Part 29

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Emilys Pov

Hatte ich bisher gedacht, der Moment auf der Gartenparty, als ich wegen Justin vor allen Leuten zugeben gemusst hatte, dass ich auf Bill stand, und an dem das besagte Foto entstanden war, war der schlimmste meines Lebens gewesen, wurde ich jetzt eines besseren belehrt.

Hallo? Warum half mir denn niemand? Dies hier war jetzt offiziell der peinlichste und schlimmste und schrecklichste und… Ich wollte einfach weg.

Justin sah mich abwartend an. Und er lächelte. Was sollte ich denn jetzt machen? Sollte ich sagen „Hey ja. Du hast mir letzte Nacht gesagt, dass du Gefühle für mich hast und ich fand das cool, weil ich auch welche für dich habe.“? Nein. So konnte ich es auf keinen Fall machen.

Es war zum verzweifeln. Wie sollte ich mich aus dieser Situation retten. Ich könnte Justin umbringen… Aber das war vielleicht nicht die beste Idee.

„Ich warte Emily. Und ich gehe davon aus, dass du mir die Wahrheit sagst.“ Der hatte echt Nerven.

„Ich habe dir doch gesagt, dass es nicht so wichtig ist.“, sagte ich. Ich konnte nicht lügen. Hatte ich noch nie gekonnt. Deshalb blickte ich auf meine Hände während ich sprach. „Ich weiß es selber nicht mehr genau.“ Er merkte trotzdem, dass ich nicht die Wahrheit sprach.

„Verarsch mich nicht Emily. Wenn es nicht wichtig wäre hättest du es mir schon längst ohne zu zögern gesagt.“

„Warum möchtest du es denn so unbedingt wissen?“, versuchte ich wenigstens etwas Zeit zu schinden.

Jetzt wurde er etwas nervös. Ich merkte es daran, dass er nicht sofort antwortete sondern hektisch anfing mit seinen Füßen zu wackeln. Das hört sich lustig an. War es aber gar nicht.

„Hör zu. Es gibt einige Dinge, von denen ich denke, dass ich sie gesagt haben könnte und bei denen ich mir nicht sicher bin ob ich sie gesagt haben möchte. Aber vor allem möchte ich wissen, was du jetzt über mich weißt von dem ich nicht weiß, dass du es weißt.“

Hä? Das war ein bisschen zu viel „Du weißt etwas, was ich nicht weiß, was du weißt, was ich…“

„Es wäre mir eben wirklich wichtig zu erfahren, was genau ich zu dir gesagt habe. Dass du so lange zögerst, bestärkt mich nur noch mehr in der Annahme, dass es etwas sehr wichtiges war.“

Sehr wichtig. Kommt drauf an, aus wessen Sicht man es betrachtete. Ich wollte es ihm ja sagen. Aber ich wollte einfach den Part überspringen, in dem ich mit ihm darüber sprechen musste. Ich wünschte mir, ich könnte ihm einfach Zutritt zu meinen Gedanken verschaffen, sodass er sich die Information selber besorgen konnte. Mir war es peinlich darüber zu reden.

„Justin ich kann das nicht. Es ist mir peinlich.“, sagte ich deshalb. Das war wenigstens ehrlich. Vielleich würde er ja jetzt einen Rückzieher machen. Vielleicht…

„Das ist mir egal Emily. Ich möchte es wissen. Du hast es versprochen. Und versuch nicht mich anzulügen. Ich merk das.“ Ok. Vielleicht machte er doch keinen Rückzieher.

„Aber es ist auch für dich peinlich. Ehrlich. Es ist besser, wenn wir das einfach vergessen. Glaub mir Justin“, holte ich mein letztes Ass aus dem Ärmel.

„Emily jetzt sag endlich. Du kannst dich da jetzt nicht mehr rausreden.“

Er hatte Recht. Die einzige Möglichkeit aus dieser Situation zu fliehen, die es für mich gab, war, es ihm einfach zu sagen. Einfach ist gut…

„Ok.. Aber sag nachher nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“, kapitulierte ich schließlich. Erleichterung machte sich auf seinem Gesicht breit. Ich glaube nicht, dass er erwartet hätte, dass ich so schnell einknickte. „Das werde ich nicht. Keine Sorge. Jetzt sag einfach.“

Ganz ruhig Emily. Stell dir einfach vor, er ist Clara. Stell dir einfach vor… Er war Justin. Und es war extrem schwer für mich den Mund zu öffnen und die Worte zu formen. Doch ich tat es.

„Letzte Nacht, als du bei mir reinkamst, warst du sehr betrunken. Du hast dich zu mir ins Bett gelegt und dachtest erst, ich sei Ian.“ Ich holte weit aus, um die pikante Stelle so lange wie möglich hinauszuzögern. „Als du dann doch gemerkt hast, dass ich nicht mein Bruder war, hast du angefangen zu fluchen. Du hast gesagt, dass du es schrecklich fandst, wie Jeremy mich angefasst hat. Und dass du extrem eifersüchtig auf ihn warst.“

Ich machte eine Pause, um seine Reaktion abzuwarten. Doch er blickte mich nur aus seinen großen braunen Augen an und nickte mir zu, sodass ich weiter sprach.

„Ich habe dich dann gefragt, warum du eifersüchtig auf Jeremy warst. Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen. Ehrlich nicht. Dann hast du“, ich zögerte kurz, bevor ich zur entscheidenden Stelle kam, „Dann hast du meine Hand genommen und mich gefragt, warum wohl ein Junge eifersüchtig wird, wenn sein Mädchen die Hand eines Anderen hält.“

Ich hatte meinen Blick bei meinem letzten Satz von ihm abgewandt. Jetzt blickte ich auf um zu sehen, dass er lächelte. Aber er lächelte lieb. Fast süß. Zärtlich. Ich wartete auf eine Antwort von ihm. Doch stattdessen stellte er mir noch eine Frage.

„Dann stelle ich dir diese Frage jetzt noch einmal. Wieso bin ich eifersüchtig auf Jeremy? Wieso kann ich es absolut nicht haben, wenn du mit ihm rumhängst?“ Wie letzte Nacht strich er mit seinem Zeigefinger über meinen Arm und ich bekam eine Gänsehaut. Als seine Finger an meiner Hand ankamen und sich um meine eigenen schlossen, blickte er wieder auf, um meine Antwort zu hören.

„Ich denke, dass du eifersüchtig bist, weil du Gefühle für mich hast. Mehr als nur brüderliche Gefühle.“ Jetzt lächelte auch ich. Ich hatte es gesagt. Ich hatte es wirklich geschafft.

„Wäre das denn schlimm für dich?“, fragte er doch allen Ernstes. Merkte er denn nicht, dass ich schon im siebten Himmel schwebte, wenn er mich einfach nur anblickte? Nun hielt er sogar meine Hand.

Ich lächelte schüchtern. Diese Schüchternheit war neu. Sie war mir fremd. Doch ich mochte sie. „Nein Justin. Im Gegenteil. Ich finde den Gedanken daran, dass du mich magst wundervoll. Ich mag dich auch sehr.“, flüsterte ich.

Sein Lächeln wurde breiter und er nahm jetzt auch meine andere Hand. Konnte der Brustkorb platzen, wenn das Herz zu schnell und stark schlug? Sein Blick wanderte von meinen Augen zu meinem Mund. Auch ich blickte jetzt auf seine Lippen und sah, wie sein Kopf sich meinem langsam näherte.

 

 

 

From Hate To Love (Justin Bieber Fanfiction)Where stories live. Discover now