Emilys Pov
War das das Paradis? Wenn nicht, musste es hart an der Grenze liegen. Das Meer lag breit und ruhig vor uns und das blau über uns war so blau, dass es unwirklich erschien. Alles erschien unwirklich. Wir lagen seit bestimmt einer halben Stunde einfach nur so am Strand. Keiner sagte ein Wort und ich war mir ziemlich sicher, dass wir alle so glücklich wie seit langem nicht mehr waren. Es gab nichts mehr, was irgendjemandem von uns Schwierigkeiten bereiten könnte.
Nichts..
Außer..
Wir wussten immer noch nicht, was mit Jeremy nun eigentlich los war. Er war bisher noch nicht am Strand aufgetaucht, geschweige denn hatten wir noch einmal etwas von seinem seltsamen Besuch gehört. Aber das war wirklich das einzige, was mich momentan noch belastete.
„Kommst du mit ins Wasser, Kleine?“, fragte Justin, der wohl ohne, dass ich es gemerkt hatte, aufgestanden war und jetzt direkt vor der Sonne stand.
„Sehe ich so aus, als wollte ich mich heute bewegen? Und geh weg da. Du verdeckst die Sonne.“, antwortete ich und streckte ihm die Zunge heraus.
„Na schön. Wenn du nicht willst.“, sagte er trocken und verschwand in Richtung Wasser. Das war komisch. So wie ich Justin kannte, hätte ich erwartet, dass er so lange betteln würde, bis ich ihn begleitete. Ich hatte das ungute Gefühl, dass er irgendetwas plante, was mir nicht gefallen würde, aber ich war zu dösig um mir weitere Gedanken zu machen. Dieser Tag war perfekt. Justin und ich hatten uns ausgesprochen. Es stand nicht mehr zwischen uns. Ich wusste jetzt ganz sicher, dass er es ernst mit mir meinte und mich liebte. Ian akzeptierte unsere Beziehung. Ich hatte mich mit Clara versöhnt.
Und ich war nass.
Plitschnass.
„Justin spinnst du?“, schrie ich und setzte mich erschrocken auf. Mein scheinheiliger Freund stand mit einem Sandeimer, den er wohl von einem Kind geklaut hatte, über mir und lächelte sein bestes Mistkerllächeln.
„Wenn du nicht ins Wasser kommen willst, dann kommt das Wasser eben zu dir.“, lachte er und schüttete erneut eine Ladung über meinen Bauch. Laut quietschend sprang ich auf und trat ein paar Schritte von meinem nassen Handtuch zurück.
„Weißt du eigentlich, wie du mich gerade erschreckt hast?“, rief ich und strich mir eine Haarsträhne, die sich wohl aus meinem Zopf gelöst haben musste, hinters Ohr.
„Das nennst du erschreckt?“, er zog die Augenbrauen hoch. Seine braunen Augen leuchteten in der Sonne und ich hätte in ihnen versinken können.
„Ja. Das nenne ich erschreckt.“ Ich tat so, als wäre ich beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust.
Justins Pov
Sie war süß, wenn sie versuchte, sauer zu wirken. Ich durchblickte sie. In Wirklichkeit fand sie die Situation extrem witzig und genoss es meine volle Aufmerksamkeit für sich zu haben. Sie ahnte nicht, dass ich mit meinen Spielchen noch nicht am Ende angelangt war.
„Dann pass mal gut auf, Kleine!“, warnte ich sie vor und war mit einem Satz über das Handtuch gesprungen und bei ihr. Bevor sie sich irgendwie wehren konnte, hatte ich meine Arme schon um sie gelegt und ihren Körper mit dem Gesicht voran über meine Schulter geworfen.
„Lass mich runter, du Idiot!“, schrie sie und trommelte mit ihren Fäusten auf meinem Rücken herum. Doch ich hatte nicht vor, nachzugeben. Sie würde mit mir ins Wasser kommen. Ob sie wollte oder nicht.
„Das wagst du nicht, Bieber. Das wagst du nicht. Iaaan, jetzt darfst du ihn schlagen.“, schrie sie. Für eine Sekunde befürchtete ich, dass Ian auf sie eingehen würde. Doch der lachte nur und wandte sich wieder Clara zu, die neben ihm auf seinem Handtuch lag.
„Du hast aber jetzt nicht im Ernst Ian um Hilfe gebeten, oder?“, fragte ich gespielt ungläubig. Ich konnte förmlich spüren, wie sie hinter meinem Rücken die Augen verdrehte.
„Du lässt mir ja keine andere Wahl, Mistkerl.“, antwortete sie und fuhr damit fort, meinen Rücken mit ihren Fäusten zu bearbeiten. Ich ließ mich davon nicht irritieren und schlug den Weg in Richtung Wasser ein.
„Du schmeißt mich da nicht rein, Bieber.“, schrie sie ein weiteres Mal.
„Das glaubst du.“ Ich grinste, machte ein paar letzte Schritte und stürzte mich mit ihr gemeinsam in die kaum vorhandenen Wellen.
Emilys Pov
Da hatte dieser Mistkerl es doch tatsächlich gewagt, mich ins Wasser zu schmeißen. Der konnte was erleben. Er hatte mich in dem Moment, in dem wir untergetaucht waren, losgelassen und ich war sofort von ihm weggestrampelt. Als ich auftauchte, blickte ich mich nach ihm um, konnte ihn aber nirgendwo entdecken.
Plötzlich bewegte sich eine etwas höhere Welle auf mich zu und Wasser platschte mir ins Gesicht. Ich musste aufpassen, dass ich nicht umfiel, als Justin ruckartig auftauchte und seine Arme um meine Hüfte legte. Ich wollte etwas sagen, doch da lagen seine Lippen auch schon auf meinen und mein Gehirn hatte erst einmal Sendepause. Ich spürte, wie er seinen Körper immer fester an meinen presste und mir wurde heiß, obwohl das Wasser eigentlich verdammt kalt war. Wie von selbst schlangen sich meine Beine um seine Mitte und ich konnte ihm gar nicht nah genug sein. Mein Herz klopfte so laut, dass ich den Eindruck hatte, man könnte es über den gesamten Strand hinweg hören. Justins Lippen wanderten zu meinem Ohr.
„Du gefällst mir, wenn du wütend bist.“, murmelte er mit einer tieferen Stimme als sonst und mein Kopf war so benebelt, dass ich überhaupt nichts antworten konnte. Doch plötzlich löste er sich von mir und sein Blick wanderte in Richtung der Dünen, hinter denen das Strandhaus seiner Eltern lag.
„Guck mal, wer da kommt.“, murmelte er und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Ich hatte mich nicht so schnell wieder gefangen, wie er und brauchte ein paar Sekunden um zu verstehen, was er meinte. Doch dann sah auch ich Jeremy und Luke Hand in Hand die Dünen herab in Richtung Ian und Clara laufen.

YOU ARE READING
From Hate To Love (Justin Bieber Fanfiction)
FanfictionEmily Blair wohnt seit ihrer Geburt gemeinsam mit ihrem Bruder Ian und ihrer Mutter Deborah im kleinen Städtchen Stratford in Kanada. Ihr Vater hat die Familie kurz nach ihrer Geburt für eine andere jüngere Frau verlassen. Emily hat eigentlich ein...