《 42 》

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 《 Jomar| 42 》

Der Prinz ging unruhig in einem kleinen Zelt des Lords von Doromir im Kreis und ballte seine Fäuste. Ich habe alles vermasselt. Millet und seine Familie sind erledigt und ich werde, falls mein Vater mich überleben lässt den Rest meiner Tage in einem goldenen Käfig verbringen. Scheiße, scheiße, scheiße!

Jomar griff nach einem nach einem Trinkkelch und schlug den eisernen Gegenstand mit voller Wucht auf einen Tisch in der Mitte des Zelts. Das Holz schepperte und eine Wache rief von draußen.

»Zusammenreißen Verräter, sonst kommst du zu deinem Freund. Das würde dir nicht gefallen.«

Lord Eloris Wachen hatten keinerlei Furcht oder Respekt vor ihm. Die Männer, die ihn bewachten, gehörten sicherlich zu seinem engsten Kreis und fürchteten nichts außer den Zorn ihres Herren.

»Wenn ihr ihn foltert, werdet ihr das bitter bereuen!«, schrie Jomar energisch zurück.

»Noch ein Wort und deine Privilegien haben sich erledigt du verzogenes Bürschchen!« Ein alter Soldat zog das Verdeck des Eingangs zur Seite und warf einen grimmigen Blick hinein. Er musterte Jomar, welcher den Augenkontakt so vernichtend es ihm möglich war, erwiderte. Jomar entschied sich jedoch, zu schweigen, und der Mann verschwand wieder. Falls er überhaupt noch irgendetwas ausrichten konnte, dann sicherlich nicht im Kerker der Burg Doromir.

Der Prinz setzte sich auf einen Holzstuhl an den beschädigten Tisch und stützte sein Gesicht in den Händen ab. Ein tiefes Seufzen durchzog das Zelt. Warum bin ich nur so ein Versager. Er spielte Alternativen durch. Sie hätten gar nicht erst zu Lord Eloris gehen sollen. Der Mann war bekannt mit eiserner Hand zu regieren und seinem Vater treu ergeben zu sein. Darum hat Hallvard Adkin den Lord auch als Henker seiner eigenen Landsleute ausgewählt. Wir hätten andere Unterstützung sammeln können. Bedachter vorgehen ... zu spät. Es ist zu spät.

Stunden vergingen, in denen Jomar sich mit Selbstvorwürfen plagte, die Haare raufte und sein Temperament zurückhielt, um keine Möbel zu zerstören. Er ging nervös im Kreis, versuchte eine Lösung für ihre Lage zu finden, setzte sich hin und wieder um den Kopf abzulegen und die Augen zu schließen. Jomar gab auf und sah ein, dass die Lage aussichtslos war. Kurz darauf erhob er sich wieder und dachte fieberhaft nach. Irgendwann hörte er Geräusche von draußen.

»Wir lösen ab. Anordnung von Lord Eloris.«, grummelte eine fremde Stimme.

»Einen Scheiß tut ihr. Unsere Anweisungen lauten niemanden rein oder raus zu lassen, bis der Lord persönlich eine andere Anweisung gibt.« Die Stimme gehörte zum alten Wachmann der Jomar vor Stunden zurechtgewiesen hatte.

»Lord Eloris hat mich als Kommandanten seiner Truppen persönlich geschickt, um die Wache zu übernehmen. Er hat Besseres zu tun, als euch das auch noch selber zu sagen. Geht.«, sprach die fremde Stimme erneut.

»Wenn Aryen sagt, er löst uns ab, vertraue ich ihm. Wir dienen seit zwanzig Jahren zusammen. Lass uns gehen und den Verräterprinzen Aryens Problem sein.«, mischte sich eine neue Person ein.

»Schön. Aber ich werde das melden. Falls es hier nicht mit rechten Dingen zu geht, weißt du, was dir blüht Aryen.«

»Der einzige Grund, warum ich dich nicht sofort zum Schafott führe, ist, dass du so tief in Eloris Arsch steckst. Er würde dir diese Unverschämtheit wahrscheinlich noch durchgehen lassen. Aber übertreib es nicht du sturer alter Bock.«, antwortete Aryen.

Jomar nahm Bewegungen vor dem Zelt wahr und lauschte noch einigen grummeligen Wortwechseln, denen er nicht folgen konnte. Sein Herz schlug etwas schneller, als zwei Männer das Zelt betraten. Wollen sie mir helfen? Er hielt inne und dachte noch einmal nach. Oder sollen sie mich töten? Der Prinz ging vorsichtig ein paar Schritte zurück und musterte die beiden Kerle.

The Fredgar Chronicles: Rise of the VodrugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt