《 Nikul| 46 》

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 《 Nikul| 46 》

Einige Stunden vergingen nach ihrer Rückkehr aus Styxia in denen sich Nikul und Kania erst wieder in ihrer Welt zurechtfinden mussten. So ungewohnt war der feste Boden unter ihren Füßen und das gemütliche Flimmern der Fackeln, nachdem ihr Verstand das Gefühl hatte, tagelang auf einem mystischen Fluss in einer gruseligen Geisterwelt verirrt gewesen zu sein. Ihre Lebensmittelvorräte aus Varis neigten sich dem Ende zu und Nikul bekam das drückende Gefühl, die Zeit arbeitete mit jeder Sekunde gegen sie. Er wusste weder Uhrzeit noch Tag, da das Archiv darüber keinen Aufschluss gewährte. Wenn man Salrin vertrauen konnte, hatten sie in Styxia jedoch nicht allzu viel Zeit verloren. Trotzdem. Unser Zeitfenster sich mit Vrinsi in Alabastar zu treffen und den Vodrug zu finden schließt sich bald. Aber eigentlich müssten wir umkehren und Kania befreien ... auf der anderen Seite des Kontinents.

Die Problematik, was sie als Nächstes in Angriff nehmen würden, hatte noch keiner von beiden in den Raum geworfen. Kania musste genauso viel Angst vor der Frage und der Antwort darauf haben wie er selber.

Nikul öffnete gedankenverloren seine Augen, erhob sich vom Sessel und suchte nach Kania. Es war Zeit, etwas zu unternehmen. Er fand sie gleich um die Ecke auf einem gemütlichen ockerfarbenen Ledersofa sitzen und eine Packung Kekse verschlingen. Wahrscheinlich die Letzte.

»Wir sollten heute noch aufbrechen. Es ist ein langer Weg zur Piratenbucht und uns gehen die Vorräte aus.«, er hatte sich erst beim reden entschieden, dass Kania von ihrem Fluch zu befreien wichtiger war, als den Vodrug zu finden. Nikul hatte es geschafft, sich vieles selber beizubringen, und sie konnten jederzeit in das Archiv zurückkehren, um mehr zu lernen.

Sie musterte ihn eine Weile wortlos und stopfte dabei weitere Kekse in sich hinein. Ihr Mimik gab keinen Aufschluss darüber, ob sie dem Vorschlag zustimmen würde oder nicht. Schlussendlich legte sie ihre leere Packung beiseite und stand auf.

»Ich habe irgendwie gehofft, dass du das sagst. Nichts ist mir wichtiger als Freiheit und zu erkennen, dass ich nicht wirklich frei bin, ist für mich vernichtend gewesen.«

Nikul nickte. Er verstand, was in ihr vorging. Kania war es gewohnt Probleme eigenhändig zu lösen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Auch wenn sie in den Reihen der Vra'Ghul eine Soldatin war, die Befehle ausführte, war sie bei ihren Missionen dennoch wochenlang auf sich allein gestellt und hatte volle Freiheit, wie sie diese ausführte.

Kania fuhr fort und schenkte ihm dabei ein dankbares Lächeln, das Nikul so erst selten bei ihr gesehen hatte.

»Es bedeutet mir viel, dass du das für mich tun würdest. Aber ich kann meine Bedürfnisse nicht über deine stellen. Es wäre dumm jetzt noch einmal umzukehren und die einzige Gelegenheit einen anderen Vodrug zu finden aufzugeben. Wir haben es Lord Bellton versprochen. Er, Vrinsi, Arya und viele andere zählen auf uns. Das können wir nicht aufs Spiel setzen, nur weil ich ungeduldig bin. Farragan wird uns schon noch ein paar Tage vom Hals bleiben. Danach kümmern wir uns um die Geigentante.«

Nikul trat langsam auf Kania zu und nahm behutsam ihre Hand. Ihre Finger verschlangen sich ineinander und vermittelten das Gefühl von Vertrautheit und Zuneigung.

»Du hast wohl recht.«, grummelte er. Sie hatte ausgesprochen, was er sich vorher bereits gedacht hatte. Nikul konnte es nur nicht übers Herz bringen, sie zu enttäuschen.

»Immer.« Kania grinste ihn verführerisch an und spielte mit ihren Fingern an seiner Hand.

Gemeinsam schritten sie zum Sofa, auf dem Kania noch vor Kurzem die restlichen Keksvorräte verschlang.

Sie ließen sich auf das Sofa sinken, das mit samtigem Stoff bezogen war und einen Hauch von Luxus versprühte. Nikul umarmte Kania von hinten und zog sie behutsam an sich. Ihre Körper passten perfekt zusammen, als würden sie für diesen Moment geschaffen sein.

