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"Dir ist klar, dass wir alles spüren können, oder?", kommt es von Jason, während ich auf direktem Wege auf den Kühlschrank zu gehe.

Ich ignoriere ihn jedoch und versuche irgendetwas in dem Ding zu entdecken, was ich essen oder trinken könnte.

Als ich dann die Zitronen entdecke, nehme ich mir sofort eine heraus und sammel mir dann alles nötige aus den anderen Schränken zusammen.

"Was stimmt nicht mit dir, Mazie?", versucht Danny es nun etwas ruhiger.

Mir ist die amüsante Tatsache nicht entgangen, dass gerade nur die Leute hier sind, zu denen ich eine engere Bindung habe, als zu den anderen.

"Was habt ihr mit Blaze und Dash gemacht, während Derrick ohne Bewusstsein und ich nicht da war?", frage ich, während ich die Zitrone in mehrere Scheiben schneide.

"Du bist noch nicht fit genug, um dich schon um solche Dinge zu kümmern, Makenzie", sagt Derrick ernst, doch sofort sehe ich ihm direkt in die Augen.

Ich ziehe mit meinen Zähnen das Fruchtfleisch von der Schale und lasse diese dann auf das Brettchen fallen.

"Du hast kein Recht darauf, zu entscheiden, wann genau ich fit genug für etwas bin, Derrick. Ich bin gegangen, um Abstand zu dir zu kriegen und um eine Lösung für das Problem zu finden, für welches ich verantwortlich bin..."

"Eigentlich ist Nael dafür verantwortlich", unterbricht Jason mich, wofür er sofort einen bösen Blick von mir bekommt.

Doch er zuckt nur unbeeindruckt mit den Schultern.

"Ich habe jemanden gefunden, der eine Lösung hat und jetzt kann ich mich um die anderen Probleme kümmern, während Yennefer dieses Problem für mich regelt", erkläre ich.

"Nael kümmert sich um die beiden. Er ist mit ihnen bei sich", erklärt Danny recht bedrückt.

"War doch gar nicht so schwer, oder?", frage ich und esse das nächste Stück Zitrone.

"Was wirst du mit den beiden machen?", fragt Jason ziemlich neugierig.

Ich überlege einen Moment, doch die Antwort ist bereits klar.

"Ich werde keine Fehler mehr machen. Das letzte Mal habe ich durch einen dieser Fehler einen Krieg riskiert. Macht mit Dash, was auch immer ihr wollt."
Der saure Geschmack auf meinen Lippen fühlt sich plötzlich so anders an.

Nicht auf eine schlechte Art, sondern eher auf eine gute Art und Weise.

Es ist, als hätte ich seit Ewigkeiten keine Zitronen mehr gegessen.

"Und was wirst du mit Blaze machen?", fragt Derrick nun, obwohl er die Antwort bereits kennt.

Ich schlucke einmal feste und realisiere die Ironie dahinter.

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen räume ich meine Sauerei auf und lege die Sachen dann ins Waschbecken.

"Verurteile mich ruhig, wenn es dich besser fühlen lässt, aber in meinen Augen ist es ein Unterschied. Blaze ist mein Beta gewesen. Er hat dieses Vertrauen ausgenutzt und meine Familie in Gefahr gebracht. Ich werde keine Fehler mehr riskieren, die dann zu einem Krieg führen könnten", erkläre ich, als ich die Arme vor der Brust verschränke und meinen Seelenverwandten mit ernster Miene betrachte.

"Du hast recht", sagt Derrick nach einigen Momenten recht leise.

Ich hebe eine Braue und sehe ihn ziemlich verwirrt an.

"Es ist ein Unterschied. Die Hexe hatte keine Wahl und wurde dazu gezwungen, während Blaze sich aus eigenem Interesse dazu entschieden hat, sein Rudel zu hintergehen. Es ist ein großer Unterschied", bestätigt er meine Meinung plötzlich voll und ganz.

Für einen Moment betrachte ich ihn weiterhin ziemlich skeptisch, bis ich letztendlich nicke und etwas unbeholfen von einem auf das andere Bein wandere.

"Ihr beiden seid einfach völlig daneben", kommentiert Jason, was mich meinen Blick wieder heben lässt.

"Er rettet dir und deinen Liebsten mit seiner Entscheidung das Leben und du bist auf ihn sauer. Dann entscheidest du dich dafür, deinen Beta zu töten und er akzeptiert es, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Was stimmt eigentlich nicht mit euch?"
Sofort sehe ich zu Derrick und realisiere, dass auch er zu mir sieht.

Jason hat schon recht.

Das Ganze ist immerhin unglaublich verzwickt und total chaotisch.

Langsam weiß ich nicht mehr, ob ich wirklich noch im Recht bin.

Je länger wir uns ansehen, desto schlechter fühle ich mich, also sehe ich wieder zu Boden, fahre mir einmal mit den Fingern durch das weiße Haar und atme tief ein.

"Unsere Probleme klären wir untereinander. Ich fahre zu Nael, nehme Kenneth mit und..."

"Nein", unterbricht Derrick mich sofort, was mich ziemlich aus der Bahn wirft.

"Ich komme mit dir und kümmere mich um Dash. Die Kids sollten damit nichts zu tun haben müssen", argumentiert er, was mich jedoch sofort den Kopf schütteln lässt.

"Falsch. Kenneth ist stärker, als du denkst. Wenn du mitkommen willst, kannst du das gerne machen, aber wenn Kenneth mitkommen will, nehme ich ihn mit", beschließe ich mit ernster Stimme.

Derrick betrachtet mich ziemlich überrascht, was dazu führt, dass auch die anderen beiden total still sind und uns nur beobachten, doch dann nickt er stumm.

"Dann lass uns die ganzen Probleme endlich aus dem Weg schaffen. Ich bin es leid, mich mit diesem Zeug herumzuschlagen", ist das Letzte, was ich sage, ehe ich das Haus verlasse.

The Alpha Girlحيث تعيش القصص. اكتشف الآن