Kapitel 28

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Emilia

Fünf Tage sind vergangen, dass er weg ist.
Ich konnte nicht direkt hinterher, weil es mit meinem Urlaub nicht so leicht war.
Sie haben mir erst für die nächste Woche die Erlaubnis gegeben. So bin ich jetzt in meinem Zimmer und packe meinen Koffer.
Es ist Freitag, daher hatte ich schon um sechzehn Uhr Feierabend.
Mein Flug ist um zwanzig Uhr dreißig.

Es fühlt sich komisch an. Ich war noch nie im Ausland.
Jetzt fliege ich nach Rom, zu einer Person, die ich noch nicht richtig kenne, aber liebe.
Als würden sich unsere Seelen kennen und sich anziehen.
Glücklicherweise konnte Finn noch weitere Informationen herausfinden, sodass ich seine Unterkunft kenne.
Ehrlich gesagt interessiert es mich, wie Finn all das heraus finden konnte. Immerhin gilt überall Datenschutz.
Wir sehen es am Besten positiv: Ich werde mich nicht verlaufen müssen.

„Na bist du bereit?"
Vor Schreck fasse ich mir ans Herz. „Lara, musst du mich so erschrecken?"
„Tut mir leid, wollte nur wissen, ob du bereit bist."
„Muss nur noch paar Kleinigkeiten einpacken, sollte in paar Minuten fertig sein."
„Ok...Emilia, wie geht es dir?"
„Wie soll es mir gehen? Ich bin nervös. Sehr nervös."
„Du schaffst das."
„Ich bin weder zuvor geflogen, noch kenne ich Sam richtig. Hoffentlich schaffe ich es wirklich."
Lara fasst mir unterstützend an die Schulter.
„Alles wird gut laufen, glaub mir."
Das Klingeln an der Tür macht uns aufmerksam. Finn sollte da sein.
Er fährt mich mit Lara zusammen zum Flughafen.

„Na seid ihr soweit bereit los zu fahren?", fragt Finn.
„ Ja, ich ziehe mir kurz meine Jacke an." antworte ich leise.

Meine Nervosität steigt je näher wir kommen. Wie wird alles laufen? Werde ich ihn finden? Ihn besser kennenlernen? Werden wir zusammen kommen?

Als wir endlich da sind, nehme ich mein Koffer zur Hand. Zum Glück können die Beiden mich noch bis zur Kofferabgabe begleiten. Langsam betreten wir den Flughafen. Ich wohne in Köln seit meiner Geburt, jedoch hatte ich den Flughafen hier noch nie gesehen. Es ist riesig. Bisher habe ich sowas nur im Fernsehen gesehen, aber in Wirklichkeit selbst in einem zu sein fühlt sich seltsam an.
Es sind nicht viele Menschen da, ich hatte es mir voller Vorgestellt. Obwohl es bestimmt an der Jahreszeit liegt, es ist gerade erst Anfang Frühling. Nicht unbedingt die Zeit zum Reisen.
Mehrere Check-Ins zum Einordnen folgen beim Betreten des Flughafens. Nach Rom geht es von Terminal 1. Dafür kann ich mich an die Nummern 202-207 anstellen. Da sich nur knapp zweihundert Leute verteilt haben, ist es an allen Reihen angenehm lang, aus dem Grund stelle ich mich einfach zum Check-In 204. Ungefähr fünfzehn Personen stehen vor mir. Alles geht recht schnell, schon bald finde ich mich im Flugzeug wieder. Jetzt bannt sich auch die Angst an. Der Flug beginnt in Kürze und die Meisten sitzen auf ihren Plätzen. Es ertönt die Beleuchtung zum Anschnallen, die Flugbegleiter beginnen Informationen zur Rettung zu erläutern und das Flugzeug setzt sich in Bewegung.
Mein Herz hämmert gegen meine linke Brust. Ich kralle mich an die Armlehnen und kneife meine Augen zusammen. Ich hoffe es vergeht schnell!
Tief ein und aus atmen. Ein. Aus. Ein. Aus.
"Du machst all das für Sam. Du schaffst das!", rede ich mir selbst Mut zu.
Der Pilot begrüßt uns und wünscht uns einen angenehmen Flug. Und schon sind wir in der Luft.
Rom ich komme.

Ende des 28. Kapitels

In love with opposites +18Where stories live. Discover now