Snape oder Mr. Unbekannt?

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Harry, Ron und Hermine beteiligten sich nicht groß an der Party. Sie zogen mich in eine Ecke des Raums und begannen sofort, mich vollzureden. Sie alle waren sich inzwischen sicher, Snape habe Harrys Besen verhext. Auch meine Beobachtung konnte Harry und Ron nicht von der Spur bringen. Hermine wirkte etwas nachdenklich, doch auch sie wollte nicht glauben, dass es jemand anderes gewesen sein könnte.
"Wer sonst sollte es bitte auf Harry abgesehen haben? Du musst dich verguckt haben", sagte sie. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich mich nicht verguckt hatte, doch ich wollte sicher gehen. Und dazu musste ich Albus' Denkarium benutzen. Nur so konnte ich mir allen noch einmal ansehen. Doch wie sollte ich es schaffen, unbemerkt an das Denkarium zu kommen? Den ganzen Tag über kam ich nicht zum Schluss, doch dann kam mir eine Idee. Dazu musste ich allerdings erst nach Hogsmeade und das war nun unmöglich. Es war bereits mitten in der Nacht und ich lag in meinem Schlafsaal.

Am nächsten Tag jedoch konnte ich meinen Plan in die Tat umsetzen. Ich hatte am Abend noch einmal ausgiebig darüber nachgedacht und wusste nun, wie ich es anstellen würde. Am Nachmittag ging ich nicht mit den anderen in den Turm zurück. Ich lief direkt in den 4. Stock zur Einäugigen Hexe.
"Dissendium!", sagte ich und der Buckel öffnete sich. Ich schlüpfte hinein und rutschte in den Gang.

Wenig später stand ich in Derwish & Banges vor einem Regal mit Flohpulver. Ich nahm mir eine kleine Dose und zahlte 12 Sickel. Der Rest meines Plans konnte ich erst heute Abend umsetzen.

Ich ging zusammen mit Hermine zu Bett, wartete dann aber, bis Parvati Patil und Lavender Brown endlich ihr Gespräch beendet hatten und schliefen, dann schlich ich in den verlassenen Gemeinschaftsraum. Ich hockte mich vor den Kamin, in dem es noch glühte, warf etwas von dem Flohpulver hinein und sagte:"Albus Dumbledores Büro!"
Ich steckte meinen Kopf in die Flammen und sah im nächsten Moment die Rückseite von Albus' Stuhl. Doch er saß noch darauf, ich zuckte zusammen und zog mich schnell wieder zurück in den Gryffindor Turm. Ich setzte mich in einen Sessel und nahm mir ein Buch. Alle Stunde sah ich wieder nach, ob Albus ins Bett gegangen war. Aber erst um 2 Uhr nachts war es endlich so weit. Albus war ins Bett gegangen und ich zog meinem restlichen Körper in das Büro. Leise klopfte ich mir den Ruß von den Klamotten und ging zum Denkarium. Ich zog den Zauberstab hervor und holte die Erinnerung vom Spiel heraus. Ich ließ sie ins Denkarium fallen und tauchte ein.

Ich stand neben mir selbst im Quidditch Stadion. Die Fahnen der Gryffindor und Slytherin Anhänger wehten im Wind und die Stimmung war gespannt. Ich wusste, was ich zu tun hatte. Es war zwar nicht leicht, aber ich musste es riskieren. Ich lief los in Richtung Lehrerempore. Es wurde nebelig, während ich lief, denn hier war ich nicht selbst gewesen oder hatte gewusst, was hier geschehen war, doch ich behielt die Orientierung in dem weißen Nebel und lief, gespannt, was mich erwartete, zur Lehrerempore. Sobald ich dort war, wurde das Bild wieder scharf. Ich stand neben Severus, der seinen Zauberstab auf Harry richtete. Hören konnte ich nichts, aber hier sah ich die Bewegungen seiner Lippen ganz deutlich. Ich hatte Recht. Er sagte wirklich immer wieder Schutzzauber. Die ganze Zeit murmelte er Gegenflüche. Zu gern hätte ich gewusst, wer Harry dann verhexte, doch das konnte meine Erinnerung mir nicht sagen. Alles um Severus herum war vetschwommen. Nur er war scharf. Die Erinnerung hatte mit nun alles gesagt, was sie konnte. Ich zog mich zurück.

Ich stand in Albus' leerem Büro. Severus war tatsächlich unschuldig. Ich war mir nun sicher. Doch wie sollte ich das Harry, Ron und Hermine erklären? Solange ich nicht wusste, wer es gewesen war, würden sie mir keinen Glauben schenken. Ich ging gedankenverloren zurück zum Kamin und warf etwas Flohpulver hinein.

Am nächsten Morgen wurde ich von Hermine wachgerüttelt.
"Ariane! Komm schon, wir müssen noch Frühstücken!", sagte sie. Verschlafen richtete ich mich auf und setzte einen Fuß aus dem Bett. Hermine scheuchte mich ins Bad, wo ich mich umzog. Währenddessen wurde ich etwas wacher und schließlich lief ich relativ gefasst mit Hermine hinunter zur Großen Halle, wo Harry und Ron schon am Gryffindor Tisch saßen. Ich begann, schnell etwas zu essen, während die anderen drei schon wieder über Severus spekulierten. Severus... Ich hatte des Gegenbeweis, allerdings, warum sollten die anderen mir glauben? Das war das Einzige Problem, das jetzt noch bestand. Nur, wenn ich den Schuldigen fand, konnte ich den dreien klar machen, dass es nicht Severus gewesen war.

Den ganzen Tag grübelte ich und in Verwandlung war ich so unaufmerksam, dass ich noch nicht einmal mitbekam, dass Minerva mich etwas fragte. Daraufhin sollte ich nach der Stunde noch bleiben.
"Sag mal, wo bist du die ganze Zeit in Gedanken? Die ganze Stunde passt du nicht auf, das machst du sonst nicht", sagte Minerva und sah recht besorgt aus. Ich überlegte, ob ich es ihr erzählen sollte, fand aber keinen Grund der dagegen sprach. Außerdem, wenn ich Minerva nichts erzählte, würde ich Albus alles erzählen müssen und darauf hatte ich wenig Lust.
"Du hast doch beim Quidditch Spiel mitbekommen, dass Harrys Besen verhext wurde, oder?", fragte ich.
"Ja, allerdings. Hast du einen Verdacht?", fragte Minerva sofort.
"Nein, aber Harry, Ron und Hermine haben einen falschen und ich kann ihnen nicht beweisen, dass er es nicht war", erklärte ich.
"Wen verdächtigen die drei?", fragte Minerva. Ich wusste, dass sie glaubte, an dem Verdacht könne doch etwas dran sein, doch das würde ich ihr gleich wieder ausreden.
"Severus. Aber ich bin mir sicher, dass er es nicht war. Er hat Harry nicht verhext, sondern mit Schutzzaubern belegt, ganz sicher. Nur, Harry, Ron und Hermine wollen mir nicht glauben und haben sich eingeredet, Severus sei Schuld", erklärte ich. Minerva seufzte. Dann sagte sie:"Und du hast aber keine Ahnung, wer es wirklich war, nehme ich an?"
"Ja, leider", sagte ich.
"Gut, dann geh am besten in die Pause, sonst kommst du am Ende zu spät", sagte Minerva. Ich verabschiedete mich also und ging zu den anderen in den Hof.

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt