Justins Pov
Warum musste sie seine Hand halten? Das machte mich wahnsinnig. Ehrlich. Ich spürte, wie sich meine sämtlichen Muskeln anspannten und ich begann heftiger zu atmen.
Ruhig bleiben. Sie sind nur befreundet. Aber er hatte Gefühle für sie. Verdammt. Warum musste dieser Scheißkerl existieren?
Als er vorhin das Haus verlassen hatte, war ich für einen kurzen glücklichen Augenblick davon ausgegangen, dass er nicht mitfahren würde. Da hatte ich mich wohl zu früh gefreut.
Die beiden kamen relativ langsam auf mich zu. Auch das machte mich rasend. Konnten die sich nicht beeilen? Wir wollten ursprünglich vor über zwanzig Minuten losgefahren sein. Und am Grinsen waren sie auch noch. Ich war kurz davor einfach auf dem Absatz kehrt zu machen und zurück zum Auto zu laufen bevor sie mich erreichen konnten, als Emily ihre Hand von Jeremys löste und ihre Schritte beschleunigte. Sie kam geradewegs auf mich zu. Was sollte das?
„Da sind wir.“, rief sie fröhlich und legte ihre Arme um meinen Hals bevor sie mich lang und ausgiebig küsste. Ihre Lippen lagen warm auf meinen und ich verlor jegliches Gefühl für Raum und Zeit. Wenn sie mir so nah war, verlor ich alle Kontrolle über meinen Körper. Das war eigentlich nicht gut. Erst, als sie sich nach viel zu kurzer Zeit wieder langsam von mir löste, wurde mir klar, was sie gerade getan hatte. Sie hatte mich geküsst. Auf offener Straße. Vor Jeremy. Was war jetzt bitte los?
„Brauchst gar nicht so verwirrt zu gucken, Junge. Ich weiß Bescheid. Schon seit ein paar Tagen.“, klärte Jeremy mich auf. Das sorgte aber nur dafür, dass ich nur noch verwirrter wurde.
„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du es ihm erzählt hast?“, fragte ich Emily. Ich sah keinen Grund dafür, warum sie es vor mir hätte verheimlichen sollen. Sie schüttelte den Kopf.
„Weil ich es selber nicht wusste. Ich habe es ihm nicht erzählt. Er hat uns beobachtet. An dem Morgen nachdem…“ sie stockte.
Nachdem du mich fast betrogen hättest.
Nachdem du die Kontrolle verloren hast.
Nachdem du bei einer anderen warst.
Das hatte sie sagen wollen. Hätte sie fast gesagt. Ich blickte auf den Boden. Ich konnte sie nicht ansehen. Die Sache machte mich immer noch mehr fertig, als ich nach außen hin zeigen konnte. Ich würde mir niemals verzeihen, dass ich in dieser Nacht so schwach gewesen war. Niemals.
„Ist ja jetzt auch egal. Lasst uns zum Wagen gehen, sonst werden Ian und Clara noch misstrauisch.“, warf Jeremy ein, der die gedrückte Stimmung wohl auch bemerkt hatte.
„Clara weiß schon lange Bescheid. Aber du hast Recht. Ian könnte misstrauisch werden.“, erwiderte ich. Ich ließ es mir nicht nehmen, Jeremy unter die Nase zu reiben, dass er nicht der erste war, der von uns erfahren hatte.
„Meine Mum weiß übrigens auch alles.“, fügte ich daher noch hinzu.
„Und was willst du damit jetzt sagen, Bieber?“, fragte Jeremy genervt. Idiot. Ich hätte ihn umbringen können. Emily, die die dicke Luft zwischen uns anscheinend registriert hatte, verdrehte nur die Augen und nahm meine Hand.
„Lasst uns einfach gehen Jungs ok? Und keinen Streit bitte. Ich hab euch doch beide lieb.“ Mich hatte sie ja wohl hoffentlich mehr als nur lieb. Verdammte Eifersucht.
Emilys Pov
Ich war es zwar gewohnt, dass Justin und Jeremy nicht besonders gut miteinander auskamen, aber Justins krampfhafte Reviermarkierung nervte mich unheimlich. Reichte es ihm denn nicht, dass er mein Freund war und nicht Jeremy? Anscheinend nicht. Er musste immer weiter Salz in die Wunden meines besten Freundes streuen.
Weil ich keine Lust auf die Streitereien der beiden hatte, nahm ich einfach Justins Hand und lief mit ihm gemeinsam zurück zum Wagen. Jeremy folgte uns in einiger Entfernung. Ich wäre lieber neben ihm gegangen. Aber ich merkte, dass Justin gerade eine tickende Zeitbombe war und ich wollte nicht riskieren, dass er in seiner Eifersucht und Wut ausrastete und sich auf Jeremy stürzte. Er war zwar stark, aber gegen Jeremy würde er keine Chance haben. Der war bestimmt drei Köpfe größer als Justin. Abgesehen davon hatte ich einfach keine Lust darauf, dass sich die beiden hier auf offener Straße prügelten.
Als wir gerade in unsere Straße einbiegen wollten, ließ Justin meine Hand los und beschleunigte seine Schritte. Was war jetzt los? Verwirrt blieb ich stehen und drehte mich zu Jeremy um.
„Warum rennt er jetzt vor?“, fragte ich.
„Denk mal ganz scharf nach, Emi. Wieso möchte Justin wohl nicht, dass Ian sieht, wie er deine Hand hält?“ Jeremy lächelte schief. Er gab sich alle Mühe seinen Schmerz zu verbergen. Dafür liebte ich ihn. Aber es schmerzte auch ihn so zu sehen.
„Ich glaube, ich bin noch so davon geschockt, dass du es weißt, dass ich überhaupt nicht klar denken kann. Ich wäre jetzt treudoof mit Justin an meiner Hand auf Ian zugelaufen.“, lachte ich. Ich war wirklich blöd. Jeremy schloss zu mir auf und legte den Arm um meine Hüfte.
„Kann das sein, dass dein Freund ein bisschen besitzergreifend und eifersüchtig ist?“, fragte er und lächelte mich von der Seite her an. Ein bisschen war gut. Extrem traf die Sache wohl eher. Ich ging definitiv mit einem beunruhigenden Gefühl in dieses Wochenende. Ich wusste genau, dass Justins Gefühlsausbrüche nicht zu unterschätzen waren.

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From Hate To Love (Justin Bieber Fanfiction)
FanfictionEmily Blair wohnt seit ihrer Geburt gemeinsam mit ihrem Bruder Ian und ihrer Mutter Deborah im kleinen Städtchen Stratford in Kanada. Ihr Vater hat die Familie kurz nach ihrer Geburt für eine andere jüngere Frau verlassen. Emily hat eigentlich ein...