Er streichelte Kanias zartes Gesicht, während er leise Worte der Zuneigung in ihr Ohr flüsterte. Ihre Herzen schlugen im gleichen Rhythmus, als ihre Lippen sich in einem zärtlichen Kuss trafen.

Sie lehnte ihren Kopf an Nikuls Schulter und spürte seine sanften Küsse auf ihrer Haut. Seine Hände glitten zärtlich über ihren Körper, während sie sich langsam und liebevoll auszogen. Jede Berührung, jede streichelnde Bewegung weckte ein Beben der Sehnsucht in ihm. Sie sanken tiefer in das weiche Polster des Sofas und ihre Lippen trafen sich in einem leidenschaftlichen Kuss. Ihre Zungen tanzten miteinander, verflochten sich in einem sinnlichen Spiel der Verführung. Die Hitze ihrer Leidenschaft breitete sich in ihrem Inneren aus, als sich ihre Umarmung enger schloss.

Nikul war zum ersten Mal mit einer Frau auf diese Art und Weise zusammen. Alles, was er tat, geschah ohne nachzudenken, und ohne Vorerfahrung. Seine Instinkte leiteten ihn. Sie hatten sich bisher in Zurückhaltung geübt, aber bald würden sie in die Höhle des Löwen einbrechen und vielleicht nicht wieder zurückkehren. Er wusste, dass er sie hier und jetzt wollte und spürte, dass es Kania ebenso ging.

Nikul erkundete Kanias Körper mit zärtlichen Berührungen, während sie sich gegenseitig liebevoll streichelten und liebkosten. Jeder Kuss auf ihrer Haut ließ ihre Sinne erbeben, während ihre Hände sich hingebungsvoll ineinander verkrampften. Sie gaben sich einander hin, während sie die erogenen Zonen des anderen erkundeten und mit geschickten Fingern und sanften Küssen Erregung hervorriefen.

Jede Berührung erzeugte ein elektrisierendes Prickeln, das seine Haut erbeben ließ. Ihre Körper verschmolzen in einem leidenschaftlichen Tanz der Liebe. Kania und Nikul entdeckten die tiefsten Geheimnisse des anderen, während sie sich mit Hingabe und Wildheit erforschten. Jede liebevolle Geste, jeder Kuss und jeder sanfte Hauch von Leidenschaft drückte ihre tiefe Verbundenheit aus.

Die Zeit schien stillzustehen, während sie sich in einem intensiven Rhythmus bewegten, der ihre Lust in Ekstase verwandelte. Ihre Leidenschaft vereinte sich in einer sinnesraubenden Melodie, die sie in einen Strudel der Begierde und des Verlangens zog. Gemeinsam erreichten sie den Gipfel ihrer Lust, während sie einander festhielten und sich in den Armen des anderen verloren. Kania und Nikul lösten sich in einem atemberaubenden Moment der Ekstase auf, während sie sich fest aneinanderklammerten. Ihr Atem vereinte sich in einer Sinfonie der Befriedigung und ihre Herzen schlugen im selben Takt.

Nach diesem Höhepunkt lagen Kania und Nikul erschöpft und glücklich nebeneinander. Ihre Blicke trafen sich erneut, und in ihnen lag die Gewissheit, dass ihre Liebe etwas besonderes war. In diesem intimen Moment fühlten sie sich vollkommen und eins.

Sie blieben auf diese Weise noch einen Moment auf dem Sofa, während ihre Atmung sich langsam beruhigte. Nikul spürte die tiefe Verbundenheit zwischen ihnen und wusste, dass sie einander auf eine ganz besondere Weise gefunden hatten. Mit einem sanften Lächeln küsste er Kania noch einmal, bevor sie sich in die warmen Decken des Sofas kuschelten. In dieser Zweisamkeit fanden beide einen Ort der Ruhe und Geborgenheit. Weit weg von brutalen Pharosianern, höllischen Flüssen und tödlichen Sandstürmen. Sie lagen eng umschlungen, ihre Körper noch immer von der Hitze der Leidenschaft durchdrungen. Nikul spürte das vertraute Pulsieren ihres Herzens und lauschten dem beruhigenden Rhythmus.

Als sie sich schließlich in den Schlaf wiegten, hielten sie einander fest, als wollten sie die Zeit anhalten und diesen Moment für immer bewahren. In ihren Träumen tanzten sie weiterhin gemeinsam, umhüllt von der Wärme und der Magie ihrer Zweisamkeit. In dieser Nacht waren sie füreinander alles und würden gemeinsam jede Herausforderung bestehen, die auf sie zu kam.

The Fredgar Chronicles: Rise of the VodrugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt