Flashback – Emilys Pov
Ich bin elf. Und es ist Sommer. Wie jedes Jahr muss ich mit Ian und Justin ins Freibad gehen. Mum möchte, dass ich unter die Leute komme. Freunde finde. Aber sie versteht mich nicht. Sie versteht nicht, dass diese heißen Sommernachmittage die Hölle für mich bedeuten. Es ihr zu erklären hat keinen Zweck. Sie würde mir nur wieder einen Vortrag darüber halten, dass ich mir von den Jungs nicht alles gefallen lassen darf. Aber wie soll ich mich denn gegen sie wehren? Ich habe doch überhaupt keine Chance gegen sie. Das hatte ich noch nie und werde ich auch niemals haben. Es ist einfach so. Ich bin ihr Opfer. Irgendjemanden brauchen sie ja schließlich zum ärgern.
Es ist Sommer.
Justins Pov
Meine Laune ist am Tiefpunkt, weil wir die kleine Nervensäge mal wieder mit ins Freibad nehmen müssen. Deborah verspricht sich davon wohl irgendetwas. Was, habe ich noch nicht herausgefunden. Werde ich wohl aber wahrscheinlich auch nie. Ich stehe vor der Umkleidekabine und warte darauf, dass Ian endlich fertig ist und wir los können.
Letztes Jahr waren wir noch Kinder. Dieses Jahr sind wir dreizehn. Dieses Jahr wird ein besonderes Jahr. Das spüre ich. Die Sonnenstrahlen kitzeln mich an der Nase und ich kann meinen Blick nicht von den Mädchen lösen, die ein paar Meter weiter stehen und sich angeregt unterhalten. Sie blicken immer mal wieder zu mir herüber und kichern. Mir gefällt das. Ich stehe gerne im Zentrum der Aufmerksamkeit anderer Leute. Vor allem, wenn es sich bei diesen um heiße Mädchen handelt.
„Was ist? Bist du so weit?“, fragt Ian, der gerade hinter mir aus der Kabine getreten ist. Er hält sich die Hand über die Augen, um sie vor der blendenden Sonne zu schützen. Ich trage eine Sonnenbrille. Wie immer eigentlich.
„Ich warte nur darauf, dass eine von den Süßen da hinten zu mir rüberkommt.“, antworte ich auf Ians fragenden Blick und er inspiziert meine Beute. Lächelnd wendet er seinen Blick wieder zu mir.
„Na die haben wenigstens mehr Kurven als meine Schwester.“, lacht er und geht an mir vorbei auf eine Gruppe von älteren Mädchen zu. Die sind mindestens vierzehn. Wenn nicht sogar fünfzehn. Ian ist groß für sein Alter. Darum beneide ich ihn. Ich werde meistens für jünger eingeschätzt. Auch, wenn ich keine Schwierigkeiten habe, an Mädchen heranzukommen, geht mir das manchmal schon ziemlich auf die Nerven. Ich blicke Ian nach und bewundere ihn dafür, wie locker er die Mädchen anspricht.
„Hey. Justin, oder?“, höre ich eine hohe Stimme neben mir. Überrascht drehe ich mich um. Eines der Mädchen ist tatsächlich zu mir herübergekommen. Ich wundere mich nicht darüber, dass sie meinen Namen kennt. Stratford ist ein Kaff und Ian und ich nicht gerade unbekannt. Vorsichtig lächle ich zurück. Das gehört zur Strategie. Ich möchte nicht wie ein Player wirken.
„Du kennst meinen Namen?“, frage ich unschuldig und warte auf eine Antwort. Ich sehe, wie das Mädchen kurz überlegt, was es antworten soll.
„Den kennen die meisten.“, sagt sie schließlich und stemmt eine Hand in ihre Hüfte. Sie gefällt mir.
„Und wie heißt du?“, frage ich.
„Lila.“, antwortet sie und aus irgendeinem Grund muss ich daran denken, dass Emilys Lieblingsfarbe Lila ist. Ich mag die Farbe eigentlich überhaupt nicht. Plötzlich macht sich ein angewiderter Ausdruck in Lilas Gesicht breit.
