Part 5

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Emilys Pov

Justin stand mit dem Rücken zu mir am Kofferraum seines Wagens und hievte einen riesigen Koffer heraus. Aus irgendeinem Grund konnte ich mir einen Kommentar nicht verkneifen. Vielleicht, weil ich ihm etwas davon zurückgeben wollte, was er damals alles auf mich abgeworfen hatte. „Nicht stark genug um einen kleinen Koffer zu heben Bieber?“, fragte ich und lachte extra laut, sodass er es auch auf jeden Fall auf seiner Seite der Straße hören würde. Langsam drehte er sich zu mir um. Ich muss wirklich sagen, der Junge hatte sich in den letzten vier Jahren gemacht. Seine neue Frisur stand ihm wesentlich besser als die alte und die Tattoos auf seinem linken Arm sahen auch nicht schlecht aus.

Aber er blieb Justin und damit ein Mistkerl. Also hatte sein Aussehen für mich keinerlei Bedeutung. Wirklich nicht. „Erstens ist der Koffer nicht klein, Süße, und zweitens kann ich ihn sehr wohl hier herausheben.“ Wie um es mir zu präsentieren nahm er den Henkel der Koffers mit einer Hand und stemmte ihn aus dem Wagen. Ich konnte genau sehen, wie sehr es ihn anstrengte. Sollte er ruhig ein bisschen schwitzen. Er hatte nichts anderes verdient.

Da ich mich nicht weiter mit ihm abgeben wollte, wandte ich mich wieder meinem Fahrrad zu und kehrte ihm damit  den Rücken zu. Ich sollte vorsichtiger sein. Er war nicht Ian. Er kannte keine Grenzen. Aber er kannte auch mich nicht. Mein neues ich zumindest. Denn wie gesagt ließ Emily Blair sich nicht mehr so einfach fertig machen, wie noch vor vier Jahren.

Dennoch erwischte es mich kalt von hinten, als er mir einen leichten Tritt gegen meinen Hintern verpasste und sagte: „Kleine wo ist Ian? Und was zum Teufel machst du mit einer Ballpumpe an deinem Fahrrad?“ Mist. Ich hatte gewusst, dass irgendwas mit der Pumpe nicht stimmte. Peinlich. Peinlich. Trotzdem fuhr ich hoch und gab ihm erst einmal Konter: „Tritt mich noch einmal und ich vergesse mich Bieber. Dein Freund ist mit irgendeiner Bitch und ihrer Familie golfen. Und lass mich mein Zeug hier alleine machen ok? Du brauchst dich nicht überall einzumischen.“

Echt schade, dass ich nicht irgendwo eine Kamera versteckt hatte. Sein Gesicht als ich das zu ihm sagte war wirklich herrlich. Sein Ausdruck wechselte in Sekundenschnelle von Überlegenheit zu Erschrecken und dann zu Staunen. Tja du Mistkerl. Hättest nicht gedacht, dass ich zurückschlagen würde, dachte ich im Stillen.

Doch so schnell, wie ihm seine Gesichtszüge entglitten waren, hatte er sich auch wieder gefasst. Die alte Überlegenheit war in sein Gesicht zurückgekehrt, obwohl trotzdem noch ein Funken Respekt in seinen Augen nachglühte. „Was geht denn mit dir? So aufmüpfig kenne ich dich ja gar nicht. Und was bitte macht Ian beim golfen? Ist er unter die Bonzen gegangen oder was?“ Abwartend starrte er mich an. Konnte der mich nicht einfach in Ruhe lassen? Dass er so gut aussah machte das Ganze auch nicht gerade besser. „Wie gesagt ist er mit einer seiner Bitches golfen. Wahrscheinlich verspricht er sich davon sie ins Bett zu kriegen oder so. Keine Ahnung ehrlich.“, sagte ich nun etwas netter in der Hoffnung ihn endlich loszuwerden.

Aber ich hatte falsch gepokert. So einfach ließ er sich wohl nicht abschütteln. „Aha.. Aber Kleine jetzt leg endlich diese idiotische Ballpumpe weg. Das tut ja weh dir dabei zuzusehen, wie du die versuchst dadrauf zu zwängen.“ Ohne Vorwarnung (und ich hätte echt eine gebraucht) hockte er sich neben mich und nahm mir die Pumpe aus der Hand. Schnell hatte er sich aufgerichtet und machte sich auf den Weg zu seinem Haus. Mit meiner Pumpe. Spinnt der jetzt total?? „Arschloch was machst du? Gib mir sofort meine Pumpe wieder! Verdammt du Scheißkerl was soll das?“

Ich hätte ihm nachlaufen sollen. Aber irgendwie hatte ich ja schon noch ein bisschen stolz. Außerdem hatte ich zu oft gesehen, wie irgendwelche dummen Barbies ihm nachgelaufen waren. Eine Emily Blair läuft einem Justin Bieber nicht hinterher. Also wartete ich stinksauer und bereit ihn aufs Übelste zu beleidigen neben meinem Fahrrad darauf, dass er wieder aus seinem Haus heraustrat. Er würde doch wiederkommen oder?

Nach geschlagenen ZEHN Minuten trat er wieder auf die Straße und ich konnte keine Sekunde mehr mit meinen Beschimpfungen warten: „Was soll der Scheiß? Warum rennst du einfach mit meiner Pumpe weg ohne ein Wort zu sagen? Du hast dich echt null verändert du Mistkerl!“ Ich spürte, wie die Wut in mir aufschäumte, als ich erkannte, dass er anstatt einer nun zwei Pumpen in der Hand hielt. Und die zweite war eindeutig eine Fahrradpumpe. „Jetzt mach aber mal halblang Süße. Ich hab dir ne vernünftige Pumpe besorgt ok? Kannst ruhig mal danke sagen anstatt mich so zu beschimpfen.“ Ein neckendes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Konnte es wirklich sein, dass Justin Mistkerl Bieber ohne bösen Hintergedanken nett zu mir war?

Aber das machte jetzt auch keinen Unterschied mehr. Ich war eindeutig zu stolz um jetzt einzuknicken und mich auch noch bei ihm zu bedanken. Außerdem hatte er nach allem was er mir früher angetan hat auch nichts anderes verdient, als von mir wie ein Mistkerl behandelt zu werden. Deshalb riss ich ihm als er bei mir ankam nur ohne Worte beide Pumpen aus der Hand und schob mein Fahrrad mürrisch zurück in die Garage. Würde ich es eben drinnen aufpumpen, wenn ich hier draußen nicht meine Ruhe hatte.

From Hate To Love (Justin Bieber Fanfiction)Where stories live. Discover now