Kapitel 39

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Emilia

Eine Woche später...

Heute ist unser Rückflug nach Deutschland.
Wir haben Sonntagmorgen und Sam hat beschlossen mit mir zusammen zurückzukehren. Glücklicherweise gab es spontan noch freie Plätze, sodass er kurzfristig einen Ticket buchen konnte.

In den letzten sieben Tagen wo wir hier waren, haben wir täglich was anderes erkundet, uns besser kennengelernt und auch die Städte in der Umgebung besucht. Es war sehr schön. Mit Sam hat in Hand die Straßen in Italien zu durchqueren, zusätzlich ihn ungehindert küssen zu können (was ich mittlerweile so perfektioniert habe, dass man denken kann, dass ich es nicht gerade erst vor einer Woche das erste Mal gemacht habe).

Allmählich fühle ich bei jeder Berührung so ein komisches Kribbeln im Unterleib, es ist komisch so viel Lust zu empfinden...
Meist bin ich schon beim rummachen feucht!
Zum Glück ist er im Gegensatz zu mir zurückhaltend, ich habe bisher seinen Steifen selten gespürt und wenn es mal so sein sollte, hat er sich immer anders positioniert, um mich nicht zu überrumpeln.
Nur weil er schon so respektvoll ist, könnte ich ihn fest in meine Arme schließen und erdrücken.

„La mia bellezza, hast du dein Koffer bereit?"

La mia bellezza... Meine Schönheit...
Wie kann ich diesen Mann nicht lieben!

Seit wir offiziell zusammen sind, nutzt er italienische Kosenamen. Die deutschen habt er längst verabschiedet.
Ich finde es aber unnormal süß. Leider kann ich nur deutsch und englisch, aber bei diesem weiß ich was es bedeutet, weil ich sofort nachgefragt hatte, als er mich das erste Mal so genannt hat.

„Ja, ist bereit!"

Manchmal interessiert es mich ob ich reine Deutsche bin... Ich konnte leider keine weiteren Informationen zu meinen Vater finden, weil ich nicht mal seinen Nachnamen kenne. Ich frage mich, ob er vielleicht eine andere Nationalität hat und ich so dann auch mehr als nur Deutsch bin...

Immer mal wieder schweifen meine Gedanken zu meinem Vater. Da jetzt mit Sam alles gut läuft, kehren andere Probleme in den Vordergrund.

Da wir mittlerweile fast Mitte April haben, sollten langsam Rückmeldungen von den Universitäten kommen. Als Adresse hatte ich sowieso, die von Lara angegeben, damit meine Mutter kein Wind von der Sache bekommt. Da ich aber mit ihr in dieser Woche nur geschrieben habe und sie nichts zu Post für mich gesagt hat, kann es sein, dass sie nicht mal in den Briefkasten geschaut hat.

-

„Emiliaaaaaa!", meine beste Freundin läuft kreischend auf mich zu als ich gerade meinen Koffer abhole und zum Ausgang gehe.
„Lara!", rufe ich zurück, um sie bei dieser verrückten Angelegenheit nicht allein zu lassen.
In der Mitte umarmen wir uns fest. Während der letzten zwei Monate haben wir uns so sehr daran gewöhnt zusammen zu wohnen, dass wir garnicht mehr ohne einander können, weil wir uns dann gegenseitig fehlen. Meine Mutter hat nach dem Gespräch zwischen uns, mich auch wirklich in Ruhe gelassen und nicht einmal angeschrieben, das rechne ich ihr hoch an, weil sie meine Grenzen das erste Mal akzeptiert.

Als ich mit den Gedanken wieder ins Jetzt komme, sehe ich wie Sam und Finn sich mit meinem Handschlag begrüßen und dann Finn mich bemerkt, sodass ich in seine Arme geschlossen werde.

„Herzlichen Glückwunsch Emilia, ich hoffe ihr werdet immer glücklich.", flüstert mir Finn zu.

Er freut sich, dass wir als ein Paar zurück aus Rom gekommen sind. Wer hätte das gedacht?
Ich erinnere mich noch an den Morgen, wo mich Lara geweckt hat, um mir weiß zu machen, dass Sam nach Italien geflogen ist, weil es ihm nicht gut ginge.
Ich bin immer noch nicht darüber aufgeklärt, was der Auslöser all dieser Sachen genau ist, aber es hängt hundertprozentig mit diesen Narben an seinem Rücken zusammen.
Die Narben, die ich jeden Tag erneut geküsst habe, um ihn daran zu erinnern, dass diese Narben ihn nur noch schöner in meinen Augen machen und  er sich nicht schämen muss.

„Danke Finn, hättest du mich nicht darauf aufmerksam gemacht und mich ihm hinterher geschickt, dann wären wir nie soweit gekommen...", flüstere ich ihm zurück.

Weil unsere Umarmung schon einige Sekunden, sogar fast eine Minute anhält, räuspert sich Sam lautstark.

„Darf ich vielleicht meine Freundin wieder haben?"

Sofort trennen wir uns aus der Umarmung.
Ich laufe zurück zu Sam und umarme auch ihn fest, nur um ihm dann zuzuflüstern: „Ist mein Herz etwa eifersüchtig?"

Mein Herz
So nenne ich ihn seit dem er meinte, dass ich ein reines Herz habe und wie ein Engel bin.
Er ist mein Herz, weil er auch rein ist, egal was er über sich behauptet.

„Naja, wenn du mein Freund so lange umarmst, da bin ja sogar ich dann eifersüchtig.", fügt Lara von der Seite hinzu.

Sam schaut mich mit funkelnden Augen an. Er weiß, dass er der Einzige für mich ist, daher war seine Aussage auch nicht wirklich ernst gemeint. Das merke ich an seinem breiten Lächeln, den er in dieser Woche sehr oft auf dem Gesicht hatte, wodurch ich nur noch glücklicher bin.

Ende des 39. Kapitels 💕

In love with opposites +18Where stories live. Discover now