„Was macht die denn hier? Gehört die nicht in den Kindergarten oder so?“, stößt sie aus und deutet auf eine Person, die anscheinend gerade hinter mir aus einer der Umkleiden getreten ist. Obwohl ich mir schon denken kann, wen sie meint, drehe ich mich um. Mein Blick fällt auf Emily. Sie trägt nur eine Badehose. Warum sollte sie auch ein Oberteil tragen? Sie hat da ja sowieso noch nichts. Unsicher blickt sie umher und läuft dann auf die Sprungtürme zu. Typisch. Immer liegt sie da und schaut Bill und den anderen Idioten beim Angeben zu.
Emilys Pov
Ich trete aus der Umkleidekabine und blicke mich kurz um. Mir geht es ganz ok, bis ich Justin und das Mädchen erblicke. Sofort schlägt meine Laune um und ich werde unsicher. Ich richte meinen Blick auf die Sprungtürme und beschleunige meine Schritte. Ich kann heute auf einen dummen Spruch von Justin ganz gut verzichten. Als ich auf Höhe der beiden bin, höre ich das hohe Lachen des Mädchens. Sie ist vielleicht in Justins Alter oder ein Jahr jünger. Jedenfalls nicht viel älter als ich. Trotzdem lacht sie mich aus.
„Für ein Oberteil hat der Geldbeutel wohl nicht mehr gereicht, Blair?“, ruft sie und ich höre, wie jemand anderes in ihr Lachen einstimmt. Jemand, von dem ich es gewohnt bin. Trotzdem tut es weh. Ich möchte eigentlich nicht zu ihnen hinübergucken, doch mein Kopf dreht sich wie von alleine. Eigentlich ist Justins Lachen ja schön. Wenn es nicht so schrecklich böse wäre.
Es ist Sommer.
Flashback Ende
Justins Pov
Ian und ich lagen schon am Strand. Die Mädchen wollten später nachkommen. Von Jeremy hatten wir den ganzen Morgen über nichts gehört. Ich war gespannt, ob er auch kommen würde und vor allem, ob er seinen Lover mitbringen würde.
„Wann kommen die denn? Ich brauch jemanden, der mir den Rücken eincremt.“, murmelte Ian und hielt sich die Hand zum Schutz gegen die Sonne vor die Augen. Ich lachte.
„Bin ich dir etwa nicht gut genug?“, scherzte ich und nahm meine Sonnenbrille ab um ihm einen unschuldigen Blick zuzuwerfen.
„Du bist zwar ganz schön weiblich Bieber, aber so weiblich nun auch wieder nicht.“ Er grinste mich an und ich konnte nicht anders, als zurückzugrinsen. Ich war einfach zu glücklich momentan. Da konnten mir auch Ians Sticheleien nichts mehr anhaben.
„Du weißt nicht, was du verpasst.“, sagte ich trotzdem noch und drehte mich um, da ich Stimmen hinter uns gehört hatte. Emily und Clara kamen fröhlich schwatzend auf uns zu. Wobei ich eigentlich nur Emily sah. Claras Anblick löste bei mir immer noch einen Brechreiz aus. Ich konnte wirklich nicht nachvollziehen, dass ich Emily einmal unattraktiv gefunden hatte. Sie war das schönste Mädchen am Strand. Aber wahrscheinlich dachte Ian das gleiche von Clara.
„Na ihr? Schon die Mädels abgecheckt?“, rief Emily, als sie noch etwa zwei Meter von uns entfernt waren. Grinsend verdrehte ich die Augen.
„Nur dich, Nervensäge.“, antwortete ich und zauberte damit ein strahlendes Lächeln auf ihr Gesicht.

BINABASA MO ANG
From Hate To Love (Justin Bieber Fanfiction)
FanfictionEmily Blair wohnt seit ihrer Geburt gemeinsam mit ihrem Bruder Ian und ihrer Mutter Deborah im kleinen Städtchen Stratford in Kanada. Ihr Vater hat die Familie kurz nach ihrer Geburt für eine andere jüngere Frau verlassen. Emily hat eigentlich ein...