diesen Worten in mir aus. Es ist nicht das was ich denke, oder?
„Was?", hacke ich vorsichtig nach.
„Das Kondom ist geplatzt...", antwortet Sam unsicher.
„Es tut mir leid Emilia. Ich wollte das nicht...", fügt er schnell hinzu.
Meine Augen weiten sich.

Was wenn ich schwanger werde?
Ich möchte Kinder, aber sind wir soweit?
Sind wir bereit Eltern zu werden?
Erst nach fast einem Jahr Beziehung...

Es steht noch nichts fest, wenn es so kommt, dass ich schwanger werde, dann ist es eben so.
Daher lächele ich ihn an.
Meine Handfläche platziere ich an seine Wange, bevor ich das Wort ergreife.
„Sam, das ist auf keinen Fall deine Schuld, ok?", währenddessen streichelt mein Daumen seine Wange rauf und runter.
„Sowas kann passieren, mach dir keine Gedanken. Und wenn es so sein sollte, dass wir ein Kind gezeugt haben, dann reden wir noch einmal darüber. Ich habe damit kein Problem."

Meine Worte erleichtern ihn, woraufhin er unsere Lippen miteinander verkettet und beginnt meinen nackten Körper zu erkunden.

„Mit was habe ich dich nur verdient...Du...bist...das...Beste...was...mir...passiert...ist...", nach jedem Wort haucht er ein Kuss auf mein Körper.

Sanft schiebe ich ihn von mir weg, um mein Kopf auf seine Brust zu legen.
„Sam?",beginne ich.
„hm?", seine Hand krault meine Kopfhaut.
„Wenn ich Schwanger werden sollte...Würdest du das Baby wollen?"
Eine stille Kehrt ein, er nimmt sich einen Moment Zeit mit seiner Antwort.
„Ich weiß es nicht...", gibt er zu.
„Mit dir ein Kind zu zeugen, ist ein traumhafter Gedanke, doch habe ich Angst."
„Wovor denn?"
„Was wenn irgendwann, auch so ein Monster aus mir wird...So ein Monster, wie mein Erzeuger...", Wut schwingt in seiner Stimme mit.

„Niemals wirst du so sein! Du bist nicht er! Rede dir das nicht ein!"
„Emilia, er war nicht immer so...
Meine Mutter hat aus Liebe mit ihm geheiratet, ich war ein Wunschkind, erst einige Jahre später hat sein starker Alkoholkonsum und seine Gewalt gegenüber meiner Mutter und später auch mir begonnen...Bis heute weiß ich nicht warum das plötzlich geschah, doch habe ich Angst, dass aus mir ein Ebenbild meines Erzeugers wird."

„Du wirst der bester Vater überhaupt sein, glaub mir.", nach diesem Geständnis möchte ich innerlich unbedingt ein Kind von ihm haben. Ihm beweisen, dass er unrecht hat.
Ich wollte schon immer junge Mutter werden, jetzt bin ich einundzwanzig und habe einen Mann vor mir den ich liebe.

Wenn es auch irgendwann enden sollte, wobei ich hoffe, dass sowas niemals geschieht, möchte ich ein Teil von uns beiden haben.
Ich möchte schwanger werden!

Ende des 54. Kapitels

In love with opposites +18Where stories live. Discover now